Mit viel Kies zu mehr Naturnähe am Rheinufer
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Auf beiden Rheinseiten schafft das Tiefbauamt zwischen Wettstein- und Schwarzwaldbrücke ab kommendem Sommer ein attraktiveres Ufer für Mensch und Natur. Beim Schaffhauserrheinweg lädt künftig ein breiterer Kiesstrand zum Baden ein. Bei der Naturschutzzone unterhalb der Solitude-Promenade entstehen Lebensräume für Fische und weitere Wasserlebewesen. Auch auf der Grossbasler Seite sind kleinere Aufschüttungen vorgesehen. Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich Ende Juli und dauern je nach Pegelstand des Rhein bis ins Frühjahr 2019.
Der Kanton Basel-Stadt erhält von den Schweizerischen Rheinhäfen kostenlos bis zu 25‘000 Kubikmeter Kies. Dieses Volumen fällt während der Korrektur der Schifffahrtsrinne im Rhein an, die in der zweiten Jahreshälfte 2018 erfolgt. Der Kanton kann den Kies, der zwischen Wettstein- und Schwarzwaldbrücke aus dem Rhein gebaggert wird, gleich vor Ort wieder verwenden.
Die beliebte Einstiegsstelle für Rheinschwimmerinnen und Rheinschwimmer beim Tinguely Museum erhält einen grösseren Kiesstrand. Die bisherige, unangenehm hohe Stufe kurz vor dem Einstieg in den Rhein fällt weg. Am Kleinbasler Rheinufer verbreitert das Tiefbauamt unterhalb des Schaffhauserrheinwegs mit dem Kies den bestehenden Strand um circa zwei bis vier Meter (bei mittlerem Wasserstand). Der Kiesstrand wird neu auf der gesamten Länge des Schaffhauserrheinwegs zum Verweilen am Wasser einladen, der Anlegesteg der St. Alban-Fähre bleibt aber frei. In regelmässigen Abständen verbaute Steinhügel – sogenannte Buhnen – sorgen unter Wasser dafür, dass der aufgeschüttete Kies nicht leicht davon geschwemmt wird. So entstehen entlang des Ufers kleine Buchten und begrünte Inselchen, die Wassertieren als Rückzugsorte dienen. Wasserstellen mit geringer Tiefe sollen den Fischen das Laichen im Wasser ermöglichen.
Bei der Naturschutzzone unterhalb der Solitude-Promenade liegt der Fokus ganz auf der Natur. Dort sollen ausschliesslich Lebensräume und Rückzugsorte für einheimische Pflanzen und Tiere entstehen. Dazu gehören etwa Fische wie die Nase, Kleinstlebewesen wie die gebänderte Prachtlibelle oder das Rohrglanzgras.
Auf der Grossbasler Seite sind beim St.Alban-Rheinweg kleinere Aufschüttungen vorgesehen. So entstehen zwischen Beim Letziturm und der Waldenburgerstrasse sowie rund um das Rheinbadehaus kleine Kiesflächen. Neu aus der Birs angeschwemmter Kies soll in Zukunft um das Badehaus herum gelenkt werden. Rheinschwimmende können so von der Leiter des Rheinbadehauses aus wieder direkt in tieferes Wasser gelangen.
Der genaue Baubeginn im Sommer und die Dauer sind abhängig vom Pegelstand des Rheins. Das Tiefbauamt rechnet zurzeit damit, die Arbeiten bis im Frühjahr 2019 abzuschliessen. Gearbeitet wird von einem Floss aus in Etappen, die rheinabwärts aufeinander folgen. Wie beim Kulturfloss sollen die Arbeiten die Rheinschwimmerinnen und Rheinschwimmer so wenig wie möglich einschränken.
Durch die Verwendung des kostenlosen Kieses der Schweizerischen Rheinhäfen fällt das Projekt rund 15 Prozent günstiger aus. Die Projektkosten belaufen sich auf rund zwei Millionen Franken. Aufgrund von Hochwasserschutzmassnahmen im Rahmen des Projekts übernimmt der Bund zudem 35 Prozent der Gesamtkosten.
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