Im Juni 2003 hat der Regierungsrat im Rahmen der Budgetreduktionen A&L (Überprüfung Aufgaben und Leistungen) für das Sinfonieorchester Basel eine Subventionskürzung in der Höhe von CHF 1,8 Mio. mit Wirkung ab der Saison 2006/07 beschlossen. Die Stiftung Basler Orchester, Trägerin des Sinfonieorchester Basel, anerkennt die Notwendigkeit der Sanierung der Staatsfinanzen und akzeptiert grundsätzlich eine Neuregelung des Leistungsauftrages sowie die damit verbundene Reduktion der Baselstädtischen Subventionen.

Der Stiftungsrat, insbesondere sein Präsident und der Geschäftsführer des Orchesters, konnten das Erziehungsdepartement sowie den Regierungsrat Basel-Stadt für eine Neubeurteilung der Situation gewinnen. Der Regierungsrat liess sich davon überzeugen, dass die volle Umsetzung der Subventionskürzung auf die Saison 2006/07 die seit einigen Monaten von der Stiftung Basler Orchester eingeleiteten Restrukturierungsmassnahmen, aber vor allem auch die künstlerische und unternehmerische Entwicklung des Orchesters, gefährden oder gar verhindern würde.

Der Regierungsrat des Kanton Basel-Stadt hat deshalb in Anerkennung der grossen Leistungen der Stiftung Basler Orchester und des eingeleiteten Strukturwandels einer abgestuften Anpassung der Subventionskürzung zugestimmt: An Stelle der linearen Kürzung der Subventionen um jährlich 1.8 Mio. auf die gesamte Subventionsperiode von fünf Jahren tritt in den kommenden Spielzeiten folgende Abstufung in Kraft: 2006/07 minus CHF 0,4 Mio., 2007/08 minus 0,6 Mio., 2008/09 minus 0,8 Mio. Ab 2009/10 wird die volle Subventionskürzung von CHF 1,8 Mio. wirksam. Diese Lösung stützt sich auch auf eine entsprechende Empfehlung der Studie von IMG Artists, die vom Erziehungsdepartement in Auftrag gegeben und 2005 publiziert wurde.

Geeinigt haben sich die Vertragspartner zudem über die künftige Zusammenarbeit und den neuen Mittelfluss zwischen dem Sinfonieorchester Basel und dem Theater Basel im Bereich der Musiktheaterproduktionen. Ein separater Vertrag zwischen diesen beiden Kulturinstitutionen regelt deren Zusammenarbeit. Er ist integraler Bestandteil ihres jeweiligen Subventionsvertrages. Ebenfalls konnte eine einvernehmliche Regelung bezüglich der Beiträge des Kantons an die Personalvorsorge (Pensionskasse) der Stiftung Basler Orchester gefunden werden.

Mit dem neuen Subventionsvertrag erhält das Sinfonieorchester Basel einerseits Spielraum für seine künstlerische Entwicklung als eigenständiges, auf dem Markt wettbewerbfähiges Orchester, trägt aber im Vergleich zu bisher auch ein grösseres unternehmerisches Risiko. Beide Vertragspartner sind überzeugt, dass mit dieser Einigung die Voraussetzungen dafür gegeben sind, dass das Sinfonieorchester Basel seine Aufgaben als unbestrittene Leitinstitution im Bereich der klassischen Musik in Basel erfüllen kann. Das Sinfonieorchester Basel soll so zu einem eigenständigen und leistungsfähigen Partner des Theater Basel, des wichtigsten Veranstalters AMG und der Casino-Gesellschaft Basel werden können, besonders auch im Hinblick auf das Neue Stadt-Casino von Zaha Hadid.

Nach dieser Einigung zwischen dem Stiftungsrat der Stiftung Basler Orchester und dem Erziehungsdepartement Basel-Stadt wird nun der Regierungsrat den Ratschlag betreffend der Staatsbeiträge an die Stiftung Basler Orchester für die Periode 2006/07 bis 2010/11 verabschieden und dem Grossen Rat zur Behandlung überweisen. Der geltende Subventionsvertrag läuft per 31. Juli 2006 aus.