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Kommt Frau kommt Rat: Frauen in den Grossen Rat!

Medienmitteilung

Justiz- und Sicherheitsdepartement

1. Basler Grossrätinnendebatte -- Der Frauenrat Basel-Stadt hat am Samstagnachmittag den 4. September 2004 mit der tatkräftigen Unterstützung des Komitees pro Gleichstellung und den Baufrauen Basel und unter der Leitung der Grossratspräsidentin Beatrice Inglin-Buomberger zur ersten Basler Grossrätinnendebatte vor dem Rathaus geladen.

Alle Kandidatinnen für den Grossen Rat sowie die Kandidatinnen der Regierung erhielten die Gelegenheit, sich an diesem Anlass mit einer Debatte zu festgelegten Themen der Öffentlichkeit und den Medien zu präsentieren. Zu diesem Zweck wurde der Ratssaal mit 130 Stühlen, mit einem Regierungsratspodium und einem Sprecherinnenpult nachgestellt. Den Openair-Ratssaal grenzte lediglich ein Bauabsperrband ab, denn der Anlass sollte einerseits die Präsenz der über 300 Frauen im Wahlkampf sichtbar machen, die den Grossen Rat gerade zweifach stellen könnten. Die Veranstaltung räumte mit dem alteingesessenen Argument auf, dass sich zuwenig Frauen in der Politik betätigen wollten. Auf der anderen Seite signalisierte das Baustellenflair auch, dass es sich hier um den Bau eines Fundamentes handelte, um das Fundament für eine zukünftig gleichberechtigte Vertretung beider Geschlechter in unserem Parlament und der Regierung.

Die debattierte Tagesordnung resultierte aus Wünschen und Forderungen für die Gleichstellung, die das Komitee pro Gleichstellung anlässlich des Frauenstreiktages am 14. Juni 2004 von PassantInnen in der Freienstrasse gesammelt hatte. Die Kandidatinnen wurden somit direkt mit den Anliegen der Bevölkerung konfrontiert und konnten zu folgenden Punkten Stellung nehmen:

  1. Ein kantonales Gesetz für eine Mutterschaftsversicherung (falls die Eidgenössische Vorlage abgelehnt wird).
  2. Motion betreffend: Geschlechter-Quoten in kantonalen Gremien
  3. Empfehlung des Grossen Rates zur Tagesschul-Initiative
  4. Motion betreffend: Polizeiliche Wegweisung und Rückkehrverbot bei häuslicher Gewalt
  5. Anzug betreffend: Gleiche Ausbildung für Buben und Mädchen in "Hauswirtschaft" während der obligatorischen Schulzeit

Abwechselnd zu den Grossrätinnenstatements taten die Regierungsratskandidatinnen ihre Haltung zu folgenden Themen kund:

  1. Mehr Teilzeitmöglichkeiten, auch im Kader der Staatsangestellten
  2. Überprüfung von gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit bei Auftragsvergabe durch den Staat
  3. Mehr statt weniger Geld für das Gleichstellungsbüro
  4. Mehr öffentliche Damentoiletten
  5. Genderbeauftragte an den Schulen

Das detaillierte Protokoll der gesamten Sitzung ist ab Montag, den 6.9.2004 um 11 Uhr unter www.frauenrat-bs.ch abrufbar.

Die Veranstaltung stiess bei allen politischen Gruppierungen auf grosse Sympathie und wurde dementsprechend rege genutzt. Mittel Flyers und im persönlichen Gespräch erklärten die Frauennrätinnen und Komiteefrauen den PassantInnen das Geschehen und forderten sie auf, sich einen Moment Zeit zu nehmen und die Debatte zu verfolgen. Unter dem Applaus des zahlreichen Publikums hatte der Frauenrat Basel-Stadt mit seiner 1. Basler Grossrätinnendebate eins klar gezeigt: Frauen sind sachpolitisch divergent, für einflussreiche Positionen kompetent und haben grosse Lust auf Politik.

Der Frauenrat Basel-Stadt wünscht allen Kandidatinnen weiterhin einen erfolgreichen Wahlkampf.

Weitere Auskünfte

Frau Silvia Scheuerer Frauenrätin Tel. 061 692 92 81

Justiz- und Sicherheitsdepartement