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Die Regierungen von Basel-Stadt und Basel-Landschaft fordern eine sofortige vorübergehende Stilllegung des AKW Fessenheim

Medienmitteilung

Gesundheitsdepartement

Die Regierungen der Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt verlangen von den französischen Behörden und von Electricité de France die Abschaltung und sofortige vorübergehende Stilllegung des AKW Fessenheim bis eine intensive Kontrolle unter Einbezug der Ergebnisse aus den Ereignissen in Japan durchgeführt wurde. Die Anlage ist veraltet und dürfte gemäss Experten einem starken Erdbeben nicht standhalten. Nach Meinung der beiden Regierungsräte stellt das AKW Fessenheim eine ernsthafte Bedrohung für die regionale Bevölkerung dar.

Die Regierungen von Basel-Stadt und Basel-Landschaft verlangen von den französischen Behörden und von Electricité de France die Abschaltung und sofortige vorübergehende Stilllegung des 35 Kilometer nördlich von Basel entfernten AKW Fessenheim. Die entsprechende Forderung soll von Regierungspräsident Guy Morin am 1. April anlässlich eines Geschäftstreffens beim Präsidenten des Conseil Régional Alsace deponiert werden. Mit einem gemeinsamen Brief an den Bundesrat möchten die beiden Regierungsräte zudem sicherstellen, dass beim geplanten Treffen von Bundesrätin Doris Leuthard mit der französischen Umweltministerin auch die Risiken des AKW Fessenheim besprochen werden und die Forderungen der Regierungsräte nach einer Abschaltung des AKW Fessenheim den französischen Behörden überbracht werden.

Die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft haben sich in den letzten Jahren mit den Risiken des AKW Fessenheim mehrfach befasst. Der gegenwärtige, schwere nukleare Unfall in Japan bestärkt sie in ihrer Meinung, dass das AKW Fessenheim eine ernsthafte Bedrohung für die regionale Bevölkerung darstellt. Dies umso mehr, als Fessenheim ein Atomkraftwerk der ersten Generation ist und auf einem nachweislich erhöht erdbebengefährdeten Graben liegt.

Gemäss einer Inspektionsnotiz der französischen Atomaufsichtsbehörde aus dem Jahre 2001 sind im Falle eines schweren Erdbebens einige Schutzfunktionen zur Sicherstellung der Reaktorkühlung in Fessenheim nicht sicher gewährleistet. Eine Expertise der Kantone Basel-Stadt und Jura aus dem Jahre 2007 kommt zum Schluss, dass die in Frankreich angewandte Richtlinie zur Ermittlung der Erdbebengefährdung für Kernanlagen nicht dem Stand der gegenwärtigen Kenntnisse und Praxis entspricht und dass dabei die auftretenden Kräfte eines starken Erdbebens signifikant unterschätzt werden.

Im Hinblick auf die dritte Zehnjahresinspektion des AKW Fessenheim, die voraussichtlich bis 2012 dauern wird, hat das Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt bereits einen Fragekatalog zu den technischen Schwachstellen in Fessenheim herstellen lassen und den zuständigen französischen Behörden übergeben. Gemäss einer unabhängigen Expertengruppe ist die Ereignisrate in Fessenheim 1 mit 240 Ereignissen in den letzten 10 Jahren deutlich höher als der nationale Durchschnitt. Fessenheim ist mit Baujahr 1977/78 das älteste Kernkraftwerk Frankreichs, das noch in Betrieb ist. Der südliche Oberrheingraben, zu dem auch die Gemeinde Fessenheim zählt, gehört zu den seismisch aktivsten Gebieten in Mitteleuropa.

Weitere Auskünfte

Regierungsrat Dr. Carlo Conti, Telefon +41 (0)61 267 95 21 Vorsteher Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt Allenfalls: Regierungsrat Christoph Brutschin, Telefon +41 (0)61 267 85 40 Vorsteher Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt des Kantons Basel-Stadt Regierungsrat Jörg Krähenbühl, Telefon +41 (0)61 552 54 03 Vorsteher Bau- und Umweltschutzdirektion des Kantons Basel-Landschaft Allenfalls: Regierungsrätin Sabine Pegoraro, Telefon +41 (0)61 552 66 15 Vorsteherin Sicherheitsdirektion Basel-Landschaft

Gesundheitsdepartement

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