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Stärkung der Berufsbildung im Kanton Basel-Stadt

Medienmitteilung

Erziehungsdepartement

Im Vergleich zu den Vorjahren ist 2009 die Zahl der Absolventinnen und Absolventen der Schulen die eine Lehrstelle oder einen Platz in einer weiterführenden Schule gefunden haben erstmals wieder rückläufig. Das Erziehungsdepartement analysiert diese Entwicklung und wird Massnahmen zur Erhöhung der Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger mit Lehrvertrag ergreifen.

Seit vielen Jahren arbeiten Schule, Berufsberatung, Wirtschaft, Gewerbe und Eltern zusammen, um die Jugendlichen beim häufig schwierigen Übergang von der Schule in die Berufsbildung zu unterstützen. Zwischen 2004 und 2008 ist die Zahl von Schulabgängerinnen und Schulabgängern, die am Ende der obligatorischen Schulzeit direkt in eine Lehre oder ein Praktikum übertreten, kontinuierlich gestiegen. Dieses Jahr ist diese Quote erstmals wieder rückläufig (vgl. erste Tabelle im Beilagendokument).

Analyse und Massnahmen
Die tiefe direkte Übertrittsquote im Kanton Basel-Stadt kann mit den bekannten Gründen erklärt werden: In den Städten bevorzugen die Jugendlichen und Eltern tendenziell die langen Allgemeinbildungswege, das Alter der Berufswahlreife hat sich in den letzten Jahren nach oben verschoben, die Schulstruktur des Kantons Basel-Stadt drückt die Gleichwertigkeit zwischen allgemeiner und beruflicher Bildung nicht aus und die Wirtschaftskrise macht sich auch in der Lehrstellenvermittlung bemerkbar. Durch eine Harmonisierung der Schulstrukturen will der Regierungsrat einen Richtungswechsel einleiten: Mit dem Volksschulabschluss für alle am Ende der dreigliedrigen Sekundarschule werden das Gymnasium, die berufliche Grundbildung mit oder Berufsmaturität und die übrigen weiterführenden Schulen zum selben Zeitpunkt als gleichwertige Angebote auf der Sekundarstufe II beginnen. Von dieser in Planung befindlichen Strukturreform darf man die wirkungsvollste Erhöhung der direkten Übertrittsquote in die duale Berufsbildung erwarten; allerdings wird diese Reform erst 2018 wirksam. Das Erziehungsdepartement wird deshalb zur Erhöhung der Zahl der Jugendlichen, die nach der Schule in eine Lehre übertreten, folgende Massnahmen ergreifen:

- Analyse der Ursachen: Die Fachstelle Laufbahnvorbereitung der Volksschulen klärt mögliche Gründe für die im Vergleich zu anderen Kantonen niedrige Zahl von Jugendlichen ab, die nach Abschluss der Sekundarstufe I mit einer beruflichen Grundbildung beginnen. In die Beurteilung der Situation werden das Alter der Schulabsolventinnen und Schulabsolventen – Basel-Stadt kennt an Primar- und Orientierungsschule keine Remotion – sowie die in Basel-Stadt vergleichsweise hohe Abschlussquote am Ende der Sekundarstufe II miteinbezogen.

- Beratungsfunktion der Lehrpersonen: Lehrpersonen an Orientierungsschule, Weiterbildungsschule und Gymnasien werden umfassender über die Berufsbildung und die Berufsmaturität informiert und für diesen Bildungsweg sensibilisiert, insbesondere auch mit Blick auf ihre Beratungsfunktion gegenüber Schülerinnen, Schülern und Eltern.

- Berufsorientierung am Gymnasium: Die Einführung einer obligatorischen Orientierung über den Berufsbildungsweg für Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klassen des Gymnasiums wird geprüft.

- Lehrstellen-Kampagne mit neuem Fokus: Die Lehrstellenkampagne des Erziehungsdepartements und des Gewerbeverbands Basel-Stadt soll sich nicht mehr primär an Gewerbe und Wirtschaft richten und die Schaffung von neuen Lehrstellen ins Zentrum setzten, sondern wird gezielt Schülerinnen und Schüler auf die Chancen und Möglichkeiten der dualen Berufsbildung und der daran anknüpfenden Bildungswege aufmerksam machen.

- Berufsmaturität: Über die Berufsmaturität und die daran anknüpfenden Bildungswege wird umfassender und bereits ab Orientierungsschule informiert.

- Aufnahmebedingungen für die Schule für Brückenangebote: Das Aufnahmeverfahren in die Schule für Brückenangebote wird so angepasst, dass nur Aufnahme findet, wer sich in der WBS intensiv um den direkten Eintritt in die Berufsbildung bemüht hat.

- Bildungsraum Nordwestschweiz: Auch im Rahmen des Bildungsraums Nordwestschweiz werden Massnahmen zur Optimierung des Übergangs Schule–Berufsbildung erarbeitet.

Weitere Auskünfte

Hans Georg Signer, Leiter Bildung Telefon 061 267 56 30

Erziehungsdepartement

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