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Häusliche Gewalt bei Patientinnen und Patienten des Universitätsspitals Basel

Medienmitteilung

Justiz- und Sicherheitsdepartement

Das Universitätsspital Basel setzt sich intensiv mit dem Thema "Häusliche Gewalt" auseinander. In einer von der Interventionsstelle Halt-Gewalt des Justizdepartements in Auftrag gegebenen Studie wurde das Personal aus vier Abteilungen hinsichtlich ihrer Wahrnehmung von häuslicher Gewalt befragt. In allen Abteilungen ist häusliche Gewalt ein Thema. Ein Grossteil der Befragten ist unsicher im Umgang mit von Gewalt betroffenen Patientinnen und Patienten. Der Bedarf nach einer verbesserten Wissens- und Handlungskompetenz des Personals ist hoch. Erste Ergebnisse einer spitalinternen Studie die mit Patientinnen der Kriseninterventionsstation (KIS) der Psychiatrischen Universitätsklinik durchgeführt wurde unterstreicht die Brisanz des Themas: 70 Prozent der befragten Personen gaben an im Verlauf ihres Lebens häusliche Gewalt erfahren zu haben 41 Prozent davon in den vergangenen 12 Monaten.

Gemäss einer heute an einer Medienorientierung veröffentlichten Studie über häusliche Gewalt bei Patientinnen und Patienten des Universitätsspitals Basel wird das Personal häufig mit von Gewalt betroffenen Patientinnen konfrontiert. Im vergangenen Jahr wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Berufsgruppen und Hierarchiestufen aus vier Abteilungen des Universitätsspitals befragt, inwieweit sie häusliche Gewalt bei Patientinnen wahrnehmen würden. Befragt wurden Mitarbeitende der Notfallstation, der Universitäts-Frauenklinik, der Psychiatrischen Universitätspoliklinik, der Medizinischen Poliklinik sowie der stationären Abteilung Medizin A. Am häufigsten mit dem Thema konfrontiert wird das Personal der Psychiatrischen Universitätsklinik. Nach wie vor besteht eine grosse Unsicherheit in allen Abteilungen, wie der Thematik der häuslichen Gewalt begegnet werden soll. Der Bedarf nach vertiefter Weiterbildung ist daher überdurchschnittlich vorhanden. Auch spitalinterne Richtlinien zum optimalen Vorgehen mit Patientinnen oder Patienten, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, sind erwünscht. Die Interventionsstelle Halt-Gewalt der Abteilung Jugend, Familie und Prävention(AJFP) des Justizdepartements hat die Studie 2003 in Auftrag gegeben. Die sozialwissenschaftliche Studie der beiden Autorinnen Hanna Meier und Daniela Gloor vom Zürcher Büro Social Insight liefert erstmals konkrete Ergebnisse zu Wahrnehmung und Umgang des Personals mit häuslicher Gewalt am Universitätsspital Basel.

Erste Ergebnisse einer spitalinternen Studie unterstreichen die Brisanz des Themas häusliche Gewalt im Gesundheitswesen. Die Leiterin der Psychiatrischen Universitätspoliklinik (PUP), Prof. Anita Riecher-Rössler, stellte erste Ergebnisse einer Studie vor, bei welcher Patientinnen der Kriseninterventionsstation (KIS) im Verlauf des Jahres 2004 zu Erfahrungen mit häuslicher Gewalt befragt worden waren. Die Resultate zeigen eine hohe Gewaltbetroffenheit auf: 70 Prozent der befragten Patientinnen gaben an, Gewalt durch einen Partner im Verlauf ihres Lebens erfahren zu haben, 41 Prozent davon in den vergangenen 12 Monaten. Die Ergebnisse bestätigen auch die Aussagen eines Teils des Personals in der Studie von Social Insight, dass die Psychiatrie in erster Linie zuständig sei für die Problematik häuslicher Gewalt.

Häusliche Gewalt verursache nicht nur sehr grosses Leid, sondern auch enorme Folgekosten, vor allem in den Bereichen Strafverfolgung und Gesundheitswesen, betonte Regierungsrat Guy Morin. Spitäler und niedergelassene Ärzte seien oft die erste Anlaufstelle für Opfer häuslicher Gewalt. Das Erkennen des Problems und ein adäquates Handeln seien deshalb von zentraler Bedeutung, so Morin. Rita Ziegler, Leiterin des Universitätsspitals Basel, unterstützt das Engagement von Halt-Gewalt. Sie betont in ihrem Vorwort zur Publikation der Studie, dass es sehr im Interesse des Universitätsspitals liege, der Thematik einen wichtigen Platz einzuräumen, ihr zu begegnen und sich selber als professionelle Fachkräfte der Problematik zu stellen.

Weitere Auskünfte

Karin Haeberli, Leiterin Halt-Gewalt, Abt. Jugend, Familie und Prävention, Justizdepartement Basel-Stadt Tel. 061 267 44 93 Daniela Gloor, Hanna Meier, Social Insight, Zürich Tel. 044 445 70 60 Prof. med. Anita Riecher-Rössler, Leiterin der Psychiatrischen Universitätspoliklinik Tel. 061 265 25 25 Marc Flückiger, Leiter Abt. Jugend, Familie und Prävention, Justizdepartement Basel-Stadt Tel. 061/267 80 68

Justiz- und Sicherheitsdepartement