Massnahmen gegen häusliche Gewalt
MedienmitteilungJustiz- und Sicherheitsdepartement
Gewalt im Privatbereich wird nicht länger toleriert. Die nationale Präventionskampagne "Stopp! – Häusliche Gewalt" der Schweizerischen Koordinationsstelle für Verbrechensprävention (SKVP) will die Rolle der Polizei bei ihren Einsätzen bei häuslicher Gewalt stärken. Der Kanton Basel-Stadt macht seinerseits einen wichtigen Schritt zur Bekämpfung häuslicher Gewalt: Das Justizdepartement übernimmt vom Verein Halt-Gewalt das 1996 als Forschungsprogramm gestartete Interventionsprojekt Halt-Gewalt und integriert es ab Juli 2003 in die Abteilung Jugend Familie und Prävention (AJFP).
Die Schweizerische Koordinationsstelle für Verbrechensprävention (SKVP) hat die Präventionskampagne "Stopp! – Häusliche Gewalt" lanciert. Regierungsrat Hans Martin Tschudi, Präsident der SKVP, hat die Kampagne heute zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Polizei, Prävention und Gleichstellung an einer Medienkonferenz in Bern vorgestellt. Die Kampagne soll die Botschaft vermitteln, dass Gewaltanwendung im Privatbereich nicht länger toleriert wird. Um häusliche Gewalt effektiver bekämpfen zu können, sollen die Interventionsmöglichkeiten der Polizei bei häuslicher Gewalt ausgeweitet und interkantonal koordiniert werden. Die Kampagne möchte die Öffentlichkeit sensibilisieren, bei Gewaltanwendung hinzuschauen und wenn nötig die Polizei zu alarmieren.
Das Baselstädtische Interventionsprojekt Halt-Gewalt hat in der Bekämpfung häuslicher Gewalt wichtige Pionierarbeit geleistet. Halt-Gewalt wurde im Rahmen des Nationalfondsprogramms 40 "Gewalt im Alltag und organisierte Kriminalität" vom Frauenhaus, Männerbüro und Gleichstellungsbüro des Kantons Basel-Stadt initiiert. Das Projekt hat zum Ziel, alle im Bereich häusliche Gewalt engagierten Behörden und privaten Stellen am Runden Tisch zu vernetzen und Interventionen zu koordinieren. Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Justiz, Polizei sowie privaten Stellen wie das Frauenhaus oder das Nottelefon stimmen ihre Vorgehensweisen bei häuslicher Gewalt aufeinander ab. In Weiterbildungsprogrammen und mit Kampagnen sensibilisiert Halt-Gewalt die Öffentlichkeit für die Problematik häuslicher Gewalt. Zusammen mit der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt Basel-Landschaft führt Halt-Gewalt ein soziales Trainingsprogramm für gewaltausübende Männer durch.
Das vom Verein Halt-Gewalt aufgebaute Interventionsprojekt wird ab Juli 2003 in die Abteilung Jugend, Familie und Prävention (AJFP) des Justizdepartements integriert. Die Integration des Projekts bezweckt, bisher Erreichtes zu sichern und die Kontinuität bei der Umsetzung weiterer wichtiger Projektschritte zu gewährleisten. Die Verbesserung des Opferschutzes hat weiterhin Priorität.
Die symbolische Übergabe von Halt-Gewalt an das Justizdepartement wird im Rahmen einer Veranstaltung am Dienstag, 24. Juni 2003 stattfinden.