Region Basel nimmt eine Schlüsselrolle im europäischen Schienenverkehr ein
MedienmitteilungDepartement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt
Gemeinsame Medienmitteilung von Wirtschafts- und Sozialdepartement Basel-Stadt Bau- und Umweltschutzdirektion Basel-Landschaft sowie Schweizerische Bundesbahnen SBB -- Der Region Basel kommt im heutigen und künftigen europäischen Eisenbahnverkehr eine Schlüsselrolle zu. Dies hat das jährlich stattfindende Gespräch zwischen Vertretungen der Regierungen der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft und der Geschäftsleitung der SBB einmal mehr bestätigt. An dem Treffen vom vergangenen Freitag wurden die Zukünftige Entwicklung der Bahnprojekte (ZEB) der Wisenbergtunnel und die Problematik des Knotens Basel aber auch die Weiterentwicklung im Personenfernverkehr und bei der Regio-S-Bahn erörtert. Wichtiges Thema war auch die Neunutzung der SBB-Areale in Basel.
Beide Basel haben gegenüber der SBB einmal mehr bekräftigt, dass sie die Zukünftige Entwicklung der Bahnprojekte (ZEB) voll unterstützen. Das Kernangebot soll so rasch wie möglich realisiert werden. Beide Basel haben darauf hingewiesen, dass sich die Kapazitätsengpässe in der Nordwestschweiz nur beseitigen lassen, wenn über das Kernangebot hinaus die dafür notwendige Infrastruktur zur Verfügung steht. Deshalb braucht es auch die rasche Umsetzung der so genannten Erweiterungsoptionen (EO). Die Vertreter der beiden Halbkantone betonten dabei die Wichtigkeit des Wisenbergtunnels zwischen Liestal und Olten. Dieses Bauwerk werde eine schnelle Bahnverbindung zwischen der Nordwestschweiz und dem Mittelland bilden und durch die Entflechtung des schnellen Personen- und Güterverkehrs von der S-Bahn die Strecke im Ergolztal entlasten.
Nachdem der Bundesrat am 17.10.2007 zusammen mit der Botschaft zur ZEB entschieden hat, den eidgenössischen Räten bis 2011 eine zweite Gesamtschau zu den anstehenden Grossprojekten vorzulegen, müsse auch der Wisenbergtunnel weiter geplant werden. Für den Bau dieses Tunnels sind im ZEB (Kernangebot) keine finanziellen Mittel vorgesehen. Die Regierungsvertreter haben daran erinnert, dass die Parlamente beider Basel zusammen mit dem Kanton Aargau beim Bund gleichlautende Standesinitiativen zum Wisenbergtunnel eingereicht haben. Damit soll verhindert werden, dass der Wisenbergtunnel aus den Bundesbeschlüssen zu Bahn 2000 (aus dem Jahre 1986) gestrichen wird und dass deswegen keine weiteren Planungen vorgenommen werden können. Die Vertreter der SBB und beider Basler Regierungen sind sich einig, dass es einen neuen Juradurchstich langfristig braucht.
Kapazitätsproblematik im Ergolztal und im Knoten Basel
Zurzeit gibt es Probleme mit der Pünktlichkeit auf der Strecke Basel–Olten; diese rühren von der Grossbaustelle im Raum Sissach her. Die Hauptarbeiten am Geleise werden Ende November 2007 beendet. Dann werde sich gemäss SBB wieder die normale Pünktlichkeit einstellen; zusätzlich wird die Reihenfolge von Zügen auf den Fahrplanwechsel 2007 so geändert, dass die Stabilität des Fahrplans besser wird.
Ebenfalls behandelt worden ist die Frage, wie die Kapazitätsproblematik im Knoten Basel im Zuge der wachsenden Entwicklung im europäischen Güterverkehr nach der Inbetriebnahme des Gotthardbasistunnels gelöst werden kann. Hier kommt der Region Basel eine Schlüsselrolle zu. Die SBB und beide Basel sind sich einig darüber, dass im Personen- und Güterverkehr die laufenden Angebotsplanungen zur ZEB und zur trinationalen Langfristplanung Knoten Basel (TLB) stärker aufeinander abzustimmen sind.
Namhafte Angebotsverbesserungen im Personenverkehr
Im Personenverkehr stehen auf Dezember nächsten Jahres namhafte Angebotsverbesserungen im nationalen Fernverkehr an, der IC-Halbstundentakt Basel–Zürich und das neue Angebotskonzept am Gotthard. Auch auf der S1 der Regio-S-Bahn wird es mit der Einführung des FLIRT ab 2009 zu Änderungen kommen. Dabei wird sich die Einführung des TGV Rhin-Rhône auf circa 2011 besonders stark auf den Fahrplan im Elsass auswirken. Beide Basel haben ihren Wunsch bekräftigt, dass die S1 im Halbstundentakt bis Mulhouse geführt wird.
Bei der Weiterentwicklung der Regio-S-Bahn bis 2015 geht es heute darum, die Planungen für die Infrastrukturmassnahmen einzuleiten und die Finanzierung sicherzustellen. In diesem Rahmen bekräftigen beide Basel, dass sie die EO "Entflechtung Basel Ost" und "Jura Nord" unterstützen. Auch zur Sprache gekommen ist das so genannte "Herzstück Regio-S-Bahn", eine unterirdische Verbindung zwischen Basel SBB und dem Badischen Bahnhof. Zusammen mit der SBB sollen die Planungen vorangetrieben werden. Unterstützung von der SBB erwarten beide Basel besonders auch beim Bahnanschluss EuroAirport.
Neugestaltung im Bahnhof Basel SBB
Beide Basel freut es, dass die SBB eine kundenfreundliche Gestaltung des ehemals französischen Teils im Bahnhof Basel SBB vorsieht. Sie haben aber eine direktere Beteiligung an der langfristigen Rahmenplanung verlangt, der Weiterentwicklung des früheren Masterplans Bahnhof SBB (heute EuroVille). Dem Aspekt Stadtentwicklung sei besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Zunehmende Bedeutung kommt dabei einer Neunutzung des heutigen Güterbahnhof-Areals Wolf zu.
Treffen hochrangig besetzt
Die Zusammenkunft zwischen den Regierungsdelegationen beider Basel und der Geschäftsleitung der SBB fand am vergangenen Freitag im Basler Rathaus statt. Diese jährlichen Gespräche dienen dazu, sich gegenseitig über die wichtigsten Fragen und Vorhaben in der Region Basel auszusprechen und zu informieren. Wie auch in den vergangenen Jahren war das Treffen hochrangig besetzt. Die Geschäftsleitung der SBB wurde durch CEO Andreas Meyer und Hans-Jörg Hess, Leiter Infrastruktur, vertreten. Für den Kanton Basel-Landschaft nahm Regierungsrat Jörg Krähenbühl teil,von Seiten des Kantons Basel-Stadt nahmen Regierungsrätin Barbara Schneider und Regierungsrat Ralph Lewin.