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Zur Prämienentwicklung im Kanton Basel-Stadt für das Jahr 2025

Medienmitteilung

Gesundheitsdepartement

Das Gesundheitsdepartement hat die heute vom Bundesamt für Gesundheit angekündigte Prämienentwicklung im Kanton Basel-Stadt für das Jahr 2025 zur Kenntnis genommen. Die mittlere Prämie im Kanton steigt mit 1.5 Prozent wesentlich weniger als das gesamtschweizerische Mittel von 6.0 Prozent. Die Prämienentwicklung widerspiegelt damit auch die im Vergleich zum nationalen Durchschnitt tiefere Entwicklung der Kosten zu Lasten der obligatorischen Grundversicherung in unserem Kanton. Dies ist unter anderem auch auf die Kostendämpfungsmassnahmen zurückzuführen, die der Kanton in den vergangenen Jahren erfolgreich umgesetzt hat. Die Standardprämie steigt in Basel-Stadt im kommenden Jahr um 0.8 Prozent, was ebenfalls unter dem Schweizer Durchschnitt von 4.8 Prozent liegt.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat heute, 26. September 2024, die Krankenkassenprämien für das Jahr 2025 bekanntgegeben. Erfreulicherweise weist Basel-Stadt für das kommende Jahr den tiefsten Prämienanstieg aller Kantone aus. Nachdem der Kanton während vielen Jahren das schweizweit höchste Prämienniveau verzeichnen musste, liegt er aktuell nur noch an dritter Stelle und nähert sich weiter dem landesweiten Durchschnitt an.

Der Anstieg der mittleren Prämie, welche die erwarteten Pro-Kopf-Einnahmen der Krankenversicherer abbildet, beträgt im Kanton Basel-Stadt 1.5 Prozent über alle Alterskategorien und Prämienmodelle hinweg und liegt deutlich unter dem schweizweiten Durchschnitt von 6.0 Prozent. Die auch als Durchschnittsprämie bezeichnete Standardprämie[1] für Erwachsene mit einer Franchise von 300 Franken mit Unfalldeckung steigt in Basel-Stadt um 0.8 Prozent (Schweiz: 4.8 Prozent) auf neu 674 Franken.

Die diesjährige Prämienerhöhung liegt sogar leicht unter dem durchschnittlichen Prämienwachstum in Basel-Stadt über die letzten 10 Jahre (2014 bis 2024) von 2.2 Prozent pro Jahr und deutlich unter dem nationalen Durchschnittswert von 3.1 Prozent. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass auch die langfristige Kostenentwicklung in Basel-Stadt wesentlich unter dem Schweizer Mittel liegt: In den Jahren von 2013 bis 2023 stiegen die Bruttoleistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) pro Versicherten in Basel-Stadt um 20.6 Prozent (1.9 Prozent p.a.), im nationalen Durchschnitt jedoch um 29.1 Prozent (2.6 Prozent p.a.). 

Die insgesamt moderate Kosten- und Prämienentwicklung in Basel-Stadt lässt sich unter anderem auch auf die hiesigen Massnahmen zur Eindämmung des Kostenwachstums zurückführen. Dazu gehören zum Beispiel die bedarfsorientierte Spitalplanung in der gemeinsamen Gesundheitsregion, die Verlagerung aus dem stationären in den ambulanten Bereich (AVOS) sowie die ambulante Zulassungssteuerung. 

Damit sich die Kosten in der OKP auch in den kommenden Jahren weiterhin dem nationalen Durchschnitt annähern, ist es wichtig, die kantonalen und regionalen Anstrengungen weiterzuführen. Ein wichtiger Aspekt in dieser Hinsicht ist die Digitalisierung des Gesundheitswesens, für die sich der Kanton Basel-Stadt über verschiedene Massnahmen wie z.B. der Förderung von elektronischen Patientendossiers oder des Aufbaus eines Gesundheitsdatenökosystems engagiert.

