Die "Host City Basel" hat für die EURO 2008 Grosses vor. Geplant ist ein Fan-Boulevard, der sich über 3.2 km vom Bahnhof SBB quer durch die Innenstadt zum Badischen Bahnhof erstreckt, auf dem die auswärtigen Besucherinnen und Besucher wie auch die einheimische Bevölkerung flanieren und die EURO 2008 in einer einzigartigen Atmosphäre geniessen. Der Boulevard soll künstlerisch auf einem hohen Niveau ausgestaltet sein und auch für Nicht- Fussballbegeisterte vielfältige Orte zum Verweilen bieten. Die auswärtigen Gäste werden an den Bahnhöfen willkommen geheissen und auf dem Boulevard durch die Stadt und zu den attraktiven Schauplätzen geführt. Auf diese Weise profitieren auch der Detailhandel und die Gastronomie jenseits und zwischen den abgegrenzten Fanzonen von den Besucherinnen und Besuchern der EURO 2008.

"Public Viewing" am Rhein

Im Zentrum des Boulevards stehen die Orte, an denen die Spiele öffentlich auf Grossleinwänden mitverfolgt werden können ("Public Viewing"). Die Erkenntnisse aus dem Testlauf auf dem Marktplatz und die Erfahrungen der Austragungsstädte der Fussball- Weltmeisterschaft in Deutschland zeigen, dass eine grosszügige Planung erforderlich ist. Die Projektleitung rechnet je nach Spielpaarung und Gastmannschaften mit 30'000 bis 50'000 Personen ohne Eintrittskarten, welche sich in der Stadt aufhalten werden und die Spiele auf Grossbildschirmen mitverfolgen. In Basel besteht aber kein einzelner Platz mit solch grossen Kapazitäten. Die geplante Lösung sieht deshalb mehrere Plätze für "Public Viewing" vor, im Kleinbasel auf dem Kasernenareal, am Rheinbord und nach Möglichkeit auf dem Messeplatz, wo mehrere LED-Grossbildschirme aufgestellt werden. Am Rhein entsteht rund um die Mittlere Brücke eine "Riviera" mit Zuschauertribünen am Ufer und mehreren Flossen und Bühnen im Wasser. Um in dieser einzigartigen Atmosphäre auch die Spiele verfolgen zu können, werden an der Mittleren Brücke beidseitig zwei Grossbildschirme befestigt.

Noch viel Vorbereitung nötig

Bis es soweit ist, muss noch eine Menge Vorbereitungsarbeit geleistet werden. Noch sind die Verhandlungen mit der UEFA bezüglich der kommerziellen Rechte nicht abgeschlossen. Auch muss die Realisierbarkeit der einzelnen Projekte nun unter Einbezug aller Betroffenen und Beteiligten im Detail geprüft werden, wobei es nicht nur um technische, sondern ebenso um politische, sicherheitsrelevante und finanzielle Erwägungen geht. In erster Linie muss in der Bevölkerung, beim Gewerbe und in der Anwohnerschaft für die nötige Akzeptanz und Unterstützung für dieses einmalige Projekt geworben werden. Eine erste Informationsveranstaltung, zu der die Gastronomie, der Detailhandel, die Hotellerie, Eventagenturen und weitere interessierte Kreise eingeladen werden, findet am 6. November 2006 statt. Je nach Ausgestaltung und Umsetzung des Fan-Boulevards wird mit Kosten inder Höhe von CHF 5 – 10 Mio. gerechnet, welche grösstenteils aus Drittmitteln finanziert werden müssen.

Verein "Baselland Promotion Euro 2008"

Auch im Baselbiet schreiten die Vorbereitungen voran. Nebst der Stadt Basel fungieren bekanntlich Liestal und Reinach, aber auch Allschwil und das Laufental als offizielle Plattformen für Rahmenprogramme und als mögliche Standorte für Fanunterkünfte. Für die Realisierung und das Management der offiziellen Plattformen im Kanton Basel-Landschaft wird als Schnittstelle zum Stadtmarketing der speziell gegründete, im Handelsregister eingetragene Verein «Baselland Promotion Euro 2008» eingesetzt. Der Verein tritt im Rahmen des Standortmarketings als Ansprech- und Vertragspartner für Gemeinden, Sponsoren und gegebenenfalls weitere Partner auf. Die Geschäftführung übernimmt im Auftrag des Regierungsrates Basel-Landschaft Christoph Buser, Mitarbeiter der Wirtschaftskammer Baselland. Damit ist nach dem Rücktritt von Alt-Regierungsrat Peter Schmid als Leiter des Fachbereichs Standortmarketing die Integration des Landkantons in sämtliche Standortmarketingaktivitäten weiterhin gewährleistet. Die Rahmenveranstaltungen werden von den Kantonen in gegenseitiger Abstimmung autonom umgesetzt.

Sicherheitsaspekte wichtig

Bei der Planung der Rahmenveranstaltungen kommt dem Aspekt der Sicherheit eine wichtige Bedeutung zu. Die grosse Dimension der Fanzonen stellet neue Anforderungen an die Gewährleistung der Sicherheit. Zwar fällt auch hier das Fazit aus Deutschland sehr positiv aus, wenngleich die Gewährleistung der Sicherheit an den "Public Viewing"- Schauplätzen dort sehr aufwändig war. Zusammen mit dem Bund werden derzeit die Konzepte für die Schweiz entsprechend überarbeitet. Der Boulevard bringt auch in dieser Hinsicht Vorteile. Die Besucher bleiben in Bewegung, das breite Angebot reduziert die Gefahr von massiven Menschenansammlungen, und mit klar abgegrenzten "Public Viewing"- Zonen können kontrollierte Bedingungen für eine friedliches Fussballfest geschaffen werden. Die Zusammenarbeit zwischen den Polizeiorganisationen in Basel-Landschaft und Basel- Stadt funktioniert ausgesprochen gut. Sämtliche Planungen werden gemeinsam vorgenommen, der Einsatz während der EURO 2008 wird unter einer gemeinsamen Leitung stehen.

Budgetvorlagen bis Ende Jahr

Die Parlamentsvorlagen werden dem Grossen Rat und dem Landrat wie vorgesehen bis Ende Jahr unterbreitet werden. Die Beratung in den beiden Kantonsparlamenten wird voraussichtlich im Januar erfolgen. Basel befindet sich damit im Gleichschritt mit Bern und Genf.