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"Stopp-Gewalt-Kurse" für gewalttätige Jugendliche

Medienmitteilung

Justiz- und Sicherheitsdepartement

Die Kantonspolizei und das Justizdepartement zeigen gewalttätigen Jugendlichen die "Gelbe Karte". Jugendliche die mit Mobbing oder Gewalt im Schulhaus Angst verbreiten und andere unterdrücken müssen inskünftig einen "Stopp-Gewalt-Kurs" besuchen. Andernfalls drohen ihnen stationäre oder externe Strafmassnahmen.

Die Abteilung Jugend, Familie und Prävention (AJFP) des Justizdepartementes und das Ressort Besondere Prävention der Kantonspolizei lancieren gemeinsam ein Präventionsangebot für Jugendliche, die gewalttätig sind oder mobben. Die Kurse sind für Jugendliche konzipiert, die mit Gewalt oder Mobbing wiederholt die Klasse oder andere Jugendliche unterdrücken und verängstigen. Die Kurse schliessen die Lücke zwischen den primärpräventiven Angeboten wie zum Beispiel "Peace-Makers-Kurse" und den stationären oder externen Strafmassnahmen. Die "Stopp-Gewalt-Kurse" entsprechen einem grossen Bedürfnis von Lehrpersonen und Schulleiterinnen und -leitern.

In den "Stopp-Gewalt-Kursen" setzen sich die Teilnehmer mit der spezifischen Dynamik der Gewalt aus der Täterperspektive auseinander. Ziel ist es, eine nachhaltige Verhaltensveränderung zu erreichen. Die Kurse werden für zwei nach Geschlechtern getrennte Altersgruppen (11- bis 14-Jährige und 15- bis 17-Jährige) angeboten und können von einer Schulleitung, einer Jugendhilfeeinrichtung oder der Jugendanwaltschaft angefordert werden. In zehn Modulen lernen die Jugendlichen ihr gewalttätiges Verhalten zu erkennen und alternative Verhaltensweisen zu entwickeln. So werden etwa Themen wie Eskalation und Deeskalation, Gestaltung von Beziehung und Kontakt, Krisen- und Konfliktverhalten, Respekt und Eigenverantwortung sowie geschlechtliche Identität und geschlechtliches Rollenverhältnis behandelt. Mittels Arbeitsblätter, Rollenspielen und Diskussion werden die Jugendlichen instruiert, ihre Haltungen und Wertesysteme zu hinterfragen und einen Zugang zu den eigenen Gefühlen zu finden.

Das Justizdepartement und das Polizei- und Militärdepartement beteiligen sich zur Hälfte an den finanziellen Kosten und sind verantwortlich für die fachliche Begleitung. Der erste Kurs startet Ende Oktober 2004.

Weitere Auskünfte

Martin Stocker Ressortchef Besondere Prävention Kantonspolizei Basel-Stadt Tel. 061 301 12 72 Anastasia Planta, stv. Leiterin AJFP Tel. 061 267 80 06

Justiz- und Sicherheitsdepartement