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Friedhof Hörnli: Umsiedlung der verbliebenen Rehe in den Kanton Jura

Medienmitteilung

Bau- und Verkehrsdepartement

Anfang 2023 hat die Fondation Franz Weber im Auftrag des Kantons 21 Rehe vom Friedhof am Hörnli in den Kanton Jura umgesiedelt. Nach dem erfolgreichen Pilotversuch folgen nun zwischen Ende Januar und Mitte März weitere Einfangaktionen. Zusätzlich zum Fang mit Stellnetzen kommen Kastenfallen zum Einsatz. An diese Fallen konnten sich die Hörnli-Rehe seit Ende letzten Jahres gewöhnen. Während der Einfangaktionen bleibt der Friedhof jeweils für die Öffentlichkeit geschlossen.

In den vergangenen Jahren haben sich die Rehe auf dem Friedhof am Hörnli stark vermehrt. Die grosse Population führte zu Stress und Inzucht unter den Tieren. Zudem frassen die Tiere nebst Hecken und Zäunen auch den Grabschmuck, was für viele Angehörige der Verstorbenen belastend war. Im Rahmen eines Pilotprojekts hat die Fondation Franz Weber im Auftrag des Kantons zwischen Februar und März 2023 die Umsiedlung von 21 Rehen in den Kanton Jura organisiert (vgl. Medienmitteilung vom 7. Februar 2023: https://www.bvd.bs.ch/nm/2023-friedhof-hoernli-20-rehe-werden-in-den-jura-gebracht-bd.html). Die Umsiedlung war erfolgreich: Alle Tiere konnten unversehrt im Kanton Jura ausgewildert werden, die Schäden am Grabschmuck sowie an Hecken und Zäunen gingen in der Folge zurück. Da nach wie vor zu viele Rehe auf dem Friedhof leben und die Population wieder wachsen würde, folgen ab Ende Januar weitere Umsiedlungsaktionen. Ziel ist es, dass der untere Friedhofsteil rehfrei wird.

Jura nimmt sämtliche Friedhofs-Rehe auf
Erfreulicherweise hat sich der Kanton Jura bereiterklärt, sämtliche auf dem Friedhof verbliebenen Rehe aufzunehmen. Die Fondation Franz Weber führt die geplanten Umsiedlungen wiederum unter der Leitung von Prof. Dr. Claude Fischer durch, eines anerkannten Wildtier-Spezialisten der Haute école du paysage, d’ingénierie et d’architécture de Genève (HEPIA). Das Bundesamt für Umwelt hat das Vorhaben geprüft und die entsprechende Bewilligung erteilt. Wie im letzten Jahr werden die Rehe mit Stellnetzen gefangen und anschliessend in Einzelkisten in den Jura transportiert, wo sie mit einer Ohrmarke versehen und in vorgängig bestimmten Rayons freigelassen werden. Es sind vier Einsätze mit Stellnetzen geplant. Sollte sich herausstellen, dass einzelne Tiere krank oder verletzt sind, so werden diese erlöst.

Rehe konnten sich an Kastenfallen gewöhnen
Ergänzend kommen dieses Mal sogenannte Kastenfallen zum Einsatz. Die entsprechenden sieben Fallen – dabei handelt es sich um grosse Holzkisten – stehen bereits seit Mitte Dezember 2023 auf dem unteren Teil des Friedhofs. So konnten sich die Tiere an diese gewöhnen, ohne dass sie sich schlossen, wenn ein Reh sie betrat. Während der Einfangaktionen werden die Fallen aktiv in Betrieb genommen – sprich: Wenn ein Tier eine Kiste betritt, schliesst sich diese und die gefangenen Tiere können umgehend in den Kanton Jura transportiert werden. Die Kastenfallen sind mit Wildtierkameras ausgerüstet.

Schliessung des Friedhofs während der Einfangaktionen
Die Verschiebung der Tiere findet zwischen dem 31. Januar und 13. März 2024 jeweils am Mittwoch statt. Zwischen den einzelnen Aktionen liegen jeweils zwei Wochen, da sich im vergangenen Jahr zeigte, dass die Tiere bei kürzeren Abständen nervös reagierten und auswichen. Die «freien» Mittwoche zwischen den Einfangaktionen dienen als Verschiebe-Daten bei schlechtem Wetter. Der Friedhof bleibt deshalb an den folgenden Tagen geschlossen, bis die jeweiligen Aktionen abgeschlossen sind, was voraussichtlich jeweils um die Mittagszeit der Fall sein wird: 31. Januar, 7. Februar, 14. Februar, 21. Februar, 28. Februar, 6. März und 13. März 2024. Ausgenommen von dieser Schliessung ist die Friedhofsverwaltung, die zu den regulären Öffnungszeiten erreichbar ist. Während des Einfangens der Tiere dürfen sich weder Publikum noch Presse auf dem Friedhof aufhalten, damit die Experten die Stellnetze aufstellen und die Tiere konzentriert und ruhig einfangen können und die Tiere möglichst wenig Stress ausgesetzt sind. Sobald die Einfangaktionen abgeschlossen sind, wird der Friedhof für Besucherinnen und Besucher jeweils wieder geöffnet.

Zaun als langfristige Lösung
Sobald der Hauptteil des Friedhofs frei von Rehen ist, sollen ein neuer Zaun und ein neues Tormanagement sicherstellen, dass keine neuen Rehe auf das Gelände gelangen. Das Bau- und Verkehrsdepartement erarbeitet derzeit einen entsprechenden Ratschlag. Aufgrund der zu erwartenden Kosten wird der Grosse Rat abschliessend darüber befinden.

Weitere Auskünfte

Esther Keller, erreichbar via Medienstelle Tel. +41 61 267 91 52 Vorsteherin Bau- und Verkehrsdepartement, Kanton Basel-Stadt Vera Weber Tel. +41 79 210 54 04 Präsidentin Fondation Franz Weber

Bau- und Verkehrsdepartement

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