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Cannabisstudie «Weed Care»: Positive Bilanz nach zwei Jahren

Medienmitteilung

Gesundheitsdepartement

Die Studie «Weed Care», ein Pilotprojekt zur kontrollierten Abgabe von Cannabisprodukten im Kanton Basel-Stadt, ist am 30. Januar 2023 mit 378 Teilnehmenden und dem Verkauf von sechs Cannabisprodukten aus Schweizer Bio-Produktion gestartet. Zwei Jahre nach dem Verkaufsstart liegen aussagekräftige Ergebnisse vor. Die Studie zeigt vielversprechende Entwicklungen im Bereich der Schadensminderung und bestätigt das Interesse der Konsumierenden an einer legalen Regulierung.

Die Hauptmotive für die Teilnahme am Weed Care Projekt verdeutlichen die Akzeptanz einer regulierten Cannabisabgabe: 89 Prozent der Studienteilnehmenden wollen mit ihrer Teilnahme ein Zeichen für eine neue Regulierung setzen. 84 Prozent schätzen die Möglichkeit, qualitativ bessere Cannabisprodukte zu erwerben. 79 Prozent sehen den Vorteil darin, dass Cannabis einfacher und sicherer bezogen werden kann. Die Zustimmung zu einem regulierten Verkauf ist somit insgesamt hoch.

Kontrollierte Cannabisprodukte

In den ersten zwei Studienjahren wurden insgesamt 87 kg Cannabis verkauft. Dadurch konnten dem illegalen Markt rund 900'000 Franken entzogen werden. Ein Drittel davon waren Produkte mit einem THC-Gehalt von weniger als 13 Prozent, also niedriger als die üblichen Schwarzmarktprodukte. Trotz legaler Verfügbarkeit haben weder die Konsumtage noch die Konsummenge zugenommen.

Verbesserte psychische Gesundheit

35 Teilnehmende haben aktiv den Kontakt mit dem Studienarzt gesucht, um sich zu ihrem Konsum beraten zu lassen. Die Studie zeigt zudem positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Teilnehmenden. Über die zwei Studienjahre reduzierte sich einerseits das Suchtverhalten und andererseits die depressiven Symptome sowie die Angstsymptome. Mögliche Gründe dafür sind der Wegfall der Illegalität, das Vertrauen in sichere Produkte und eine bessere Kontrolle des Konsums durch klare THC-Angaben. «Durch den legalen Cannabisverkauf bleibt der Konsum zwar unverändert, das Suchtverhalten wird jedoch reduziert und die psychische Gesundheit verbessert sich. Eine Cannabisregulierung kann deshalb zur Schadensminderung bei Cannabiskonsumierenden beitragen», sagt Studienleiter Marc Walter.

Kontinuität der Studie und Verlängerung

Von den ursprünglich 378 Teilnehmenden sind nach zwei Jahren noch 299 aktiv dabei. Im November 2024 informierte das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt über die Verlängerung der Studie um 1.5 Jahre bis Januar 2027. Durch zwei Anpassungen des bisherigen Studiendesigns sollen weitere Erkenntnisse zum Konsumverhalten der Teilnehmenden gewonnen werden. 272 Personen haben eingewilligt, an der Studienverlängerung teilzunehmen, insbesondere mit Interesse an neuen und risikoärmeren Produktformen wie E-Liquids und Tinkturen. Die Fortführung der Studie wird weitere wichtige Erkenntnisse über die Auswirkungen eines regulierten Cannabismarktes liefern.

Nach Ablauf der gemeinsamen Studie des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt, der Universitären Psychiatrischen Kliniken, der Psychiatrischen Dienste Aargau sowie der Universität Basel wird ein Schlussbericht erstellt. Die daraus gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse bilden zusammen mit den Ergebnissen anderer Pilotprojekte in der Schweiz eine fundierte Diskussionsgrundlage für eine künftige verantwortungsvolle Cannabispolitik. Dazu sagt Regine Steinauer, Leiterin Abteilung Sucht des Gesundheitsdepartementes: «Der Schutz der Gesundheit durch geprüfte Qualität der Produkte, die Förderung der Prävention und die Bekämpfung des illegalen Marktes müssten Ziele einer zukünftigen Regulierung sein.»

Allgemeine Informationen zur Studie zum regulierten Cannabisverkauf in Basel finden sich unter www.weedcare-basel.ch

Weitere Auskünfte

Regine Steinauer
Leiterin Abteilung Sucht
+41 61 267 89 27regine.steinauer@bs.ch

Prof. Dr. med. Marc Walter

Studienleiter Weed Care, Klinikleiter und Chefarzt Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychiatrische Dienste Aargau AG

Gesundheitsdepartement

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