Politikerinnen aus Bosnien interessiert an Basels Gewaltprävention
MedienmitteilungJustiz- und Sicherheitsdepartement
Vive Zene ist ein Zentrum in Bosnien Herzegowina für Frauen und Kinder die von Gewalt betroffen sind. Heute hat Regierungsrat Guy Morin einige Mitarbeiterinnen des Zentrums in Tuzla empfangen. Zusammen mit den Mitarbeiterinnen reisten auch Politikerinnen aus Bosnien Herzegowina in die Schweiz. Eine Woche lang sind die Frauen in mehreren Schweizer Städten zu Gast. Auch von Basel wollten sie sich ein Bild machen und wollten wissen wie hier mit dem Thema Gewalt an Frauen und Kindern umgegangen wird.
Die Behörden des Kantons Basel-Stadt und nichtstaatliche Organisationen im Kanton bekämpfen seit über zehn Jahren häusliche Gewalt. Die bosnische Delegation von Mitarbeiterinnen des Zentrums gewaltbetroffener Frauen und von Politikerinnen interessierte vor allem die Frage, wie die Zusammenarbeit von Staat und privatem Engagement funktioniert. Dazu konnte Karin Haeberli, Leiterin von Halt-Gewalt, der kantonalen Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt, bestens Auskunft geben. Denn die Interventionsstelle ist 1996 auf private Initiative von Frauenhaus, Gleichstellungsbüro und Männerforum hin entstanden. Erst 2003 wurde "Halt Gewalt" als kantonale Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt ins Justizdepartement integriert.
Karin Haeberli erklärte den Bosnierinnen, welche Instanzen die Projekte zur Gewaltbekämpfung und Gewaltprävention heute passieren müssen: von der politischen Ebene bis zur Umsetzung auf kantonaler und kommunaler Ebene. Sie erfuhren, wie politische Instanzen mit den Behörden und der Bevölkerung zusammenarbeiten.
Die bosnischen Gäste wurden am Abend von Grossratspräsidentin Brigitta Gerber im Basler Rathaus empfangen.
Bundesrätin Micheline Calmy-Rey rief die schweizerischen Parlamentarierinnen vor drei Jahren auf, Solidarität mit engagierten Frauen in Entwicklungsländern zu zeigen. Sie riet den Parlamentarierinnen, Patenschaften mit Frauenprojekten einzugehen. Eines von drei ausgewählten Frauenprojekten, Vive Zene, ist ein Therapiezentrum für traumatisierte Frauen und Kinder im bosnischen Tuzla. IAMANEH Schweiz, das Hilfswerk zum Schutz der physischen, psychischen und sozialen Gesundheit von Frauen und Kindern, die von Armut oder Krieg betroffen sind, ist seit zehn Jahren Partnerorganisation von Vive Zene. Auch die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten finanziert Vive Zene mit. 2005 reiste eine Gruppe von Parlamentarierinnen nach Bosnien Herzegowina. Die Basler Nationalrätin Silvia Schenker nahm ebenfalls an der Reise teil. Um Vive Zene weiter zu helfen schlug sie vor, Mitarbeiterinnen des Zentrums und Parlamentarierinnen aus Bosnien nach Basel einzuladen. Hier sollten sie für ihre Arbeit Ideen und Anregungen finden, wie sie in ihrem Land Gewaltbekämpfung und Gewaltprävention angehen könnten.