«Regeln statt aufschieben: die Organspende» - Informationsanlass im Universitätsspital Basel am nationalen Tag der Organ- und Gewebespende
MedienmitteilungGesundheitsdepartement
Am Samstag, 9. September 2023, ist nationaler Tag der Organ- und Gewebespende. Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt und das Universitätsspital Basel veranstalten dazu einen Informationsanlass im Universitätsspital mit Fachvorträgen und einer Podiumsdiskussion. Vor allem aber nehmen Betroffene teil: Sowohl eine Familie, die sich für eine Spende mehrerer Organe ihres tödlich verunglückten Sohnes entschlossen hat, als auch eine Empfängerin eines Spenderherzens.
Im europäischen Vergleich ist die Organspendequote in der Schweiz mit 19 Spenderinnen und Spendern pro 1 Million Einwohner eher tief. Innerhalb der Schweiz unterscheiden sich Organspendequoten zwischen den Regionen deutlich, wobei in der Westschweiz und im Tessin höhere Spendequoten als in der Deutschschweiz verzeichnet werden. Im vergangenen Jahr haben rund 570 Personen in unserem Land eine Organspende erhalten. Jedoch warten immer noch fast 1450 Schweizerinnen und Schweizer auf ein lebensrettendes Spenderorgan. In Basel wurden im Jahr 2022 von neun Personen 34 Organe an 34 Empfängerpersonen gespendet.
Der Entschluss zur Organspende ist ein sehr persönlicher Entscheid. Während 91 Prozent der Bevölkerung grundsätzlich positiv gegenüber einer Spende der eigenen Organe eingestellt ist, lehnen 55 Prozent der Angehörigen eine Spende im Ernstfall – in einer meist schwierigen, emotionalen und belastenden Situation – ab. Deshalb hilft es, wenn die Angehörigen über den Wunsch ihrer Nächsten informiert sind.
Das primäre Ziel der Veranstaltung ist es, dass sich Baslerinnen und Basler über das Thema informieren, sich Gedanken machen und in der Familie darüber reden. Im Ernstfall kennen dann die Angehörigen den Wunsch der verstorbenen Person, müssen den Entscheid nicht fällen, sondern können diesen mitteilen. Ausgehend von der hohen Zustimmung zur Organspende in der Bevölkerung kann sich dadurch die Spenderquote erhöhen. Ebenfalls möglich: Die eigene Spendebereitschaft kann auch im Elektronischen Patientendossier (EPD) dokumentiert werden, indem der Spendeausweis dort hinterlegt wird.
Sich zu informieren, ermöglicht ein Anlass am kommenden Samstag, 9. September 2023, von 11 bis 13 Uhr im Hörsaal 1 im Universitätsspital Basel (USB). Tobias Kunz, Leiter Transplantationskoordination, und Intensivmediziner Kai Tisljar, beide USB, informieren zuerst über den Ablauf einer Organspende. Danach sprechen Betroffene: Ein Elternpaar, das sich nach dem Tod seines Sohnes für das Spenden seiner Organe entschied, und eine junge Frau, die mit einem Spenderherzen lebt. Danach folgt eine Podiumsdiskussion mit den Betroffenen, Jürg Steiger, ärztlicher Direktor des USB, und Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger. Die interessierte Bevölkerung ist herzlich zum Anlass eingeladen, an dem es auch möglich ist, Fragen zu stellen.
Der Basler Anlass reiht sich ein in eine Kampagne des Bundesamtes für Gesundheit und von Swisstransplant. Swisstransplant hat den nationalen Tag auf einen Monat ausgeweitet mit mehreren Massnahmen unter dem Motto «Be a Gamechanger».
Hinweise
Weitere Informationen von Swisstransplant: Startseite - Swisstransplant
1'000. Lebendspende einer Niere am Universitätsspital Basel
Gewisse Organe können auch lebend gespendet werden. In der Schweiz ist es möglich, die Nieren und einen Teil der Leber von lebendspendenden Personen zu transplantieren. In Basel haben letztes Jahr 37 Personen eine Niere gespendet, meist an Angehörige. Ein spezielles Ereignis ereignete sich diesen Juni: Am Universitätsspital Basel fand die 1'000. Lebendspende und Transplantation einer Niere statt.
Weitere Auskünfte
Gesundheitsdepartement
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag:
07.45 - 17.15 Uhr