Evaluation der Strukturänderung an der Weiterbildungsschule
MedienmitteilungErziehungsdepartement
Die im August 2004 vorgenommene Strukturänderung an der Weiterbildungsschule Basel-Stadt (WBS) wurde evaluiert. Insgesamt fällt das Urteil positiv aus. Im Fach Mathematik besteht Handlungsbedarf. Die Ergebnisse der Evaluation der Strukturänderung an der WBS werden auch in die Weiterentwicklung der Volksschule einfliessen.
Im Juni 2003 beschloss der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt, die Struktur der Weiterbildungsschule per Schuljahr 2004/2005 befristet auf fünf Jahre zu ändern. Die Schülerinnen und Schüler werden heute in zwei getrennten, kooperativ unter demselben Schuldach geführten Leistungszügen geschult (A- und E-Zug). Zuvor wurden sie in leistungsgemischte Klassen eingeteilt und lediglich in Deutsch, Französisch und Mathematik in zwei Niveaukursen mit unterschiedlichem Leistungsprofil gefördert. Ziel der Strukturänderung ist es, die Bildungs- und Berufschancen der Jugendlichen zu verbessern. Die Strukturänderung war mit dem Auftrag ans Erziehungsdepartement verknüpft, die Bildungswege an der obligatorischen Schule grundlegend zu überprüfen und Lösungen vorzuschlagen, die im Einklang mit der gesamtschweizerischen Harmonisierung der Volksschule stehen.
Der Wechsel von der integrativen zur kooperativen Organisation der WBS und die Korrektur am Schulmodell von 1988 wurden nötig, weil die Ansprüche, die an die 1997 gegründete Weiterbildungsschule gestellt wurden, von Anfang an nicht einzulösen waren: Sie hätte wie eine Gesamtschule wirken sollen, ohne über die leistungsstärksten Schülerinnen und Schüler zu verfügen, und das innerhalb von bloss zwei Schuljahren. Trotz grossen Engagements der Lehrpersonen gelang es der WBS nicht, ihre wichtige Rolle als Scharnier zwischen Volksschule und Berufswelt wahrzunehmen, als attraktive Alternative zum Gymnasium. Bei Eltern und Abnehmern und sogar bei den eigenen Lehrpersonen hatte die Schule vom ersten Tag an wenig Kredit. Die Schulabgängerinnen und Schulabgänger hatten auf dem Arbeitsmarkt schlechte Karten. Auf Kosten der WBS stieg die Gymnasialquote von 29% im Jahre 1997 bis 2003 auf über 40%.
Das Kompetenzzentrum für Bildungsevaluation und Leistungsmessung der Universität Zürich (KBL) wurde beauftragt, den Strukturwandel unter Leitung von Urs Moser zu evaluieren. Insgesamt fällt das Urteil über die Strukturänderung positiv aus. Zusammenfassend lässt sich sagen: Sowohl die Lehrpersonen als auch die Eltern schätzen die Strukturänderung an der Weiterbildungsschule Basel-Stadt positiv ein, und durch die fachübergreifende Einteilung in homogene Leistungszüge (A-Zug und E-Zug) entstanden keine Nachteile. Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler sind heute leicht besser als vor der Strukturänderung, im Fach Mathematik besteht jedoch Handlungsbedarf, was auch die im Oktober gemeinsam mit Basel-Landschaft durchgeführten Orientierungsarbeiten bestätigen. Zwar wird mit der Strukturänderung nicht einfach alles besser. Insgesamt wurde damit aber eine Grundlage für die Verbesserung der Unterrichtsqualität geschaffen. Die WBS ist eine Schule, die nicht einfach im Bestehenden verharrt, sondern sich extern evaluieren lässt und das Urteil von Eltern sowie von Schülerinnen und Schülern nicht scheut. Wird die Strukturänderung zudem von Massnahmen zur Unterrichtsentwicklung begleitet und der Lernerfolg auch in Zukunft systematisch überprüft, wird sich die Reform langfristig auch deutlicher in den Leistungen der Schülerinnen und Schüler niederschlagen.
Hinweise
Evaluationsbericht Der Bericht «Evaluation der Strukturänderung an der Weiterbildungsschule» ist auf dem kantonalen Bildungsserver eduBS unter www.edubs.ch erhältlich.
Medienmappe Unterlagen zur Medienorientierung sind beim Ressort Schulen unter Telefon 061 267 84 08 oder E-Mail michelle.strebel@bs.ch erhältlich.
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