Vor zehn Jahren hat die Orientierungsschule in Basel und Riehen ihren Betrieb aufgenommen. Seither ist in Basel-Stadt die sechsjährige ungegliederte Volksschule, wie sie in den meisten Schweizer Kantonen üblich ist, verankert. In Fachkreisen ist unbestritten, dass eine Selektion der Schülerinnen und Schüler während der vierten Primarschulklasse und eine leistungsabhängige Zuweisung in verschiedene Schultypen, wie sie bis vor zehn Jahren in Basel-Stadt gebräuchlich war, zu früh ist, um zuverlässige schulische Prognosen zu ermöglichen. Die Selektion von Zehn- oder Elfjährigen gehört inzwischen in sämtlichen Kantonen der Vergangenheit an. In Basel-Stadt lebt mit einem Anteil von 29 Prozent ausländischer Personen eine durchmischtere Bevölkerung als in den meisten anderen Kantonen. 41 Prozent der Schülerinnen und Schüler bringen einen Migrationshintergrund mit. Die Orientierungsschule begegnet dieser zunehmenden Heterogenität auf verschiedenen Ebenen. Heterogene Klassen weisen beispielsweise eine grosse Integrationskraft auf – internationale Vergleiche zeigen, dass erfolgreiche Schulmodelle häufig integrativen Charakter haben. Jedes Kind wird aufgrund seiner Stärken und Schwächen individuell gefördert und so in seiner Leistungsfähigkeit optimal unterstützt. Die anspruchsvolle Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer wird im Bedarfsfall ergänzt durch das Angebot der Förderzentren, die es an jedem der 13 OS-Standorte in Basel gibt. Förderzentren vernetzen Angebote wie Deutsch für Fremdsprachige, Poolstunden, individuelle Betreuung, Ambulante Heilpädagogik und Mediation.

Teamarbeit wird an der OS seit nunmehr zehn Jahren grossgeschrieben. Das gilt für die Lehrerinnen und Lehrer, die in Klassenteams zusammenarbeiten, ebenso wie für mehrköpfigen Rektorate und Schulhausleitungen.

Die OS nimmt ihr Jubiläum auch zum Anlass, in die Zukunft zur blicken und weiterhin an der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Schule zu arbeiten. Im Rahmen der Doppellösung wird darüber hinaus die gesamte Volksschullaufbahn überprüft und weiterentwickelt. Im Vordergrund stehen dabei ein in Bezug auf Schulen und Öffentlichkeit konsensorientiertes Vorgehen und eine enge Koordination mit unserem Nachbarkanton Basel-Landschaft.