Blick ins Archiv – Tag der offenen Tür
MedienmitteilungDepartement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt
Medienmitteilung des Staatsarchivs -- Der 16. November 2002 ist vom Verein Schweizerischer Archivarinnen und Archivare (VSA) zum Schweizerischen Archivtag erklärt worden. "Archive und Aktualität" – Überall in der Schweiz werden unter diesem Motto Archive aller Art ihre Türen öffnen und ihre vielfältige Tätigkeit einer breiten Öffentlichkeit präsentieren.
Archive sind das Gedächtnis einer ganzen Gesellschaft
Bis in die jüngste Vergangenheit sahen sich die Archive regelmässig demselben Phänomen ausgesetzt: Sie wurden von der Gesellschaft kaum zur Kenntnis genommen, und wenn, so fanden sie sich oft in eine der heutigen Welt entrückten Ecke gestellt. Durch die öffentliche Diskussion über die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg ist das Archiv einer breiteren Öffentlichkeit zum Begriff geworden. Allerdings hält sich die irrige Meinung, Archive stellten sich ausschliesslich in den Dienst professioneller, akademischer Forschung. Dieser Aktionstag will diese Vorbehalte relativieren und das Archiv als öffentliche Institution im Dienste des kollektiven Gedächtnisses zeigen: Das Staatsarchiv hält für Jedermann und Jedefrau eine historische Dokumentation bereit, welche die Welt, in der wir leben, mit all ihren Facetten erkennen lässt!
Blick hinter die Kulissen
Selbstverständlich stehen die Türen des Staatsarchivs an der Martinsgasse 2 das ganze Jahr über allen Interessierten zu den unterschiedlichsten Zwecken (administrative, publizistische, schulische, wissenschaftliche, genealogische, kulturelle etc.) offen. Am 16. November wird aber die ausserordentliche Gelegenheit gegeben, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Aktenmagazine, Büroräumlichkeiten und technische Ateliers des Staatsarchivs können zwischen 10.00 und 16.00 Uhr frei besichtigt werden. Ab 10.15 Uhr gibt der Staatsarchivar Dr. Josef Zwicker stündlich eine kurze Einführung über die Rolle und die Aufgaben des Archivs. Bei einer kleinen Erfrischung bietet sich Gelegenheit, mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Staatsarchivs ins Gespräch zu kommen.
Das Archiv von Morgen
Diesem Thema wird auf dem Rundgang eine spezielle Station gewidmet sein. Die elektronische Informationsverarbeitung durchdringt unsere Gesellschaft. Das Papier, bisher der dominante Informationsträger, wird immer stärker von elektronischen Speichermedien verdrängt. Die Erhaltung magnetisch oder optisch gespeicherter Daten, d.h. die Sicherung der Lesbarkeit über Jahrzehnte hinweg, stellt eine grosse Herausforderung dar. Seinem Überlieferungsauftrag muss und will das Staatsarchiv auch unter den Bedingungen des Informationszeitalters nachkommen. Das zusammen mit dem Staatsarchiv entwickelte Informatiksystem scopeArchiv erlaubt es, sowohl bestehendes Archivmaterial gezielt zu erschliessen und über Kommunikationsnetze zugänglich zu machen, als auch elektronische Aufzeichnungen zu übernehmen.
Von der ältesten Urkunde...
Selbstverständlich sollen die Besucherinnen und Besucher auch besondere Archivalien aus den Beständen des Staatsarchivs aus der Nähe betrachten und Geschichte gleichsam sinnlich erleben können. So wird man unter anderem die Gelegenheit haben, die älteste in Basel noch erhaltene Urkunde aus dem Jahre 1098 zu sehen.
...zum FC Basel
Wie stark sich das Staatsarchiv auch mit gegenwartsbezogenen Themen und Inhalten beschäftigt lässt sich wohl kaum deutlicher als am Beispiel des Archivs des FC Basel demonstrieren. Zusammen mit dem Schweizerischen Sportmuseum setzte sich das Staatsarchiv für die dauerhafte Sicherung des historischen Archivs von Basels beliebtestem Verein ein. Die Unterlagen, Objekte und Bilder konnten im Frühjahr 2002 aus dem Landhof in unsere Institutionen transferiert werden. Die schriftlichen Unterlagen sind im Staatsarchiv inzwischen geordnet worden und dürften, im Rahmen der ordentlichen Benützungsbestimmungen, ab 2003 für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Am 16. November wird man vorab die Möglichkeit haben, einen Blick auf einzelne Dokumente wie etwa das Gründungsprotokoll aus dem Jahre 1893, der Spielerlizenz von Seppe Hügi oder auf das Matchprogramm zum Meistercupspiel Basel gegen Celtic Glasgow von 1974 werfen können.
Historische Fotografie in Basel
Basel ist ausserordentlich reich an wichtigen Fotografennachlässen, Fotoarchiven und Fotosammlungen, deren Bedeutung teilweise weit über die lokalen Grenzen hinausreichen. Trotzdem droht dieses wichtige Kulturgut verloren zu gehen. Das Staatsarchiv setzt sich zusammen mit dem Erziehungsdepartement, gewerblichen Fotografen und privaten Sammlern für die Erhaltung dieses wichtigsten visuellen Mediums des Industriezeitalters ein. Wie vielfältig alleine schon die Bildbestände des Staatsarchivs sind, wird eine kleine Ausstellung veranschaulichen.
Hinweise
Staatsarchiv: www.bs.ch/stabs/main_aktuell-b.html