Suchthilfe: Mehr Beratungsfälle bei Verhaltenssüchten
MedienmitteilungGesundheitsdepartement
Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt hat den fünfzehnten Monitoringbericht zur Umsetzung der kantonalen Suchtpolitik veröffentlicht. Die meisten Beratungen erfolgten 2023 wie in den Vorjahren aufgrund eines problematischen Konsums von Alkohol. Die Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel verzeichnen eine hohe Zunahme bei den ambulanten Beratungsfällen aufgrund einer Verhaltenssucht.
Der Monitoringbericht Sucht liefert die aktuellsten Kennzahlen aus dem Jahr 2023 zur Nutzung des Suchthilfeangebots im Kanton Basel-Stadt in den Bereichen Therapie, Beratung und Schadensminderung. Dabei werden der Konsum von Alkohol, Medikamenten, Heroin, Kokain, Cannabis etc. sowie Verhaltenssüchte (Glücksspiel-, Online-, Sex- oder Kaufsucht) berücksichtigt. Ebenfalls gibt der Bericht einen Überblick zu den kantonalen Aktivitäten in der Suchtprävention sowie zu den Polizeikontrollen und zur Strafverfolgung im Zusammenhang mit psychoaktiven Substanzen.
Als Informations- und Steuerungsinstrument enthält der Bericht zudem aktuelle Themen in der Suchthilfe und Suchtpolitik Basel-Stadt. Ein seit Sommer 2023 vermehrt diskutiertes Thema ist die zunehmende Sichtbarkeit des Drogenhandels und -konsums, insbesondere von Kokain, im öffentlichen Raum. Eine interdepartementale Arbeitsgruppe hat zu Händen des Regierungsrats gemeinsam Massnahmen ausgearbeitet, um die Situation im Bereich der Sicherheit sowie des Handels und des Konsums illegaler Substanzen im öffentlichen Raum zu verbessern.
Im März 2024 wurden die ersten Zwischenergebnisse des Pilotversuchs «Weed Care» zur regulierten Abgabe von Cannabis in Basler Apotheken veröffentlicht. Des Weiteren haben die Abteilung Sucht des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt und der Verein Diakonische Stadtarbeit Elim einen Staatsbeitragsvertrag für das Angebot «Hey-U Intensiv» unterzeichnet. Damit soll eine wichtige Lücke in der Unterbringung von Menschen mit schwerer Substanzabhängigkeit und psychischer Erkrankung mit oder ohne Fürsorgerische Unterbringung geschlossen werden.
Das Gesundheitsdepartement hat durch öffentliche Plakate, Facebook-Posts und Aktivitäten am Nationalen Aktionstag Alkoholprobleme und an der Nationalen Aktionswoche Kinder von suchtkranken Eltern zur Sensibilisierung der Bevölkerung im Kanton beigetragen.
Aktuelle Zahlen des Jahres 2023 aus dem Suchtbereich – Alkohol und Cannabis sind weiterhin Hauptproblemsubstanzen
Die diversen Angebote des Suchthilfebereichs Basel-Stadt wurden gut genutzt. Die ambulanten Suchtberatungsstellen verzeichneten letztes Jahr gesamthaft 2‘459 (2022: 2‘401) Beratungsfälle. In der Abteilung Sucht des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt, der Fachstelle Blaues Kreuz Basel-Stadt und der Fachstelle Multikulturelle Suchtberatung beider Basel erfolgten die meisten Beratungen bei Neuzugängen aufgrund des Alkoholkonsums. Im Beratungszentrum der Suchthilfe Region Basel war die häufigste Hauptproblemsubstanz Cannabis.
Die Abteilung Verhaltenssüchte ambulant der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel verzeichnet im Jahr 2023 einen Anstieg um 41% bei den Beratungsfällen (2022: 250, 2023: 353). Damit weisen sie einen Höchstwert seit der Erfassung im Monitoringbericht 2016 auf. Am häufigsten suchten Personen Unterstützung aufgrund einer Glücksspielsucht (38%), gefolgt von Onlinesucht (31%), Sexsucht (22%) und Kaufsucht (9%). Der Männeranteil beträgt 89%, somit machen Männer den Grossteil der Behandelten aus.
47 Klientinnen und Klienten wurden in den stationären sozialtherapeutischen Einrichtungen im Kanton Basel-Stadt betreut.
Der Monitoringbericht mit den detaillierten Kennzahlen ist auf der Webseite der Abteilung Sucht des Gesundheitsdepartements veröffentlicht: www.sucht.bs.ch
Hinweise
Zu den ersten Zwischenergebnissen der Cannabisstudie «Weed Care» verweisen wir auf die Medienmitteilungen vom 25. März 2023
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