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Ausreichend Parkplätze am richtigen Ort

Medienmitteilung

Bau- und Verkehrsdepartement

Eine ausreichende Anzahl Parkplätze, die sich zunehmend in Tiefgaragen befinden – dieses Ziel verfolgt der Regierungsrat mit seiner Parkierungspolitik. Erste Massnahmen zeigen bereits Wirkung: Nach der Gebührenerhöhung bei den Parkkarten gingen die Verkaufszahlen spürbar zurück. Die Verfügbarkeit von Strassenparkplätzen hat sich in einigen Quartieren besonders am Abend verbessert. Eine Erhebung des Bau- und Verkehrsdepartements zeigt, dass gerade an Orten mit wenig verfügbaren Strassenparkplätzen auch wenig Parkplätze auf Privatarealen vorhanden sind. Insbesondere dort sollen Quartierparkings künftig vermehrt gefördert werden. In den letzten zwei Jahren entstanden in Basel rund 1‘200 Parkplätze auf Privatarealen, die Zahl der Parkplätze im Strassenraum ging um 124 Plätze zurück.

Die Zahl der Parkplätze im Strassenraum ging in den vergangenen beiden Jahren nur leicht zurück. Dies geht aus dem dritten Parkplatz-Kataster hervor, den das Bau- und Verkehrsdepartement heute veröffentlicht hat. Am Stichtag (13.11.2019) standen im öffentlichen Raum 27‘374 Auto-Parkplätze zur Verfügung, das sind 124 Parkplätze oder rund 0.5% weniger als Ende 2017. Im selben Zeitraum entstanden 340 zusätzliche Zweirad-Parkplätze. Der Parkplatz-Rückgang ist unter anderem auf die Verlängerung der Tramlinie 3 in der Burgfelderstrasse und auf die Aufhebung des Parkdecks über dem Birsig zu Gunsten des Hochwasserschutzes zurückzuführen. In den Wohnquartieren entfielen vereinzelte Parkplätze durch die Ummarkierung von Auto-Parkplätzen in Velo-/Motorrad-Parkplätze aufgrund von Anwohnerbegehren.

Deutlich zugenommen hat in den vergangenen beiden Jahren die Zahl der Parkplätze auf Privatarealen: Insgesamt kamen in Basel mindestens 1‘200 Parkplätze dazu, unter anderem bei der Firma Bell an der Schlachthofstrasse (640), für Wohnen und Gewerbe auf der Erlenmatt (280) oder in einem neuen Parkhaus für eine bestehende Wohngenossenschaft an der Belforterstrasse (55). Auch Pendelnde, die mit dem Öffentlichen Verkehr unterwegs sind oder ihr Auto ausserhalb der Stadt abstellen und die letzten Kilometer mit dem ÖV zurücklegen, entlasten die städtischen Parkplätze. Deshalb unterstützt der Kanton entsprechende Projekte im Umland mit Beiträgen aus dem Pendlerfonds. In den vergangenen beiden Jahren entstanden so unter anderem 735 neue Park-and-Ride-Parkplätze am Bahnhof Saint-Louis, 50 Plätze in Lörrach Hagen und 90 Plätze in Schopfheim West.

Künftig sollen vermehrt private, unterirdische Parkplätze entstehen und so den Strassenraum entlasten. Das ist gerade in der dicht bebauten Stadt Basel zentral, da der Strassenraum bei uns knapp ist und vermehrt für andere Nutzungen wie beispielsweise den Fuss- und  Veloverkehr oder für Grünflächen zur Verfügung stehen soll. Gleichzeitig werden die Autos grösser und die Sicherheitsvorschriften beispielsweise bezüglich Sichtweiten strenger, was zunehmend zur Aufhebung von Strassenparkplätzen führt. Es ist daher erfreulich, dass das Angebot an Parkplätzen auf Privatarealen zunimmt. Es braucht in bestimmten Quartieren aber mehr davon, wie eine Erhebung bei Besitzern solcher Parkplätze zeigt, die das Bau- und Verkehrsdepartement im Herbst 2019 erstmals durchgeführt hat. In einigen Quartieren stehen pro Wohnung lediglich 0.1 bis 0.2 Privatparkplätze zur Verfügung. Da rund jeder zweite Haushalt ein Auto hat, deckt dies den Bedarf bei Weitem nicht. Die Erhebung zeigt zudem, dass das Angebot an Tiefgaragen gerade in jenen Quartieren zu gering ist, wo auch im Strassenraum tendenziell zu wenige Parkplätze vorhanden sind. So liegt der Leerstand bei Parkplätzen auf Privatarealen insbesondere rund um die Kleinbasler Innenstadt (Klybeck, Clara, Wettstein) deutlich unter 2%. Insgesamt beträgt die Leerstandsquote rund 4%. In der Stadt Basel gibt es somit rund 3‘500 nicht benutzte Parkplätze auf Privatarealen. Diese befinden sich allerdings oft am falschen Ort.

