Serien bekommen in der Filmförderung mehr Gewicht
MedienmitteilungPräsidialdepartement
Filmfans streamen immer häufiger. Die Förderung Film und Medienkunst Region Basel passt ihre Förderbestimmungen den veränderten Publikumsgewohnheiten an und macht sie fit für die Zukunft: Neu kann sie Serien massgeblich fördern. Ausserdem muss ein Film, damit seine Auswertung unterstützt werden kann, nicht mehr zwingend zuerst im Kino gezeigt werden. Eine Erstauswertung über Streaming-Plattformen ist nun möglich.
Spätestens seit der Corona-Pandemie hat sich das Konsumverhalten des Publikums stark verändert: Das Streaming von Filmen und Serien hat rasant an Bedeutung gewonnen. Die Förderung Film und Medienkunst Region Basel hat auf diese Entwicklung reagiert und ihre Bestimmungen angepasst.
Umsetzung Lex Netflix
Neu können Serien substanziell unterstützt werden. Der Fachausschuss Film und Medienkunst BS/BL konnte bis dato Serien mit maximal 200’000 Franken fördern. Da Serienproduktionen teuer sind, können neu grössere Beiträge an serielle Formate vergeben werden. Finanziert werden sie aus Mitteln der Swisslos-Fonds Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Die insgesamt verfügbare Fördersumme bleibt mit jährlichen 1,5 Millionen Franken jedoch unverändert.
Um für den Filmverleih und -vertrieb Unterstützungsbeiträge zu erhalten, war es bisher verpflichtend, Filme im Kino auszuwerten, also erstmals zu zeigen. Neu kann die Förderung Film und Medienkunst Region Basel eine reine Online-Auswertung unterstützen, bei der Filme ausschliesslich gestreamt werden. Diese Anpassung der Förderbestimmungen ist eine wichtige Massnahme im Hinblick auf die Umsetzung der Lex Netflix, welche die Stimmberechtigten 2022 angenommen haben.
Inputs aus Evaluation
Grundlage für die neuen Förderbestimmungen ist eine Evaluation der Film- und Medienkunstförderung von Basel-Stadt und Basel-Landschaft von 2021. Diese erhielt damals insgesamt gute bis sehr gute Noten. In einigen Feldern wurde jedoch Bedarf nach Weiterentwicklung ausgemacht. Die Änderungen wurden unter Einbezug von Film- und Medienkunstschaffenden sowie Expertinnen und Experten erarbeitet.
Film- und Medienkunstpreise neu ausrichten
Die beiden Kulturabteilungen Basel-Stadt und Basel-Landschaft prüfen darüber hinaus neue Modelle, um die Promotion, Diffusion und Sichtbarkeit des regionalen Film- und Medienkunstschaffens sowie die Nachwuchsförderung nachhaltig zu stärken. Aus diesem Grund haben sie gemeinsam entschieden, die Film- und Medienkunstpreise auch im laufenden Jahr auszusetzen. Bis dahin kommen die für die Preise vorgesehenen Gelder vollumfänglich der regulären Film- und Medienkunstförderung zugute.
Unter diesem Stern fand am 5. August 2023 die «Notte Svizzera» während des Locarno Filmfestivals statt. Der Austausch zwischen Kulturpolitik und Filmbranche setzte sich erfolgreich für die Vernetzung und Sichtbarkeit der Schweizer Filmförderung ein.