Behörden begutachten Landesgrenze
MedienmitteilungJustiz- und Sicherheitsdepartement
Traditionelle Landesgrenzbegehung bleibt wichtiges Arbeitsinstrument -- Auf einer Länge von 222 Kilometern markieren 225 meist historische Landesgrenzsteine den komplizierten Grenzverlauf zwischen der Schweiz und Deutschland. Grenzsteine Schneisen Wege oder Bauten bilden die Landesgrenze zwischen dem Kanton Basel-Stadt und seinem nördlichen Nachbarland. In einem dreitägigen Marsch wurden die Landesgrenzsteine fachmännisch begutachtet. Die traditionelle Landesgrenzbegehung soll dazu beitragen den Grenzverlauf sichtbar zu halten und die historischen Grenzsteine als wertvolle Kulturgüter zu schützen. Die Grenzen werden nur alle sechs Jahre so umfassend kontrolliert.
Grenzmarkierungen, Schneisen, Wege und Bauten markieren die Landesgrenzen zwischen dem Kanton Basel-Stadt und Deutschland. Alle sechs Jahre findet eine Landesgrenzbegehung statt. Behörden und Fachleute begutachten den gesamten Bestand der Grenzeinrichtungen, kontrollieren sie und leiten notwendige grenzüberschreitende Massnahmen ein. Damit soll der Grenzverlauf gut sichtbar bleiben. Ebenso müssen Unterhalts- und Pflegemassnahmen vereinbart werden, damit die historischen Landesgrenzsteine erhalten bleiben. Regierungsrat Guy Morin verwies in seiner Begrüssung auf die Bedeutung der Grenzsteine als wichtige regionale Kulturgüter. Die ältesten dieser Grenzmarkierungen sind über 500 Jahre alt. 1893 wurde die Rechtsgrundlage für die Landesgrenzbegehung geschaffen. Heute fand die Begehung zum 16. Mal statt.
Grenzüberschreitendes Zusammenfügen von Katasterdaten wird präziser Der grenzüberschreitende Austausch von Katasterdaten ist aufgrund der unterschiedlichen Koordinatensysteme meist mit einem Genauigkeitsverlust verbunden. Ein wichtiger Meilenstein für den unbegrenzten Austausch von Geodaten stellt die Bestimmung der Landesgrenze in einem übergeordneten europäischen Bezugssystem dar. Die Vermessungsbehörden des Kantons Basel-Stadt und des Landratsamtes Lörrach haben nun diese Arbeit gemeinsam durchgeführt, sie steht kurz vor dem Abschluss. Somit sind die Voraussetzungen geschaffen, Grundstücksdaten beider Länder künftig ohne Genauigkeitsverlust aneinanderzufügen. Davon profitieren in erster Linie der grenzüberschreitende Austausch von räumlichen Planungs- und Nutzungsdaten und die Projektierung von Infrastrukturvorhaben.
Moderne, satellitengestützte Messverfahren (GPS) erlauben heute eine rasche und präzise Lagebestimmung. Um die Vorteile dieser Technologie auch in der Grundstücksvermessung nutzen zu können, müssen die über hundertjährigen Grundlagen der Landesvermessungen vieler europäischer Länder angepasst werden. Das Bundesamt für Landestopografie swisstopo hat bereits 1995 die Grundlagen für die Einführung eines neuen schweizerischen Landeskoordinatensystems LV95 geschaffen. LV95 erlaubt eine hochpräzise Koordinatenbestimmung von Grenzpunkten aus GPS-Messungen, ohne dass dazu lokale Einpassungen notwendig sind. Die Vorteile dieses Systems lassen sich allerdings erst nutzen, wenn die bestehenden, meist digital vorliegenden Katasterdaten in einem aufwändigen Entzerrungsprozess in das neue Bezugssystem überführt sind.