Bildungsdirektoren der Nordwestschweiz wollen mehr Berufsabschlüsse
MedienmitteilungErziehungsdepartement
Gemeinsame Medienmitteilung der Kantone Aargau Basel-Landschaft Basel-Stadt und Solothurn -- Im Bildungsraum Nordwestschweiz wie auch anderswo müssen viele Schulabgängerinnen und Schulabgänger in eine „Warteschlaufe“ ausweichen statt eine Lehrstelle antreten zu können. Zudem gibt es viele Erwachsene die einen Berufsabschluss nachholen möchten. Die Bildungsdirektoren der Nordwestschweiz wollen die Quote der Berufsbildungsabschlüsse erhöhen. Das Angebot an Attestlehrstellen soll verdoppelt und die Möglichkeiten der Nachholbildung für Erwachsene ausgebaut und koordiniert werden. Damit dies gelingt wollen sie die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft intensivieren.
Wenn jemand keinen Berufsabschluss hat, stehen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt schlecht. Das Risiko, arbeitslos zu werden oder später sogar von der Sozialhilfe abhängig zu sein, ist gross. Ein Teil der Schulabgängerinnen und Schulabgänger stösst bei der Lehrstellensuche trotz Wirtschaftswachstum und Beschäftigungszunahme immer noch auf hohe Hindernisse. Zudem gibt es viele Erwachsene mit Berufserfahrung aber ohne offiziellen Abschluss. Auch sie sind auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt.
Keine „Warteschlaufe“ für Schulabgänger
Damit mehr junge Menschen den Einstieg in eine Berufsausbildung schaffen, braucht es mehr niederschwellige Angebote wie Attestlehrstellen. Während dieser zweijährigen Grundausbildung mit eidgenössischem Berufsattest kann ein solides Fundament für die weitere berufliche Karriere aufgebaut werden. Im Bildungsraum Nordwestschweiz verlassen jährlich 13‘000 Schülerinnen und Schüler die obligatorische Schule, 2‘400 treten in ein 10. Schuljahr respektive ein Brückenangebot über, das sind rund 18%. Bei etwa einem Drittel davon wäre das nicht nötig, sie könnten eine Lehre mit Berufsattest absolvieren. Deshalb wollen die Bildungsdirektoren in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, den öffentlichen Betrieben und der Verwaltung dazu beitragen, dass das heutige jährliche Angebot in den vier Kantonen von heute rund 700 Attestlehrstellen bis in drei Jahren auf 1'400 verdoppelt wird. Ein Ausbaupotenzial orten die Bildungsdirektoren in den kaufmännischen Berufen, im Detailhandel, im Gastgewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialbereich.
Mehr Berufsabschlüsse von Erwachsenen
Schon lange gibt es in der Berufsbildung für Erwachsene mit mehrjähriger Berufserfahrung und den nötigen theoretischen Fachkenntnissen die Möglichkeit, ohne Berufslehre die Lehrabschlussprüfung zu absolvieren und das eidgenössische Fähigkeitszeugnis zu erlangen. Das neue Bundesgesetz über die Berufsbildung ermöglicht zusätzlich die Anerkennung und Anrechnung von nicht formell erworbenen beruflichen Kenntnissen. Das soll den Aufwand für das Erlangen eines Berufsabschlusses von Erwachsenen zusätzlich verringern. Allerdings müssen die Anerkennungs- und Anrechnungsverfahren von den kantonalen Behörden in Zusammenarbeit mit den zuständigen Berufsverbänden erst aufgebaut werden, ebenso zum Teil die Angebote für das Nachholen einzelner Ausbildungsteile. Die Kantone der Nordwestschweiz wollen dies gemeinsam tun. Einerseits geht es darum, diesen neuen Weg zu öffnen und Ressourcen für diese recht aufwändigen Verfahren zu bündeln, andererseits soll das bisherige Angebot optimiert und transparenter gemacht werden, damit mehr Erwachsene auf dem für sie idealsten Weg zu einem Berufsabschluss kommen.
Berufsmaturität fördern
Im Bildungsraum Nordwestschweiz absolvieren zu wenig Lernende die Berufsmaturität. Die Quote liegt mit 7-10% unter dem schweizerischen Durchschnitt von 12%. Deshalb wollen die Bildungsdirektoren die Berufsmaturität in allen Berufsfeldern fördern. Den Jugendlichen und ihren Eltern aber auch den Lehrpersonen der Sekundarstufe I (Oberstufe) sowie den Berufsverbänden und den Lehrbetrieben soll der Nutzen der Berufsmaturität noch bekannter gemacht werden.
Hinweise
www.bildungsraum-nw.ch, Die Website zum Bildungsraum Nordwestschweiz
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