Erziehungsdepartement stellt das Gesamtsprachenkonzept Basel-Stadt vor
MedienmitteilungErziehungsdepartement
Medienmitteilung des Ressorts Schulen -- Sprachkompetenzen werden in der heutigen mobilen multikulturellen Gesellschaft und Arbeitswelt immer wichtiger. Damit die Schülerinnen und Schüler von Basel-Stadt diesen Anforderungen gewachsen sind hat eine Reflexionsgruppe des Erziehungsdepartementes ein Gesamtsprachenkonzept (GSK) erarbeitet das als Grundlage für eine umfassende Neugestaltung des Sprachunterrichts an allen Schulen von Basel-Stadt dient.
Kern des Gesamtsprachenkonzeptes (GSK), das in Übereinstimmung mit dem Sprachenkonzept der Schweizerischen Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) entwickelt wurde, ist die funktionale Mehrsprachigkeit: Schülerinnen und Schüler sollen einen möglichst natürlichen und situationsgerechten Umgang mit Sprachen erlernen, der ihnen den Alltag erleichtert. Sie sollen im Unterricht eine Lernkompetenz erwerben, mit der sie ihre sprachlichen Fähigkeiten ein Leben lang auch selbstständig weiterentwickeln können. Der Fremdsprachenunterricht soll früher einsetzen als heute: Französisch soll bereits in der Primarschule, Englisch schon in der ersten Klasse der Orientierungsschule (OS) unterrichtet werden.
Auf Grund des unbefriedigenden Abschneidens von Schweizer Schülerinnen und Schülern in der PISA-Studie 2001 und des hohen Anteils fremdsprachiger Kinder in den Schulen von Basel-Stadt (je nach Schulstufe bis zu 50 Prozent) kommt im Gesamtsprachenkonzept der Förderung der lokalen Landessprache Standarddeutsch ("Hochdeutsch") besondere Bedeutung zu. Gerade bei Kindern mit einer anderen Herkunftssprache als Deutsch ist dies nur möglich, wenn sie auch in ihrer Herkunftssprache gefestigt werden. Darum sollen auch die Migrationssprachen in die Stundentafeln und Lehrpläne integriert werden. So soll das Potenzial der jungen, fremdsprachigen Bevölkerung besser gefördert und genutzt werden.
Das Gesamtsprachenkonzept definiert lediglich die Eckpunkte, nach denen sich der Sprachunterricht an den Schulen von Basel-Stadt in Zukunft ausrichten soll. Es befindet sich in einer breiten Vernehmlassung, Kostenschätzungen sind daher schwierig: Allein die Einführung des Frühfranzösischs dürfte aber jährlich wiederkehrende Mehrkosten in der Höhe von rund 2,6 Mio. Franken verursachen (Weiterbildung von Lehrkräften, neue Lehrmittel), die Einführung des obligatorischen Englischunterrichts jährlich rund 3 Mio. Franken. Die vollständige Reform des Sprachenlernsystems könnte frühestens in zehn Jahren abgeschlossen sein.
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