Palaver Loop: Behindert als Frau
MedienmitteilungPräsidialdepartement
Veranstaltung vom 19. Mai 2014 im Unternehmen Mitte, 19.00 – 21.15 Uhr -- Nach dem Podium "Männer-Männlichkeit-Behinderung" vor einem Jahr, befasst sich Palaver Loop am 19. Mai 2014 mit dem Thema "Geschlecht: behindert – Besonderes Merkmal: Frau". Die Veranstaltungsreihe wird von der Fachstelle Gleichstellung von Menschen mit Behinderung der Kantons- und Stadtentwicklungorganisiert. Der Eintritt ist frei.
In der Schweiz leben rund 500'000 Frauen und Mädchen mit einer Behinderung oder einer chronischen Erkrankung. Sie sind einem erhöhten Risiko für Benachteiligungen und Diskriminierungen ausgesetzt. Weder in der Geschlechter- noch in der Behindertenpolitik wird dem Rechnung getragen. "Frauen mit Behinderungen" existieren eigentlich nicht. Behinderte Frauen sind so unterschiedlich und leben so verschieden wie Frauen ohne Behinderung. Sie möchten so leben wie alle Menschen, und wie es auch die Bundesverfassung vorsieht: In Würde, als autonome, in allen Bereichen gleichberechtigte Bürgerinnen, die über ihre Lebensform selbst bestimmen und sich ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten entsprechend entwickeln können. Die Realität sieht aber anders aus, meint Tülün Erdem, Mutter, Malerin und Fachfrau Betreuung von Menschen mit Behinderung: "Viele Leute können sich nicht vorstellen, dass ich als gehörlose alleinerziehende Frau fähig bin, eine gute Mutter zu sein".
Am 19. Mai sprechen vier Frauen mit unterschiedlichen Behinderungen über Geschlecht, Körper, Verletzlichkeit, Identität und Lebenssinn.
Am Podiumsgespräch unter Leitung von Inés Mateos, Expertin für Bildung und Diversität, nehmen teil: Sonja Häsler, Sachbearbeiterin Procap Reisen&Sport, Rollstuhlfahrerin, Basel; Fabienne Meier, Jurastudium ohne Abschluss, Rollstuhlfahrerin, Reinach; Anja Reichenbach, Projektleiterin Verein Blindspot, sehbehindert, Bern; Andréa Winter, Übersetzerin, psychiatrieerfahren, Zollikofen. Der Abend wird durch die Slam-Poetin Sophie Bischoff eröffnet.
20 mal hat Palaver Loop im Unternehmen Mitte stattgefunden. Vor immer sehr zahlreichem Publikum haben Betroffene als Fachpersonen in eigener Sache Themen wie "Integrative Schule: Eingliedern oder ausschliessen", "Psychisch beeinträchtigt und ausgegrenzt", "Sexualität: Nichts für Behinderte...", "Studieren mit einer Behinderung", "Down Syndrom: Heilen, testen, verhindern" oder "Männer-Männlichkeit-Behinderung" diskutiert.
Hinweise
Bitte beachten Sie den beiliegenden Flyer zum Palaver Loop vom 19. Mai 2014, www.entwicklung.bs.ch