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Waaghof-Ausbrecher wieder hinter Gitter

Medienmitteilung

Justiz- und Sicherheitsdepartement

Die fieberhafte Suche des Fahndungsdienstes der Kantonspolizei Basel-Stadt nach den beiden im August aus dem Untersuchungsgefängnis Waaghof ausgebrochenen Häftlingen Ferizi und Hasimi hat ein Ende: Die beiden Männer sind wieder hinter Schloss und Riegel. Sie konnten am Mittwoch in Italien aufgespürt werden wo sie unter falscher Identität wegen geringfügiger Delikte einsassen und auf einen Gerichtstermin warteten. Bis zu ihrer Auslieferung bleiben die beiden Ausbrecher nun im Mailänder Gefängnis San Vittore.

Die intensive und aufwändige internationale Fahndung auf allen Ebenenen hat nach rund zweieinhalb Monaten zum Erfolg geführt. Die beiden Ausbrecher Shemsi Ferizi und Rexheb Hasimi, denen am 25. August die spektakuläre Flucht aus dem Waaghof durch eine dem Gefängnispersonal bisher unbekannte Backsteinmauer gelang, sind wieder hinter Gitter. Sie konnten in Mailand, wo sie wegen geringfügiger Delikte verhaftet worden waren und unter falschem Namen auf einen Gerichtstermin warteten, festgesetzt werden. Wenige Minuten vor Beginn der angesetzten Verhandlung, nach der die beiden wahrscheinlich wieder auf freien Fuss gesetzt worden wären, konnten sie am Mittwoch vom sofort nach Mailand gereisten Chef Fahndungsdienst der Kantonspolizei einwandfrei identifiziert werden. Sie sitzen nun in Auslieferungshaft und werden wahrscheinlich noch im laufenden Jahr in die Schweiz überstellt werden.

Die internationale Fahndung nach den beiden Waaghof-Ausbrechern hatte unmittelbar nach deren Ausbruch auf Hochtouren zu laufen begonnen. Dabei nutzten die Mitarbeiter des Fahndungsdienstes alle ihre offiziellen und informellen Kontakte im In- und Ausland; zudem wurden auch eine Belohnung ausgesetzt und direkte Kontakte ausgenutzt. Gegen Mitte dieser Woche wurde es hektisch. Abklärungen in Italien führten zum Hinweis, dass im Gefängnis San Vittore in Mailand zwei Häftlinge einsitzen sollen, auf welche die Beschreibung von Ferizi und Hasimi passen würde. Gespräche mit den italienischen Ermittlern verdichteten den Verdacht, dass es sich bei den unter falschem Namen einsitzenden Männern um die beiden Ausbrecher handle, insbesondere wurde auch die markante Warze von Ferizi erwähnt. Da die in einem weiteren Schritt nach Italien übermittelten Fingerabdruckbogen aus verschiedenen Gründen auch keine letzte Gewissheit über die wahre Identität bringen konnten, entschloss sich der Chef Fahndungsdienst, mit den Akten sofort nach Mailand zu reisen und mit den diversen Amtsstellen direkten Kontakt aufzunehmen.

In Mailand ging es nach der Ankunft des Basler Ermittlers am Mittwoch Schlag auf Schlag. Am Mittwoch gegen 13 Uhr standen die Identitäten der beiden Männer einwandfrei fest. Ein Anruf ins Gefängnis San Vittore ergab den Hinweis, dass die beiden Männer eine halbe Stunde später einen Gerichtstermin hätten, nach dem sie höchstwahrscheinlich wieder auf freien Fuss gesetzt werden würden und somit abtauchen könnten. Auf den Amtstellen wurde es nun hektisch, in letzter Minute konnte die Gerichtsverhandlung gestoppt werden. Ferizi und Hasimi, deren Identität nun auch in Italien klar war, wurden wieder ins Gefängnis San Vittore zurückgebracht. Parallel dazu wurde die Sektion Auslieferungen des Bundesamtes für Justiz in Bern und das Centro Cooperazione di Polizie e Doganale eingeschaltet, die Mission des Basler Fahndungschefs in Italien offiziell gemacht und auch Rom eingeschaltet. Noch gleichentags ging das Auslieferungsbegehren nach Bern und weiter nach Italien.

Es ist anzunehmen, dass Ferizi und Hasimi, denen noch das rechtliche Gehör wegen eines Auslieferungsentscheides gewährt werden muss, noch in diesem Jahr wieder in der Schweiz und hier wieder hinter Schloss und Riegel sein werden.

Shemsi Ferizi ist in zweiter Instanz vom Appellationsgericht wegen eines Mordes und Mordversuchs in zwei Fällen zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Rexheb Hasimi ist ein Drogenhändler, er stand noch nicht vor Gericht.

Justiz- und Sicherheitsdepartement