Kelten unter dem Campus des Wissens
MedienmitteilungErziehungsdepartement
Die 1. Umbauetappe des Werks St. Johann der Novartis AG zum Campus des Wissens bringt zahlreiche keltische Zeugnisse der frühen Basler Stadtgeschichte ans Tageslicht. Die Mitarbeitenden der Archäologischen Bodenforschung legten bisher ausgedehnte Bebauungsstrukturen der stadtähnlichen Keltensiedlung «Basel-Gasfabrik» aus der Zeit von 150 bis 80 v. Chr. frei und haben dabei mehrere Hunderttausend Einzelfundstücke darunter auch Münzen aus Gold und Silber geborgen.
Die 1. Etappe des Umbauprojektes des Werks St. Johann zum Campus des Wissens löste umfangreiche archäologische Rettungsgrabungen auf einer Gesamtfläche von ca. anderthalb Fussballfeldern aus. Die Ausgrabungen im Kernbereich der Keltenstadt Basel-Gasfabrik haben im Mai 2002 begonnen und werden fristgemäss Ende November abgeschlossen. Die ca. 150'000 m2 grosse Siedlungsstelle ist für die frühe Geschichte der Stadt Basel und der Region von ausserordentlich hohem kulturgeschichtlichen Wert. Die aktuellen Ausgrabungen in der spätkeltischen Siedlung bei der Voltamatte geben einen spannenden Einblick in die Geschichte Basels vor 2100 Jahren. Sie ermöglichen wichtige Erkenntnisse zu Fragen über Alltagskultur, Siedlungsstruktur, Hausbau, Nutzungsart der Gebäude, Vorratshaltung, Ernährung, handwerkliche Tätigkeit sowie Wirtschaft und Handel während spätkeltischer Zeit. Mit dem Bau der Keltenstadt fand erstmals in unserer Region eine Trennung zwischen einem landwirtschaftlich geprägten Umfeld und einer zentralen Grosssiedlung statt, was zu einem komplexen Austausch- und Abhängigkeitsverhältnis von Zentrum und Umland führte. Damit wurde eine geschichtliche Entwicklung eingeleitet, die nach mehr als 2000 Jahren letztendlich zur modernen Stadt Basel führte.
Tag des offenen Bodens am Samstag
Am Samstag, 1.11.2003 zwischen 10 Uhr und 16 Uhr lädt die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt die Bevölkerung zu einem «Tag des offenen Bodens» ein. Die Ausgrabungen befinden sich an der Grenze der Voltamatte zum Novartis Areal.
Anhand geführter Rundgänge erfährt die interessierte Öffentlichkeit die jüngsten Resultate der laufenden archäologischen Untersuchungen. Modernste archäologische Methoden werden nicht nur anhand von Infopoints erläutert, sondern können auch in einer Livegrabung aktuell erlebt und nachvollzogen werden. Der Blick hinter die Kulissen erlaubt es, beispielsweise den Werdegang eines Bodenfundes bis zum Museumsobjekt zu verfolgen. Ausserdem können Kinder in einer spielerischen Art und Weise an einer Ausgrabung mitmachen. Abgerundet wird das Angebot mit einem Bücherstand und einer «Fragenbar», wo nicht nur ein wärmendes Getränk konsumiert werden kann, sondern auch Fachleute Red und Antwort stehen.
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