Fahrplanwechsel vom 12. Dezember: Licht und Schatten für Basel
MedienmitteilungDepartement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt
Die Inbetriebnahme des neuen Fahrplans hat offenbar gut geklappt. Das Wirtschafts- und Sozialdepartement (WSD) gratuliert den Transportunternehmungen und insbesondere der SBB zu dieser operativen Leistung. Unbefriedigend sind die langen Haltezeiten der "Orangen Linie" im Badischen Bahnhof. Nachbesserungen sind insbesondere auch bei der Fahrgastinformation erforderlich.
Der historische Fahrplanwechsel vom vorletzten Sonntag hat auch in der Region Basel offenbar reibungslos geklappt. Sowohl betrieblich als auch kommunikativ haben die Transportunternehmungen und insbesondere die SBB eine hervorragende Arbeit geleistet.
Das neue Angebot hat aber auch Schattenseiten. Nicht informiert wurde das WSD darüber, dass die "Orange Linie" der Regio-S-Bahn von Offenburg / Freiburg i. Br. nach Basel SBB neu acht statt bisher drei Minuten lang am Badischen Bahnhof stehen bleibt. Wegen der damit verbundenen späteren Ankunft bzw. früheren Abfahrt in Basel SBB ist der Anschluss speziell auf den IC Basel –Bern so gut wie unmöglich. Das WSD erwartet von der SBB eine rasche Korrektur des Fahrplans mit kurzen Haltezeiten am Badischen Bahnhof, damit die Verbindung attraktiv bleibt und die Auslastung der Züge besser wird. Die betrieblichen Mehrkosten für die durchgehende Verbindung nach Basel SBB gilt der Kanton Basel-Stadt jährlich zusammen mit dem Bund ab. Die Züge fahren zwischen 7 und 22 Uhr bis Basel SBB.
Noch nicht wirklich S-Bahn-würdig ist das Angebot auf der Grünen Linie (S1) aus dem Fricktal nach Mulhouse auf dem elsässischen Abschnitt. Hier existieren Fahrplanlücken von bis zu drei Stunden, und ausgerechnet in den Stosszeiten stehen die durchgehenden Züge teilweise zu lange am Bahnhof SBB. Die von den Kantonen AG, BL und BS unterstützte Investition in neues Rollmaterial macht aber nur dann Sinn, wenn im Elsass das Angebot systematisiert werden kann und den Fahrgästen kurze Reisezeiten angeboten werden. Die Kantone erwarten, dass in den nächsten Jahren das Angebot gemeinsam mit der SBB ausgebaut wird.
Verbesserungsbedarf besteht aus Basler Sicht auch bei der Kundeninformation. Speziell in der Fahrplanauskunft auf der Website der SBB werden nach wie vor wichtige Umsteigebeziehungen zwischen Tram und Eisenbahn sowohl im Badischen Bahnhof als auch im Bahnhof SBB falsch oder gar nicht abgebildet. Das WSD erwartet hier dringende Abhilfe. Ebenfalls nicht qualitativ zu befriedigen vermögen die neuen Taschenfahrpläne. So bietet das Heftchen "Regio-S-Bahn Basel" keinen Überblick über das Angebot der durchgehenden S-Bahnlinien S1 und S3. Porrentruy als stündliche Destination der S3 fehlt ebenso wie die S4 (Orange Linie), obwohl beides auf dem Linienplan als Teil des S-Bahnnetzes verzeichnet ist. Der Städtefahrplan "Basel SBB" führt seinerseits wichtige Zielorte wie Olten oder Delémont nicht auf. Das WSD rechnet mit einer baldigen Neuauflage der Druckerzeugnisse und bittet die SBB dringend insbesondere den Regionalfahrplan zusammen mit den Kantonen zu überarbeiten.
Die Kritiken sollen den Blick auf die eindeutigen Verbesserungen beim Bahnangebot nicht verstellen. Besonders erfreulich ist aus Sicht WSD der Halbstundentakt nach Bern mit kürzeren Fahrzeiten über die Neubaustrecke. Erwartet wird nun, dass die SBB die Begehren nach schnelleren Verbindungen Richtung Luzern/Tessin, nach einer besseren Verteilung der Abfahrten nach Zürich (mit einem zweiten InterCity pro Stunde und Richtung) und nach einer konsequenteren Haltepolitik insbesondere der InterRegio-Züge ernsthaft prüft und so bald wie möglich Verbesserungen umsetzt.