Regierungsrat Guy Morin hat heute Donnerstag, 1. Juni 2006, eine hochrangige Delegation aus Vietnam im Justizdepartement des Kantons Basel-Stadt empfangen. Dabei standen die Themen staatliche Interventionsmöglichkeiten bei häuslicher Gewalt und die Gleichstellung von Frauen und Männern im Zentrum. Vietnam ist daran, sowohl ein Gleichstellungs- als auch ein Gewaltschutzgesetz zu erarbeiten.

Die Vorsitzende der nationalen Kommission für Soziale Angelegenheiten, Nguyen Thi Hoai Thu, leitete die Delegation von Vertreterinnen und Vertretern des nationalen vietnamesischen Parlaments, verschiedener Ministerien und Frauenorganisationen. Der Besuch in Basel fand anlässlich einer viertägigen Studienreise statt und stand im Zusammenhang mit dem Dialog zwischen der Schweiz und Vietnam. Das Eidgenössische Departement für Äussere Angelegenheiten (EDA) und die Schweizerische Botschaft in Hanoi war mit der Anfrage ans Basler Justizdepartement gelangt.

Bettina Bannwart, Juristin, Gleichstellungsbüro Basel-Stadt, Karin Haeberli, Co-Leiterin Halt-Gewalt, Abteilung Jugend, Familie und Prävention und Martin Stocker, Kantonspolizei Basel-Stadt, Abteilung Prävention, griffen die Problematik der häuslichen Gewalt aus ihrer spezifischen Sicht auf und stellten konkrete Massnahmen zur Sensibilisierung, Prävention und Ahndung vor. Die Leiterin des Gleichstellungsbüro Basel-Stadt, Leila Straumann, erläuterte die Arbeit des Gleichstellungsbüros und berichtete im Speziellen über das Basler Pionierprojekt "Geschlechterdifferenzierte Budgetanalyse". Gabriella Matefi, Statthalterin am Appellationsgericht, und Frank Emmel, Gerichtsschreiber am gewerblichen Schiedsgericht, sprachen über das Gleichstellungsgesetz an den Gerichten anhand konkreter Fälle.