Der Regierungsrat hat bereits im Oktober 2018 verschiedene Massnahmen verabschiedet, die dazu führen sollen, dass ausreichend Parkplätze – zunehmend auch in Tiefgaragen – zur Verfügung stehen. So gelten für die Parkkarten seit Anfang Januar bzw. März 2019 höhere Tarife. Dies wirkte sich schon im ersten Jahr deutlich auf die Nachfrage aus: Bei der Anwohnerparkkarte war ein Rückgang von 15% zu verzeichnen, die Nachfrage nach Besucherparkkarten ging gar um die Hälfte zurück. Der Rückgang wurde teilweise kompensiert durch eine Zunahme der im Preis unveränderten Gewerbeparkkarten um 6%. Trotz des Verkaufsrückgangs bei den Parkkarten stieg die Verfügbarkeit der Parkplätze im Strassenraum nur leicht. Abends sind aktuell durchschnittlich 90% der Parkplätze belegt (gegenüber 92% Ende 2016). Diese Verbesserung zeigt sich allerdings nicht in allen Quartieren gleichermassen. Vormittags sind im Basler Durchschnitt nach wie vor rund 85% der Parkplätze belegt.

Die Zahlen zeigen: Wo die Verfügbarkeit der Strassenparkplätze gering ist und Parkplätze auf Privatarealen vorhanden sind, sind Autofahrende bereit, diese zu nutzen. Die neuen Parkkarten-Tarife tragen dazu bei, dass solche Parkplätze finanziell konkurrenzfähiger werden. Es braucht allerdings deutlich mehr davon – gerade in Quartieren mit wenig verfügbaren Strassenparkplätzen. Die vom Regierungsrat vorgeschlagene Förderung von Quartierparkings ist hierfür zentral. Die entsprechenden Gesetzesanpassungen sind Teil des Ratschlags zur künftigen Parkierungspolitik, den die Regierung im Herbst 2018 verabschiedet hat und der aktuell beim Grossen Rat in Bearbeitung ist.

Hinweise

Seit 2015 erhebt das Amt für Mobilität alle Parkplätze im öffentlichen Raum der Stadt Basel und stellt sie im Parkplatzkataster dar, der alle zwei Jahre aktualisiert und veröffentlicht wird. Der Parkplatzkataster 2019 sowie die beiden zuvor erschienenen Kataster aus den Jahren 2017 und 2015 stehen auf der Website des Amts für Mobilität zur Verfügung: www.mobilitaet.bs.ch/parkplatzkataster-Stadt-Basel

Auf der Website finden Sie zudem die Berichte zur Auslastung der Strassenparkplätze sowie der Privatparkplätze: www.mobilitaet.bs.ch/motorfahrzeuge/parkraumbewirtschaftung.html

Die Medienmitteilung betreffend Ratschlag zur künftigen Parkierungspolitik finden Sie hier: www.bvd.bs.ch/nm/2018-quartierparkings-und-hoehere-tarife-fuer-parkkarten-sollen-verfuegbarkeit-von-parkplaetzen-verbessern-rr.html

Weitere Auskünfte

Zur Parkierungspolitik im Allgemeinen: Simon Kettner Tel. +41 61 267 81 19 Leiter Mobilitätsstrategie Zum Parkplatzkataster: Martin Weibel Tel. +41 61 267 81 77 Leiter Verkehrstechnik

Bau- und Verkehrsdepartement

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