Divertimento
MedienmitteilungPräsidialdepartement
Education Projekt Region Basel mit dem kammerorchesterbasel und jugendlichen Saz-Spielern des alevitischen Kulturzentrums Leimenstrasse in Kooperation mit dem Theater Basel präsentieren Divertimento.
Zweimal mit Saiten auf Spurensuche: Saz und Streichorchester begegnen sich
Im Education Projekt begegnen sich junge Menschen mit Migrationshintergrund und Musiker des kammerorchesterbasel. Gemeinsam spüren sie der Persönlichkeit und dem Lebenswerk von Béla Bartòk nach. Die jungen Darsteller bringen ihre musikalischen Wurzeln, die Volksmusik mit eigenen landestypischen Instrumenten (Saz und Baglama) zum Ausdruck. Diese Spurensuche knüpft an die Volksmusikstudien Bartòks an. Dabei werden auch Geschichten, die mit diesen musikalischen Motiven assoziierbar sind, in epischer Form zur Aufführung gebracht. Diese Geschichten entstammen sowohl aus dem biographischen Material der Laien als auch der Musiker des kammerorchesterbasel Die jungen Saz-Spieler und das Regieteam treffen sich seit einem knappen halben Jahr zur Probenarbeit. Tanz wird neben Schauspiel und Musik das bindende Erzählmedium darstellen.
Divertimento und Festmusik
Baglama Musik kann man bei You Tube kennenlernen. Besonders schön die Videos mit Halay Tänzen. Es ist als ob eine Welt, weit weg, irgendwo zwischen tausend und einer Nacht und einer östlichen Destination von easy-jet zum Greifen nah wäre. Schöner als im Internet ist es natürlich live. Viele jugendliche Schweizer aus dem Basler Divertimento-Educationprojekt haben diese musikalische Kultur im Blut. Ihre Vorfahren stammen aus der Türkei. Schon die haben so Party gemacht und sie selbst gehen heute ins alevitische Zentrum Basels und lernen bei ihrem Saz-Lehrer Hüseyin Karaçeper das Instrument zu spielen. Volksmusik könnte man sagen und das Ganze erscheint, als ob sie sich auf die Spuren ihrer Vorfahren begeben. Aber so sentimental ist es gar nicht. Im Gegenteil. Es ist heute und es ist jedes Mal ein neues Fest. Béla Bartók war ein Ungare. Er gilt als einer der bedeutendsten Komponisten seiner Zeit. Während eines Sommeraufenthaltes in der Schweiz hat er sein Divertimento komponiert. Ein mehrsätziges Instrumentalstück, das auch unterhaltsamen Charakter hat. Eine vergnügliche Tafelmusik. Bartók war nicht nur Komponist. Er war ein Spurensucher. Aber ganz so vergnüglich war sein Schaffen nicht. Er war ein Flüchtender, ein Leben lang. Doch gleich wohin ihn die Verfolgung durch den Nationalsozialismus und andere Kräfte verschlugen, immer wieder wandte er sich den Wurzeln der Volksmusik des Balkans zu. Reiste mit schweren Aufnahmeanlagen in die entlegendsten Orte der Türkei, um Menschen beim Singen und Musizieren kennenzulernen. Das war seine geheimnisvolle, stets sprudelnde Quelle, um wirklich Neues in der Musik zu schaffen. Das kammerorchesterbasel ist viel unterwegs. Es ist sind keine Reisen zu den Schätzen der Vergangenheit. Im Gegenteil. Dieses moderne hochqualifizierte Orchester trägt faszinierende Kompositionen der Vergangenheit in die Welt. Anlässlich ihres Jubiläums, zum Beispiel das von Béla Bartók im Auftrag Paul Sachers komponierte Divertimento. Zum Beispiel nach Südamerika. Ab und zu kommen sie zurück nach Hause, nach Basel. Hier treffen sie die alevitischen Saz-Spieler und proben gemeinsam. Tanz mit der Choreographin Béatrice Goetz, Schauspiel mit dem Theaterpädagogen und Regisseur Martin Frank, türkische Volksmusik und Bartóks Divertimento unter der Leitung des Cellisten Christoph Dangel. Es ist jedes Mal eine Freude, wenn die Gruppen aufeinander treffen. Wenn Celli mit Baglama erklingen. So ist es sicher einmalig. Bartók würde seinen Aufnahmeapparat mitbringen und noch ein paar alte Bauern aus dem Balkan. Sie würden die Instrumente stimmen, trinken und singen. Und es würde getanzt. Halay. Und so wird es sein, am 5., 9. und 10. Juni im Foyer des Theater Basel.
Education Projekte Region Basel
Bei den «Education Projekten Region Basel» haben Kinder und Jugendliche die Gelegenheit, mit Künstlerinnen und Künstlern vor allem aus dem Bereich des Bühnenschaffens einen eigenen künstlerischen Prozess von der Planung bis zur Aufführung aktiv mitzuerleben und mitzugestalten. Unter der Anleitung von Profis bedeutet das harte Arbeit, Proben, Schwitzen, Erfinden, Verwerfen, Planen, Geniessen, Lachen und Weinen. Die Kinder und Jugendlichen werden als Partnerinnen und Partner ernst genommen und ihren Möglichkeiten entsprechend gefordert. Die Belohnung ist ein unvergessliches Erlebnis, ein Einblick in die Welt des professionellen Kulturschaffens - und echtes Lampenfieber vor der Aufführung des gemeinsamen Projektes. Die Abteilung Kultur des Präsidialdepartements Basel-Stadt unterstützt die beteiligten Ensembles bei der Organisation und Finanzierung der Projekte.
Regie: Martin Frank
Choreographie: Béatrice Goetz
Musikal. Leitung: Christoph Dangel
Einstudierung Saz: Hüseyn Karaçeper
Musik: Divertimento von Bela Bartok
Samstag 5.6.2010 15h im Rahmen des Spot-Festivals
Mittwoch und Donnerstag 9. und 10.6.2010 jeweils 16.30h
Foyer Theater Basel
Tickets an der Theaterkasse 061 295 11 33
Für die Presse stehen am Infotisch Freikarten zur Verfügung.
Hinweise
www.educationprojekte.ch
www.kammerorchesterbasel.com
www.theater-basel.ch