Potenziale wahrnehmen und fördern: Das Integrationsleitbild im Schulbereich wird umgesetzt
MedienmitteilungErziehungsdepartement
Medienmitteilung des Ressorts Schulen -- Gleiche Bildungschancen für alle Kinder und Jugendlichen sind das Ziel der Schulen bei der Umsetzung des kantonalen Integrationsleitbildes. Integrationsmassnahmen konzentrieren sich zurzeit auf die fremd- und mehrsprachigen Schülerinnen und Schüler. Dem Erwerb und der Förderung von Sprachkompetenzen werden besondere Bedeutung zugemessen. Dabei gilt es das Potenzial der Schülerinnen und Schüler aus vielfältigen Sprachkulturen und Lebenswelten wahrzunehmen zu fördern und als Chance zu nutzen. Auf der Stufe Kindergarten werden erste Projekte durchgeführt.
Das kantonale Integrationsleitbild strebt Chancengleichheit in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens an. Das gilt auch für die Bildung. "Alle Kinder und Jugendlichen haben die gleichen Bildungschancen" lautet deshalb das Ziel der Schulen bei der Umsetzung des Integrationsleitbildes. Den Schülerinnen und Schülern sollen individuell bestmögliche Bildungschancen eröffnet werden. Integrationsmassnahmen richten sich zurzeit zu einem wesentlich Teil an fremd- und mehrsprachige Kinder und Jugendliche. Die Projekte bauen auf den Begabungen und Fähigkeiten sowie auf den vielfältigen Sprachkulturen und Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler auf. Das Potenzial der Kinder wird dabei wahrgenommen, erfährt Wertschätzung und wird genutzt und gefördert. Ein Programm für die Umsetzung des Integrationsleitbildes im Schulbereich wird von der Arbeitsgruppe Integrationspädagogik (AGI) entwickelt und umgesetzt. Die AGI setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern aller Schulen, der Schulsynode sowie der Schulzentrale des Erziehungsdepartements zusammen. In einem ersten Schritt finden Projekte auf der Stufe der Kindergärten statt. Einen Schwerpunkt bilden dabei Erwerb und Förderung von Sprachkompetenzen. 52 Prozent der Kinder der Stadt Basel sind fremdsprachig und sprechen beim Eintritt in den Kindergarten kein Deutsch. Die weiterführenden Schulen werden von einer erfolgreichen Förderung der Kindergartenkinder profitieren. Im Rahmen eines zweijährigen Projektes wird in 20 Kindergartenklassen mit maximal zwei deutschsprachigen Kindern ein zusätzlicher vierter Fördermorgen angeboten (im Kanton Basel-Stadt gibt es insgesamt 176 Kindergärten). Dieser ermöglicht eine intensivere und gezieltere Förderung der Kinder im Bereich der Sprache und der Sozialisation. Auf diese Weise lassen sich Kommunikations- und Integrationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler erhöhen. Ein auf vier Jahre angelegtes Projekt "Standardsprache im Kindergarten" fokussiert die Auswirkungen eines ausschliesslich in Standardsprache geführten Unterrichts mit einem mindestens 75-prozentigem Anteil fremdsprachiger Kinder. Das Projekt wird sprachwissenschaftlich untersucht und dokumentiert. Mithilfe einer verstärkten Vernetzung nach innen und nach aussen soll die Integrationsarbeit der Kindergartenlehrkräfte zusätzlich unterstützt werden; ein entsprechender Bericht erscheint im Sommer 2002. Im Rahmen eines stufenübergreifenden Sprachförderungskonzeptes wird unter anderem definiert, welche Sprachkom-petenzen Schülerinnen und Schüler bei Abschluss einer Schulstufe erreichen sollen und wie Lehrkräfte bei der Umsetzung dieser Ziele unterstützt werden können. Auch Unterstützungs- und Fortbildungsangebote für Lehrkräfte gehören zu den Integrationsmassnahmen im Schulbereich. Zwischen Januar und Juni 2002 finden Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte des Kindergartens und der Primarschule zum Thema "Förderung der Sprachkompetenzen" statt. "Deut(sch)lich besser", ein Leitfaden für die Sprachförderung an den Kindergärten, unterstützt die Kindergarten-Lehrpersonen in der Planung ihrer Sprachförderungangebote.
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