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Das Lehrstellenangebot verbessern - Lehrstellensituation und Massnahmen zur Verbesserung des Lehrstellenangebots

Medienmitteilung

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt

Medienmitteilung des Wirtschafts- und Sozialdepartements Basel-Stadt und der Erziehungs- und Kulturdirektion Basel-Landschaft -- Es gibt in der Region Basel weniger offene Lehrstellen als im Vorjahr. Die Lehrstellensuche ist schwierig. Die Ämter für Berufsbildung und Berufsberatung Basel-Stadt und Basel-Landschaft ergreifen Massnahmen um das vor allem konjunkturell bedingte Loch von rund 300 Lehrstellen im diesjährigen Lehrstellenangebot möglichst zu stopfen.

In den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft absolvieren 9'415 Lehrlinge in rund 2'600 Lehrbetrieben eine Berufsbildung. Eine Aufgabe der Berufsbildungsämter besteht in der Erhebung des Lehrstellenangebots bei den Lehrbetrieben und dessen Veröffentlichung. Da keine Meldepflicht besteht, kann jeweils nur etwa drei Viertel des Angebots erfasst werden. Trotzdem dienen die Zahlen als Indikator des Lehrstellenmarktes. Bei der ersten Erhebung des Lehrstellenangebots 2003 im Oktober 2002 musste in Basel ein Rückgang um 189 Lehrstellen oder –14% im Vergleich zum Vorjahr festgestellt werden, während das Lehrstellenangebot im Kanton Baselland etwa jenem des Vorjahres entspricht. Vom Rückgang hauptsächlich betroffen sind die kaufmännischen Lehrberufe sowie die Verkaufsberufe.

Auf Seiten der Schülerinnen und Schüler in den 9. und 10. Klassen, die eine Lehrstelle suchen, registrieren beide Kantone einen leichten Rückgang um 1-2% gegenüber dem Vorjahr. Die Nachfrageseite stellt somit kein Grund für die Anspannung dar. Allerdings werden für die ganze Schweiz wieder ansteigende Schülerzahlen vorausgesagt.

Bezüglich der Anzahl Lehrverträge, die bis im Sommer tatsächlich abgeschlossen sein werden, ist eine Voraussage schwierig zu machen. Im Jahr 2002 sind in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft 3'390 Lehrverträge abgeschlossen worden (2001: 3’360). Gegenwärtig sind wie üblich im Frühling erst gut ein Drittel der erwarteten Verträge bei den Berufsbildungsämtern eingegangen. Allerdings ist mit einem Rückgang zu rechnen. Die Gründe liegen in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Stagnationsphase. Sie hängen aber auch mit Umstrukturierungen ganzer Branchen zusammen, die zu einem Arbeitsplatzabbau und damit auch zu einem Rückgang von Lehrstellen führen. Hinzu kommen die Laufbahnentscheide der Eltern für ihre Kinder.

Die Berufsbildungsämter beobachten die Entwicklung von Angebot und Nachfrage laufend und nehmen eine Beurteilung der Lage vor. Erste Massnahmen sind bereits im Januar geprüft und in gegenseitiger Absprache eingeleitet worden. Es handelt sich dabei um Folgendes:
1. BS und BL: Kontaktaufnahme mit den Betrieben, die Lehrstellen abgebaut haben. Nachfragen der Gründe sowie der Voraussetzungen, die gegeben sein müssten, um wieder mehr Lehrlinge einzustellen (laufend).
2. BS: Aufruf von Behörde und Wirtschaftsverbänden an rund 3000 Nichtlehrbetriebe, sich an der Lehrlingsausbildung zu beteiligen (Ende März).
3. BS: Einsatz von Akquisiteuren zur Gewinnung von kaufmännischen Lehrstellen (2jähr. und 3jähr. Grundausbildungen) (ab April).
4. BL: Auftrag an den Lehrstellenförderer des Kantons, insbesondere Lehrstellen im kaufmännischen Bereich und für schulisch schwächere Jugendliche zu schaffen (laufend).
5. BS: Als Anreiz für die Nichtlehrbetriebe, Lehrstellen zu schaffen, vergütet der Basler Volkswirtschaftsbund den neu hinzu kommenden Lehrmeisterinnen und Lehrmeistern die Kosten für den obligatorischen Lehrmeisterkurs (ab Januar).
6. BL: Einsatz eines Lehrstellenvermittlers mit dem Ziel, den Lehrstellenmarkt besser zu bewirtschaften und angebotene Lehrstellen auch tatsächlich zu besetzen (ab April).
7. BS und BL: Aufbau der neuen 2jähr. kaufmännischen Grundausbildung mit eidg. Berufsattest als Ersatz der bisherigen Bürolehre zusammen mit der Handelsschule KV Basel im Rahmen des Pilotversuchs des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie BBT (laufend).
8. BS und BL: Aufbau des neuen Lehrberufs "Fachangestellte(r) Gesundheit" in Zusammenarbeit mit den potentiellen Anbieterinstitutionen (Spitäler, Kliniken, Heime) und der künftigen Berufsschule in Liestal (laufend).
9. BS und BL: Aufbau der neuen 2jähr. und 3jähr. Grundausbildungen im Verkauf zusammen mit den Berufsschulen im Rahmen der Vorgaben des BBT (ab Sommer 2004).

Die folgenden Massnahmen wirken bereits auf Lehrbeginn 2003:
- BS: Aufruf von Behörde und Wirtschaftsverbänden. BS: Einsatz von Akquisiteuren - zur Gewinnung von kaufmännischen Lehrstellen.
- BL: Einsatz des Lehrstellenförderers.
- BL: Einsatz eines Lehrstellenvermittlers.
- BS und BL: Aufbau der neuen 2jähr. kaufmännischen Grundausbildung mit Attest, u.a. zwecks Aufrechterhaltung der Ausbildungsbereitschaft der bisherigen Büroangestellten-Lehrbetriebe.

Dadurch können schätzungsweise im folgenden Umfang neue Lehrstellen gewonnen oder zusätzlich besetzt werden:
- Aufruf/Kontakt mit Betrieben: 30-40 neue Lehrstellen, alle Berufe
- Akquisiteure: 40-50 neue Lehrstellen, kaufm. Berufe
- Vermittler (Junior Job Service): 20 angebotene Lehrst. zusätzlich besetzt
- Lehrstellenförderer: 20 neue Lehrstellen
- FA Gesundheit: 60 neue Lehrstellen ab Aug. 2004); 80 neue Lehrstellen (ab Aug. 2005)

Weitere Auskünfte

Christoph Marbach, Leiter AfBB Basel-Stadt, Tel. 061 267 88 35 Niklaus Gruntz, Leiter AfBB Basel-Landschaft, Tel. 061 927 28 00

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt