Erdbebensicherheit in Basel-Stadt wurde wirkungsvoll erhöht
MedienmitteilungGesundheitsdepartement
Vor zehn Jahren vereinbarten der Kanton Basel-Stadt mit der Basler chemisch-pharmazeutischen Industrie Massnahmen zur Erhöhung der Erdbebensicherheit. Regierungsrat Carlo Conti, Vorsteher Gesundheitsdepartement, und die Vertreter der beteiligten Unternehmen zogen an der gemeinsamen Medienkonferenz eine positive Bilanz aus der guten Zusammenarbeit und zeigten die wichtigsten Umsetzungen bei den Bauten und Anlagen mit chemischen Stoffen auf dem Werkplatz Basel.
1999 verpflichteten sich die chemisch-pharmazeutischen Grossfirmen Novartis, Roche, die damalige Ciba Spezialitätenchemie AG und Valorec AG in einer Vereinbarung mit dem Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt, ihre Anlagen bezüglich der Erdbebensicherheit zu überprüfen und im Rahmen der Störfallvorsorge nachzurüsten. Bis 2002 wurden alle störfallrelevanten Anlagen und Installationen sowie werkseigene Erdgasnetze und Bauten mit lebenswichtiger Funktion überprüft und ein Massnahmenplan definiert. Fristgerecht konnten bis Ende 2010 alle betroffenen Gebäude nach Schweizer Normen gegen Erdbeben ertüchtigt werden. Regierungsrat Carlo Conti würdigte an der Medienkonferenz die gute Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Unternehmen und dem Kanton: «Erstmals in der Schweiz wurde im Bereich der Störfallvorsorge die Erdbebensicherheit von Bauten und Anlagen systematisch überprüft und ein gemeinsames Vorgehen zwischen Behörde und Industrie beschlossen und umgesetzt. Die Vereinbarung hat für Basel und für die Schweiz deshalb Modellcharakter, auch bezüglich der Partnerschaft zwischen Staat und Wirtschaft.»
Auf den Arealen der Firmen Novartis, Roche, Huntsman Advanced Materials (Switzerland) GmbH und Valorec Services AG wurden in den letzten zehn Jahren rund achtzig Anlagen untersucht und mehr als ein Dutzend Bauten und zahlreiche Installationen nachgerüstet. Die Massnahmen der an der Medienkonferenz vertretenen Firmen haben zum Ziel, dass bei Störungen und Zwischenfällen in ihren Werken keine Personen innerhalb und ausserhalb der Firmenareale zu Schaden kommen. Darüber hinaus haben Roche und Novartis nicht nur die störfallrelevanten Bauten und Installationen, sondern auch alle anderen Gebäude im Areal untersucht und zum Teil nachgerüstet. Beide Unternehmen verfügen über eigene Erdbebennormen, welche eine effiziente Umsetzung der Vorgaben gewährleistet. Roche verfügt zudem über eine interne Erdbebenfachstelle und auch Novartis hat ausgewiesene Fachleute für diesen Bereich. Die Firma Huntsman überprüft in Eigenverantwortung periodisch ihre Gebäude, Anlagen und Installationen.
Der Kanton Basel-Stadt hat einiges unternommen, um den Schutz der Bevölkerung und des Wirtschafsstandortes Basel zu verbessern. Zusätzlich zur Nachrüstung kantonaler Bauten und Infrastrukturen wurden zusammen mit dem Schweizerischen Erdbebendienst, der Universität Basel und dem Bundesamt für Umwelt moderne Grundlagen zur Einschätzung der Gefährdung (Erdbebenmikrozonierung) und zur Überwachung der seismischen Aktivität (Starkbebenmessnetz) erarbeitet. Im geltenden Baurecht wurde die Anwendung der Erdbebennormen für alle Bauprojekte im Kanton als verbindlich erklärt. Die Fachstelle Gefahrenprävention des Bereichs Gesundheitsschutz, koordiniert und vernetzt die Tätigkeiten der Erdbebenvorsorge.
Trotz der grossen Anstrengungen der Beteiligten bleibt die Erdbebenvorsorge in einem urbanisierten und industrialisierten Gebiet wie der Nordwestschweiz für die nachfolgenden Generationen eine Daueraufgabe.
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