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Das Gesicht der neuen Volksschule

Medienmitteilung

Erziehungsdepartement

Mit der Veröffentlichung des „Porträts Volksschulen Basel-Stadt“ setzt die Projektleitung Schulharmonisierung erste Leitplanken. Das Planungspapier liefert Angaben zur zukünftigen Organisation, aber auch zu inhaltlichen Fragen der neuen Volksschule. Der Publikation des Porträts vorausgegangen war eine breite Anhörung, in der vor allem die Zusammenarbeit unter den Lehrpersonen, die Gliederung der Primarschule und die neuen Stundentafeln heiss diskutiert wurden.

Die politischen Weichen sind gestellt: Nach einer bis 2017 dauernden Übergangsphase wird die Volksschule im Kanton Basel-Stadt aus einer achtjährigen Primarstufe und einer dreijährigen Sekundarstufe I bestehen. Über diese strukturellen Anpassungen hinaus gilt es in Basel-Stadt mehrere pädagogische Neuerungen wie den Lehrplan 21 einzuführen. Im „Porträt Volksschule Basel-Stadt 2011“, das allen Lehrpersonen in einer Kurzfassung zugestellt wurde, bekommt die neue Volksschule nun erstmals ein Gesicht.
Zielpublikum der ersten Version des Porträts sind vor allem Lehrpersonen der auslaufenden Orientierungs- und Weiterbildungsschule (OS und WBS). Die gut 70 Seiten starke Langfassung dient als Orientierungshilfe für den anstehenden Entscheid, auf welcher Schulstufe sie in Zukunft unterrichten werden. Für die Lehrpersonen der anderen Stufen und interessierte Eltern bietet die 24seitige Kurzfassung bereits einige Anhaltspunkte, was auf sie in den nächsten Jahren im Schulalltag zukommt.

Chancen und Herausforderungen
Das Porträt beginnt mit einigen Grundsätzen der Volksschule. Dann werden harte Facts wie Klassengrössen, Standorte oder Pflichtlektionen auf der zukünftigen Primar- und Sekundarstufe festgehalten. Schliesslich finden sich Aussagen zu Lehrplan, Leistungstests und Lehrmittel, zur Weiterbildung und zum Handlungsspielraum der Schulen vor Ort. Beim jetzigen Stand der Planung kann das Porträt allerdings noch nicht alle Fragen beantworten. Insbesondere auch die Regelung der Stufenübertritte, der neue Volksschulabschluss und die dafür notwendigen Beurteilungsinstrumente werden mit einer alle Stufen umfassenden Laufbahnverordnung geregelt, die erst Ende 2012 vorliegen wird.

Vier umstrittene Themen
In der Anhörung sind vor allem folgende vier Themenbereiche auf besonderes Interesse gestossen:
- 1. Die Gliederung der Primarstufe (Binnenorganisation)
- 2. Die Durchlässigkeit und Profilierung auf der Sekundarstufe I
- 3. Die Stundentafeln beider Schulstufen
- 4. Die Zusammenarbeit der Lehrpersonen

Beim ersten Punkt, der Binnenorganisation der Primarstufe, wird den Schulleitungen und Schulkonferenzen ein grosser Gestaltungsspielraum eingeräumt. Die Kinder bleiben in der Regel sechs Jahre lang zusammen in einer Klasse. Ein Wechsel der Klassenlehrperson ist nach dem 4., 5. oder 6. Schuljahr (also nach der 2., 3. oder 4. Klasse der Primarschule) möglich. In einer Primarschulklasse darf während sechs Jahren höchstens einmal die Klassenlehrperson wechseln und in den ersten und letzten beiden Jahren der Primarschule ist ein Wechsel der Klassenlehrperson im Regelfall ausgeschlossen. Grosses Augenmerk wird auf der Primarstufe auf eine gute Integration Lehrpersonen der OS und WBS gelegt.

Provisorische Stundentafeln
Die definitiven Stundentafeln werden zusammen mit dem Lehrplan 21 zwar erst im Schuljahr 2015/16 eingeführt. In enger Zusammenarbeit mit dem Kanton Basel-Landschaft wurden aber bereits jetzt sogenannte Planungsstundentafeln erarbeitet. Diese dienen in Basel-Stadt als Grundlage für die Personal- und Raumplanung.
Die Langfassung des Porträts enthält eine Planungsstundentafel der Primarstufe. Sie wurde nach der Anhörung auf allseitigem Wunsch hin so überarbeitet, dass die musischen Fächer genug Platz haben. Die Planungsstundentafel für die Sekundarstufe I wurde dagegen aufgrund der kritischen Rückmeldungen aus der Anhörung zur nochmaligen gründlicheren Überarbeitung zurückgezogen. In Arbeitsgruppen wird nochmals geprüft, wie dem Bedürfnis nach einer stärkeren Profilierung der drei Leistungszüge entsprochen werden kann.
Im Kanton Basel-Landschaft findet zu den Stundentafel demnächst eine Vernehmlassung statt. Anfangs 2012 wird geprüft, ob und in welcher Form eine weitere Abstimmung der Stundentafeln möglich ist. Die beiden Kantone wollen sich bei der Umsetzungsplanung in möglichst vielen Themen abstimmen.

Hinweise

Die Kurz- und die Langfassung des Porträts Volksschulen 2011 sind als Download unter www.schulharmonisierung-bs.ch/paedagogik/portraet-volksschule verfügbar. Auf der gleichen Website zu finden sind auch zwei ausführliche Berichte zu den Anhörungsresultaten.

Weitere Auskünfte

Regina Kuratle Projektleiterin Schulharmonisierung Telefon +41 (0)61 267 56 12 Pierre Felder Leiter Volksschulen Telefon + 41 (0)61 267 62 92

Erziehungsdepartement

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