Pionierhaftes und niederschwelliges Awarenesskonzept für den ESC: 24/7-Hotline, Safer Spaces und Mobile Awareness Teams in den Venues
MedienmitteilungPräsidialdepartement
Gemeinsame Medienmitteilung mit dem Justiz- und Sicherheitsdepartement
Während des ESC finden Betroffene von Sexualisierter Gewalt und Feindlichkeiten rund um die Uhr niederschwellige Hilfe. Eine 24h-Hotline, Safer Spaces und Mobile Awareness Teams in den Venues sind vor Ort, und unterstützen Betroffene professionell. Dieses pionierhafte und nachhaltige Angebot während eines Grossanlasses wurde gemeinsam von Justiz- und Sicherheitsdepartement und dem Präsidialdepartement entwickelt und wird durch den Bund finanziell unterstützt.
Das umfangreiche Begleitprogramm, das Basel für die Austragung des ESC geplant hat, wird viele unterschiedliche Menschen in Feierlaune anziehen. Wenn die Nacht zum Tag wird, viel Alkohol und andere Substanzen konsumiert werden, steigt das Risiko für Grenzüberschreitungen. Es kann dabei zu verschiedenen Formen von Sexualisierter Gewalt und Feindlichkeiten wie Queerfeindlichkeit, Rassismus oder Antisemitismus kommen. Deshalb bauen die Fachstelle Gewaltschutz und Opferhilfe (JSD) und Abteilung Gleichstellung und Diversität (PD) am ESC erstmalig ein professionelles Unterstützungsangebot rund um die Uhr und vor Ort auf.
«Der ESC soll ein Fest für alle sein. Jede und jeder soll sich willkommen, sicher und respektiert fühlen – nicht nur während des ESC, sondern darüber hinaus. Mit dem umfassenden Unterstützungsangebot ist Basel-Stadt Pionierin in der Schweiz.», betont Regierungspräsident Dr. Conradin Cramer.
24/7-Hotline, Safer Spaces und Mobile Awareness Teams in den Venues
Betroffene oder Menschen, die etwas beobachten oder jemandem helfen wollen, können
- sich an die 24/7-Hotline +41 58 105 17 17 oder an safer@eurovision-basel.ch wenden.
- direkt in einen der vier Safer Spaces (Main Venue und Arena Plus während Programmzeiten, in Village/Club und Square/Street von 18h-8h, siehe Karte) gehen und werden dort professionell betreut.
- sich an eines der Mobilen Awareness Teams wenden, die in den Venues indoor und outdoor unterwegs und an den lila Westen erkennbar sind.
Die Safer Spaces sind während der Programmzeiten geöffnet und befinden sich an den folgenden Veranstaltungsorten:
- Eurovision Square und Eurovision Street (Barfüsserplatz bei der Barfüsserkirche)
- Eurovision Village und EuroCafé/Club (Messe, Halle 5)
- Main Venue (St. Jakobshalle)
- Arena plus (Stadion St. Jakob-Park, Zugang über Mobile Awareness Teams, Volunteers oder Personal).
Das Angebot ist darauf ausgerichtet, Betroffenen eine niederschwellige Hilfe zu bieten und je nach Fall auch beim weiteren Kontakt mit der Polizei und Justiz Unterstützung zu leisten. Dieses Angebot ist kostenlos, vertraulich, mehrsprachig und diskriminierungssensibel. Es wird mit der Opferhilfe beider Basel, der Dargebotenen Hand und Taktvoll Sicherheitskultur durchgeführt. Das Angebot wird mittels Plakaten, Screens, Pocketflyern, Cupcondoms und Social Media bekannt gemacht.
«Wir übernehmen Verantwortung und setzen ein starkes Zeichen für Gleichstellung, Diversität und Sicherheit im öffentlichen Raum» sagt Regierungsrätin Stephanie Eymann und betont: «Mit diesem Angebot setzen wir ein klares Zeichen: Basel übernimmt Verantwortung. Niemand soll sich allein gelassen fühlen, wenn Grenzen überschritten werden.»
Schulungen und vernetzte Zusammenarbeit als Grundlage
Die vernetzte Zusammenarbeit mit Polizei, Sanität, Volunteers, privaten Securities, Gastrobetrieben, Clubs und vielen weiteren Akteuren ist die Grundlage dieses Projekts. Dafür gibt es ein gemeinsames Handlungskonzept und Schulungen im Vorfeld. Das Konzept des Projekts baut auf «nachtsam» aus Baden-Württemberg auf. Das Schulungsvideo ist hier verfügbar (Passwort: nachtsam_ESC_Presse).
Das Projekt wird mit Unterstützung der folgenden Organisationen durchgeführt:
www.opferhilfe-beiderbasel.ch, www.takt-voll.ch, www.nachtsam.info, www.143.ch (Dargebotene Hand, Regionalstelle Basel)
Innovationsprojekt durch Bund unterstützt
Diese professionelle Unterstützung von Betroffenen an einem Grossevent direkt vor Ort und während 24/7 ist erstmalig in der Schweiz. Deshalb unterstützt das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Mann und Frau das Projekt mit einer Finanzhilfe. Die gewonnenen Erfahrungen sollen in die Weiterentwicklung des Opferschutzes und in die Planung künftiger Veranstaltungen einfliessen.
Hinweise
Infobox:
Falls Sie Unterstützung bei Gewalt und Feindlichkeiten während des ESC benötigen, wenden Sie sich an die 24/7-Hotline +41 58 105 17 17 oder an safer@eurovision-basel.ch. Die vier Safer Spaces befinden sich hinter der Barfüsserkirche, in der Messehalle 5, in der St. Jakobshalle und im St. Jakob-Park. Zudem wird das Mobile Awareness Team an allen ESC-Venues unterwegs sein. Es ist an den lila Westen erkennbar. Das Angebot ist kostenlos, vertraulich, diskriminierungssensibel und mehrsprachig. Alle Informationen auf www.eurovision-basel.ch/help