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Entwicklungsplan für die Volksschule Basel-Stadt

Medienmitteilung

Erziehungsdepartement

Wie soll die künftige Volksschule Basel-Stadt aussehen? In welche Richtung müssen sich die Schulen entwickeln damit Kinder und Jugendliche auch in Zukunft optimale Bildungschancen haben? Im heute veröffentlichten «Entwicklungsplan für die Volksschule Basel-Stadt» werden Entscheidungsgrundlagen für die Strukturen der Schule von morgen vorgestellt. Der Bericht geht in Schulen Schulbehörden Politik und Verbänden in eine breite Konsultation.

Im Zusammenhang mit der Strukturänderung an der Weiterbildungsschule (WBS) hat der Regierungsrat das Erziehungsdepartement im Jahr 2002 beauftragt, die Bildungswege an der Volksschule zu überprüfen und im Rahmen eines Gesamtplans Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft zu suchen. Nach der Publikation des «Leitbilds für die Schulen des Kantons Basel-Stadt» im vergangenen November ist nun der «Entwicklungsplan für die Volksschule Basel-Stadt» erschienen.

In diesem Bericht legt das Erziehungsdepartment dar, wie sich die Volksschule Basel-Stadt in den nächsten Jahren entwickeln soll. Es handelt sich zum einen um einen Gesamtplan, der eine Übersicht über alle wichtigen Aspekte vermittelt, und zum andern um eine Entscheidungsgrundlage. Der Entwicklungsplan lässt die Wahl zwischen zwei Strukturvarianten zur Gestaltung der Primar- und Sekundarstufe (Variante «Optimierung» und Variante «Übernahme 6/3») und zur Gestaltung der Schuleingangsphase (Variante «Kooperation» und Variante «Grundstufe») offen.

Die Variante «Optimierung» basiert auf inneren Reformen. Sie bringt eine Harmonisierung der Bildungsziele, nicht aber der Strukturen. Die Selektion und der Schulwechsel am Ende des 7. Schuljahrs werden beibehalten. Das Ziel, Stufenlängen von mindestens drei Jahren einzurichten, wird nicht erreicht. Die Variante «Optimierung» erlaubt eine Konzentration auf neun im Bericht erläuterte Entwicklungsziele. Dabei handelt es sich um Reformen des Unterrichts und der Schulen, die schon im Gang oder vorbereitet sind und die langfristig verfolgt werden müssen, unabhängig vom Entscheid über die Strukturreform. Die Variante «Optimierung» kann als Übergangslösung dienen, wenn die Eckwerte einer gesamtschweizerischen Schulstruktur noch zu wenig geklärt sind.

Die Variante «Übernahme 6/3» schafft den Anschluss an das System mit sechs Jahren Primar- und drei Jahren Sekundarstufe, das in 20 Kantonen gilt. Alle Jugendlichen besuchen nach sechs Primarschuljahren während drei Jahren die quartierunabhängige Sekundarschule mit drei kooperativen Leistungszügen unter einem Dach. Die Variante «Übernahme 6/3» erlaubt einfache Bildungswege und klar profilierte Stufen, aber der Umbau wäre radikal: Die Orientierungsschule wird aufgelöst, das Gymnasium auf drei Jahre verkürzt und durch ein dreijähriges Progymnasium vorbereitet.

Im Bericht wird versucht, drei Hauptanliegen miteinander zu verbinden, die teilweise schwer zusammenzubringen sind. Die künftige Schullandschaft muss so gestaltet sein, dass die Kinder und Jugendlichen trotz ihrer grossen und gewachsenen Unterschiedlichkeit gleichermassen optimale Lernchancen haben und sich in einer Welt behaupten können, die immer höhere Ansprüche an sie stellt. Dies ist der Qualitätsaspekt. Und die künftige Schullandschaft ist nicht als Insel, sondern als Teil eines nationalen und regionalen Bildungsraums zu denken. Die Konturen einer gesamtschweizerischen Harmonisierung der Bildungsziele und der Schulstrukturen beginnen sich abzuzeichnen: Die Revision der Bildungsartikel, über die am 21. Mai abgestimmt wird, und der im Februar 2006 vorgelegte Vereinbarungsentwurf der Erziehungsdirektoren (HarmoS) verstärken sich gegenseitig. Das ist der Harmonisierungsaspekt. Und schliesslich geht es nicht um die Neuerfindung der Schule, sondern um die Umgestaltung einer bestehenden Schultopographie, welche die Qualitäten des Bestehenden nicht gefährden darf und mit den Kräften sorgsam umgeht. Das ist der Ressourcenaspekt.

In die Erarbeitung des «Entwicklungsplans für die Volksschule Basel-Stadt» wurden externe Fachleute einbezogen, unter anderem ein Vertreter der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion des Kantons Basel-Landschaft. Vier schriftliche Gutachten zum Entwicklungsplan befinden sich im Anhang des Berichts (Prof. Helmut Fend, Dr. Urs Moser, Ingrid Rusterholtz, Dr. Anton Strittmatter).

Der «Entwicklungsplan für die Volksschule Basel-Stadt» geht bei den Schulen und bei den wichtigsten Partnern in Politik und Öffentlichkeit in eine Konsultation, die bis 3. Juli dauert. Dem Erziehungsdepartement ist eine grösstmögliche Akzeptanz in Schulen und Öffentlichkeit ein wichtiges Anliegen.

Departementsvorsteher Christoph Eymann favorisiert im Sinne einer provisorischen Haltung die Variante «Übernahme 6/3» gegenüber der Variante «Optimierung». Gegenüber Kindern und Jugendlichen kann, so Eymann, das Erziehungsdepartement eine grössere Strukturänderung nur rechtfertigen, wenn sichergestellt werden kann, dass die qualitative Entwicklung davon langfristig profitiert. Der Erziehungsdirektor geht davon aus, dass diese Kriterien erfüllt sind. Zudem kennen bereits 20 Kantone die sechsjährige Primarschule. Basel-Stadt und die fünf weiteren Minderheitskantone werden langfristig nicht darum herumkommen, die Angleichung ihrer Primarschullänge vorzunehmen. Diese Strukturanpassung jetzt in Angriff zu nehmen hätte den Vorteil, dass der Kanton die neue Struktur selbst gestalten könnte, und zwar so, dass sie für die Qualitätsentwicklung günstige Voraussetzungen schafft. Und schliesslich liegt mit der Variante «Übernahme 6/3» ein Vorschlag vor, der gegenüber weiteren geprüften Varianten und auch gegenüber dem Ist-Zustand entscheidende pädagogische Vorteile bringt.

Nach Auswertung der Konsultation wird der Regierungsrat Ende 2006 einen ersten Vorentscheid zur künftigen Gestalt der Volksschule treffen. Bericht und Konsultationsergebnis sind ferner Ausgangspunkt für die Stellungnahme des Kantons zum Konkordatsentwurf der EDK zur Harmonisierung der obligatorischen Schulen.

Hinweise

Der «Entwicklungsplan für die Volksschule Basel-Stadt» ist auf dem kantonalen Bildungsserver eduBS unter www.edubs.ch erhältlich. Er enthält u. a. Grafiken, die verwendet werden können (vgl. z. B. Seiten 9 und 10).

Weitere Auskünfte

Pierre Felder, Telefon +41 (0)61 267 62 92, +41 (0)79 770 29 90 Erziehungsdepartement Basel-Stadt, Ressort Schulen

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