"Stadt der Kelten - Geschichten aus dem Untergrund".
MedienmitteilungErziehungsdepartement
Medienmitteilung des Historischen Museums Basel -- Vom 9. März bis zum 30. September 2002 laden das Historische Museum Basel und die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt zu einem Streifzug durch eine der bedeutendsten keltischen Siedlungen Europas ein. Die vor 2100 Jahren bevölkerte Stadt beim Voltaplatz in Basel wird zur Zeit ausgegraben und erforscht. In der Ausstellung "Stadt der Kelten - Geschichten aus dem Untergrund" werden die wichtigsten Funde und Resultate dieser Ausgrabungen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachgebieten (Archäologie Geschichte Geologie Botanik und Zoologie) ermöglicht einen vielschichtigen Zugang zur Kultur der Kelten.
Kernstück der Ausstellung ist ein fotorealistisches Panorama der Keltenstadt, das basierend auf den archäologischen, biologischen und geologischen Daten und mit Hilfe neuester Computertechnik rekonstruiert wurde. Das Panorama erlaubt einen authentischen, auf den aktuellen Forschungsresultaten abgestützten Einblick in die Stadt der Kelten und deren Umland.
Die ausgestellten Funde geben einen Überblick über Gesellschaftsstruktur, Alltagsleben und Handwerk der keltischen Bevölkerung. Zu erfahren ist etwa, wie die Handwerker kunstvolle Glasarmringe und Münzen herstellten oder wie ihre Töpferöfen ausgesehen haben. Die spezialisierten Handwerker der Keltenstadt produzierten ihre Ware für Abnehmer in der Siedlung und in der ländlichen Umgebung. Wertvolle Funde wie Weinamphoren und Tafelgeschirr aus Italien zeugen jedoch auch von den weitreichenden Kontakten der keltischen Oberschicht. Von herausragendem Interesse sind die ungewöhnlichen Bestattungskulte, die in der Keltenstadt praktiziert wurden. Dazu gehörten auch Manipulationen am Leichnam. In der Ausstellung ist die Bestattung einer jungen Frau nachgestellt, die zusammen mit Amphoren und Einzelknochen von Menschen, jedoch ohne Schädel beerdigt worden ist.
In Hörstationen kommentieren der Grieche Poseidonios und der Römer Julius Cäsar die Lebensweise der Kelten. Beide haben sich längere Zeit in Gallien (heutiges Frankreich mit angrenzenden Gebieten) aufgehalten und darüber Bücher geschrieben. Ihre Darstellung der keltischen Kultur beeinflusst bis heute unser Bild von den Kelten. Doch stimmen ihre Schilderungen tatsächlich mit den archäologischen Erkenntnissen überein? Und was ist keltisch an den heutigen Bildern über die Kelten, an Asterix und Obelix, an Stonehenge, an den neuen Druiden oder am keltischen Baumhoroskop? Nach dem Rundgang durch die Ausstellung "Stadt der Kelten - Geschichten aus dem Untergrund" können sich die Besucherinnen und Besucher darüber ihr eigenes Bild machen.
Ein vielfältiges Begleitprogramm vertieft die Aspekte der Ausstellung und ermöglicht unterschiedliche Zugänge zur Stadt der Kelten. Auf dem Programm stehen Führungen, Stadtexkursionen, eine Vortragsreihe, Ausstellungsgespräche sowie Bildungsangebote für Schulen.
In der reich bebilderten Publikation zur Ausstellung werden die neuesten Forschungsresultate zur Keltensiedlung "Basel-Gasfabrik" vorgestellt und die Themen der Ausstellung vertieft.
Die Ausstellung wird durch einen Beitrag von Novartis unterstützt.
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