Zur Reservesituation der Krankenversicherer

Die (nationalen) Reserven der Krankenversicherer sind im vergangenen Jahr um rund 1.2 Mia. Franken gesunken. Insgesamt liegt das Reserveniveau noch bei 121 Prozent der Mindestreserven, wobei einzelne Versicherer die Mindestquote aktuell nicht mehr erreichen. Auch im laufenden Geschäftsjahr wird gesamtschweizerisch ein leichter Reserverückgang erwartet, wogegen die Versicherer im Kanton Basel-Stadt für das Jahr 2024 mit einem Überschuss von rund 2 Prozent kalkulieren. Das deutet darauf hin, dass die Prämien im Vorjahr zu hoch angesetzt wurden. Dies war in Basel-Stadt schon in 10 der vergangenen 12 Jahre der Fall. Das Gesundheitsdepartement hatte das Bundesamt für Gesundheit deshalb wiederum darauf hingewiesen, dass bei der Genehmigung der baselstädtischen Prämien für das Jahr 2025 eine knappe Kalkulation erforderlich ist und ein erneuter Überschuss im Kanton Basel-Stadt vermieden werden sollte.

Basel-Stadt setzt sich auf Bundesebene zudem für ein angepasstes Vorgehen bei der Prämienfestsetzung ein. Damit wird angestrebt, dass zu hohe oder zu tiefe Prämien einzelner Versicherer in den Folgejahren direkt bei der Prämienfestlegung berücksichtigt werden und Überschüsse oder Defizite nicht zu kantonalen Ungleichgewichten führen.

[1] Die Standardprämie eines Versicherers entspricht der Prämie für Erwachsene mit einer Franchise von 300 Franken und Unfalldeckung. Alle anderen Prämien desselben Versicherers leiten sich von dieser Prämie ab, d.h. höhere Franchisen oder spezielle Versicherungsmodelle werden gemäss errechneten tieferen Leistungen mit einer tieferen Prämie (Abzug von der Standardprämie) angeboten.

Die mittlere Prämie entspricht dem Prämienvolumen pro Versicherten, ist also keine eigentliche Prämie, sondern ein "Deckungsbeitrag" pro Versicherten und ist stark vom (zukünftigen) Wechselverhalten der Versicherten abhängig.

Hinweise

Die Krankenkassenprämien widerspiegeln die Kosten für Leistungen, die zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) erbracht werden. Im Kanton Basel-Stadt liegt die monatliche Prämie im Jahr 2024 bei 449 Franken (mittlere Prämie über alle Versicherungsmodelle und Franchisestufen) bzw. bei 668 Franken (Standardprämie für Erwachsene mit Unfalldeckung und 300 Franken Franchise). Die vom Bundesamt für Gesundheit genehmigten Prämien der einzelnen Krankenversicherer führen 2025 in Basel-Stadt zu einer mittleren Prämie von 456 Franken respektive einer Standardprämie von 674 Franken, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Höhe der mittleren Prämie auch vom zukünftigen Wechselverhalten der Versicherten abhängt und sich deshalb in ihrer Höhe verändern kann.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) publiziert in diesem Jahr erstmals auch eine um Bestandeseffekte korrigierte Mittlere Prämie. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die angekündigte Mittlere Prämie (ex ante) ein stärkeres Wachstum auswies als die effektive Mittlere Prämie (ex post), weil Veränderungen in den Versichertenbeständen von den einzelnen Versicherern tendenziell unterschätzt wurden. So wurde für Basel-Stadt im vergangenen Jahr die Mittlere Prämie für 2024 mit 451 Franken angegeben (+6.5 Prozent gegenüber 2023). Tatsächlich beträgt sie aber nur 449 Franken (+6 Prozent)

Der Kanton Basel-Stadt hat ein sehr dichtes, modernes und qualitativ hochstehendes Angebot an Leistungserbringern, die zulasten der Krankenversicherungen Leistungen erbringen können. Im schweizweiten Vergleich hat Basel-Stadt pro Kopf der Bevölkerung sowohl im Spitalbereich wie auch im ambulanten Bereich die höchste Zahl an tätigen Ärzten. Diese hohe Leistungserbringerdichte ermöglicht der Bevölkerung im Krankheitsfall einen raschen und einfachen Zugang zu einer Vielzahl an Allgemeinversorgern, zu spezialisierten und hochspezialisierten Leistungen. Die hohe Leistungserbringerdichte verursacht aber auch höhere Kosten.

Weitere Auskünfte

Regierungsrat Lukas Engelberger

Vorsteher Gesundheitsdepartement
erreichbar via Medienstelle des Gesundheitsdepartementes

Gesundheitsdepartement

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