Die gesetzliche Basis für den gesamten Bereich der Tagesbetreuung befindet sich heute im Jugendhilfegesetz. Mit geeigneten Betreuungsangeboten soll gefährdeten Kindern und Jugendlichen geholfen werden. Die gesellschaftliche Entwicklung und die Umsetzung der tatsächlichen Gleichstellung von Frau und Mann verlangen heute eine Ausdehnung dieser Angebote auch für Kinder erwerbstätiger Eltern, die ohne finanzielle Not einer ausserhäuslichen Tätigkeit nachgehen. Mit dem Gesetzesentwurf, der in diesen Tagen vom Erziehungsdepartement in die Vernehmlassung gegeben wurde, soll dieser Realität Rechnung getragen werden.

In den letzten Jahren sind verschiedenste politische Vorstösse im Grossen Rat lanciert worden. Auch ist eine unformulierte Initiative zur Tagesbetreuung eingereicht worden. Ziel dieser Vorstösse ist der rasche Ausbau des Tagesbetreuungsangebotes. Weiter verlangen auch Arbeitgeber, dass der Kanton zusätzlich zu deren eigenen Angeboten eine aktivere Rolle bei der Bereitstellung von Plätzen übernimmt. Die Gesetzesvorlage nimmt die verschiedenen Anliegen auf und macht in einem schlanken Entwurf einen realisierbaren und finanzierbaren Vorschlag. Bis Ende September haben interessierte Kreise die Möglichkeit, zum Gesetzesentwurf und den gezielten Vernehmlassungsfragen Stellung zu nehmen. Der aufgrund der Vernehmlassungsergebnisse überarbeitete Gesetzesentwurf soll dem Grossen Rat unverzüglich vorgelegt werden. Dadurch kann zwar die Berichterstattungsfrist für die Initiative nicht eingehalten werden. Der Grosse Rat wurde vor den Sommerferien anlässlich der Diskussion eines entsprechenden Vorstosses orientiert, dass wesentliche Ziele der Initiative Bestandteil des Gesetzesentwurfs sein werden und dass deshalb eine gemeinsame Behandlung von Initiative und Gesetzesentwurf aus der Sicht der Regierung Sinn macht.

(Interessierte Kreise können die Unterlagen schriftlich bei folgender Adresse bestellen: Erziehungsdepartement, Ressort Dienste, Abteilung Tagesbetreuung, Postfach, 4001 Basel).