Auf der Erlenmatt entstanden in den vergangenen Jahren über 1’000 Wohnungen und eine Seniorenresidenz – heute wohnen und arbeiten über 3’000 Personen auf dem ehemaligen Bahnareal. In einem dicht besiedelten Quartier sind Erholungsräume und öffentliche Grünflächen besonders wichtig. Deshalb ersetzte die Stadtgärtnerei «Im Triangel» das breite asphaltierte Trottoir durch einen offenen Kiesbelag und pflanzte 18 zusätzliche Bäume. Die Fläche wurde umgestaltet, da sich der ursprüngliche Nutzungszweck änderte – weder das anfänglich in direkter Umgebung vorgesehene Shoppingcenter noch die auf der Fläche angedachten Wochenmärkte wurden umgesetzt. Neu steht «Im Triangel» ein markantes Kunstwerk des Basler Künstlers Reto Zutt, der «Kentaur».

Der neue Kiesbelag im östlichen Arealteil – zwischen Erlentor und Bâleo Erlenmatt – lässt Regenwasser versickern. Dies bringt viele Vorteile: Das Regenwasser kann vor Ort langsam in den nun offenen Boden eindringen, zur wertvollen Grundwasserneubildung beitragen und durch Verdunstung das Mikroklima kühlen. Die offene Bodenschicht bietet den 18 frisch gepflanzten Bäume genügend Wasser und Luft für eine gesunde Entwicklung. Dies sind gute Voraussetzungen für die jetzt noch jungen Bäume, sie werden Jahr für Jahr zunehmend mehr Schatten spenden. Während das früher asphaltierte Trottoir als dunkle Fläche viel Wärme speicherte, reflektiert der jetzt helle Kiesbelag die Sonnenstrahlen besser. Der Kiesbelag wird sich mit der Zeit zunehmend mit Spontanvegetation begrünen, was einem Aufheizen zusätzlich vorbeugt. Dadurch entstehen neue Kleinstlebensräume für Tiere und Pflanzen, was die Biodiversität fördert. Um die Auswirkungen der Umgestaltung auf das städtische Mikroklima zu messen, liess die Stadtgärtnerei in Zusammenarbeit mit der Firma Meteoblue in der Grünanlage drei Klimasensoren montieren. Der Projektleiter Frieder Kaiser der Stadtgärtnerei erläutert: «Die Klimasensoren sind Teil des Projekts «Smart Climate – Plug & Sense» von Smart Regio Basel, das mit einem Netzwerk aus rund 200 Klimasensoren das Mikroklima der Stadt Basel erfasst.»

Die bereits bestehende Wiesenfläche des «Im Triangel» schmückt neu eine markante Skulptur des Basler Künstlers Reto Zutt, der mit Basel als seiner Heimatstadt und Wirkungsstätte eng verbunden ist. Das rund vier Meter grosse Fabelwesen – eine Mischung aus einem Pferdeleib und dem Oberkörper eines Mannes aus der griechischen Mythologie – ist aus Stahl gefertigt und wiegt rund drei Tonnen. Reto Zutt über sein Kunstwerk: «Der Stahl wird sich verändern und durch den Rost an Patina gewinnen. Seine definitive Oberfläche entwickelt und festigt sich über die Jahre und tut es so der Arealentwicklung der Erlenmatt gleich.»

Die offizielle Einweihung des Kunstwerks und der umgestalteten Grünanlage erfolgte am 16. April 2021 coronakonform in kleinem Rahmen. Regierungsrätin und Vorsteherin des Bau- und Verkehrsdepartements Esther Keller bedankte sich bei den Anwesenden für das eigens für diesen Ort geschaffene Werk und das zusätzliche Grün auf der Erlenmatt. Sie schloss ihre kurze Ansprache mit folgenden Worten: «Anwohnende, Arbeitende und Parkbesuchende profitieren in Zukunft von mehr Grün, einem besseren Klima und einem identitätsstiftenden Wahrzeichen am Osteingang zur Erlenmatt.»

Die Umgestaltung des «Im Triangel» wurde aus dem Mehrwertabgabefonds finanziert. Das Kunstobjekt «Kentaur» wurde der Stadt Basel von anonym bleibenden Spendern geschenkt.