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“InternetHandy & Co: Genial und brutal“ soll weitergeführt werden

Medienmitteilung

Justiz- und Sicherheitsdepartement

Präventionsprojekt der Basler Polizei entspricht einem grossen Bedürfnis -- In den vergangenen Monaten hat die Kantonspolizei Basel-Stadt im Rahmen einer flächendeckenden Prävention gegen Mediengewalt rund 1600 Kinder der 2. OS-Klassen einschliesslich deren Eltern und Lehrpersonen über Nutzen und Tücken der neuen Medien aufgeklärt. Die Kampagne mit dem Titel „Internet Handy & Co: Genial und brutal“ hatte das Ziel die Kinder bei einem straffreien Umgang mit den neuen Medien zu unterstützen die Konsequenzen von strafbarem Verhalten aufzuzeigen und sie für die Gefahren von Chat und Internet zu sensibilisieren. Dazu wurden auch spezielle Elternabende durchgeführt. Aufgrund der positiven Rückmeldungen ist geplant das Projekt auch im laufenden Schuljahr in den 2. Klassen durchzuführen.

Der Umgang mit Internet und Handy will gelernt sein. Das Handy ist mittlerweile ein auch von Kindern tagtäglich gebrauchtes Medium und fast schon unverzichtbar geworden. Das Handy ist nützlich, es kann aber zur Schuldenfalle werden. Auf dem Handy tauchen immer öfter auch Pornos und Gewalt auf. Auch im Internet lauern Gefahren für die Kinder. Was ist Realität und was Fiktion; versteckt sich hinter dem Nickname „maria94“ beim chatten ein pädophiler Erwachsener oder ein neugieriger Teenie? Welche Filme darf man runterladen und welche nicht? Wie steht es mit dem Suchtpotential von Computerspielen und wie ist denn das mit dem durch diese Spiele ausgelösten Gewaltpotential?

Diese und weitere Fragen im Zusammenhang mit der Unsicherheit von Kindern, Jugendlichen und Eltern im Umgang mit Internet und Handy hatten vergangenes Jahr zur Lancierung des Projektes „Internet, Handy und Co: Genial und brutal“ geführt. Daran beteiligt sind nebst der Polizei die Schulen und diverse Fachstellen unter der Leitung des Ressorts Besondere Prävention der Kantonspolizei Basel-Stadt. Deren Fachleute besuchten seit Dezember 2007 die zweiten Klassen der Orientierungsschule. Sie lehrten in einem speziellen Unterrichtsmodul die im Durchschnitt Elfjährigen den richtigen Umgang mit den neuen Medien und die Regeln, die es eben auch im Netz gibt. Bis Ende Schuljahr wussten alle 1600 Schülerinnen und Schüler der über 70 zweiten Klasse der OS, was man darf, was verboten ist, wo Misstrauen angebracht ist und wo Vorsicht.

Nicht nur die Schülerinnen und Schüler wurden angesprochen. Parallel zum Unterricht in der Schulstube informierten die Präventionsspezialisten an speziellen Elternabenden ebenfalls die Eltern dieser Jugendlichen über die möglichen Gefahren bei einem sorglosen Umgang mit Internet und Handy.

Sowohl Elternabende wie auch der Unterricht stiessen auf grosses Interesse bei Eltern, Schülern und Lehrerschaft. Die Spezialisten des Ressorts Besondere Prävention der Polizei erlebten aber auch, dass Eltern oft erstaunt, manchmal hilflos sind oder mit den neuen Medien überfordert. Manchmal sind sie geschockt wenn sie erfahren, welchen potentiellen Risiken sich ihre Kinder aussetzen.

Voll dabei in diesem speziellen Unterricht waren die Kinder. Sie interessierten sich, waren aktiv und kaum in die Pause zu bringen, weil sie immer wieder neue Fragen hatten. Erstaunt sind die Präventionsberater darüber nicht, da eben Themen behandelt werden, die bei den Heranwachsenden beliebt sind, und über welche sie vielleicht das erste Mal fundierte Informationen erhalten. Dabei kam es oft zu eigentlichen Aha-Erlebnissen, wenn den Kindern bewusst wurde, was sie alles von sich preis geben und welchen Gefahren sie ausgesetzt sind, wenn sie Fotos ins Netz stellen, wenn sie im Nicknamen ihren Vornamen und ihr Alter verpackt haben, also „Sara11“ oder „selim95“. Dies gilt für Mädchen und Buben gleichermassen, wobei sich eine Tendenz zeigt, dass die Jungs eher mit Pornografie und Gewaltvideos konfrontiert sind und Mädchen eher Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen im Chat machen.

Die vielen positiven Rückmeldungen haben gezeigt, dass das Präventionsprojekt „Internet, Handy und Co“ einem Bedürfnis entspricht. Es ist deshalb vorgesehen, diese wichtige Aufklärung im Schuljahr 2008/2009 mit allen Zweitklässlern der Orientierungsstufe weiterzuführen.

Justiz- und Sicherheitsdepartement