Borkenkäfer - wieder wie vor "Lothar"
MedienmitteilungDepartement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt
Zehn Jahre nach "Lothar" hat sich die Borkenkäferpopulation in den beiden Basel wieder normalisiert. Die Zahl der Käfer ist erstmals auf den Stand vor dem verheerenden Sturm vom Dezember 1999 gesunken. Die Forstbetriebe beobachten aber sehr genau wie sich die Zahlen des potenziellen Schädlings entwickeln.
Nur noch fünf neue Gebiete mit übermässig vielen Borkenkäfern hat das Amt für Wald beider Basel im Jahr 2009 registriert. Das heisst Käfernester mit mehr als zehn befallenen Bäumen. Die Borkenkäferpopulation hat sich damit in der Region nach dem Jahrhundertsturm Lothar vom Dezember 1999 wieder normalisiert.
220 Käfernester
Der schlimmste Befall mit fast 220 Borkenkäfernestern stellte das Amt für Wald im Jahr 2003 fest. Die grössten Zwangsnutzungen waren 2006. Erst die niederschlagsreicheren Jahre 2007 und 2008 brachten eine deutliche Entspannung der Käfersituation. Mittlerweile hat sich wieder ein Gleichgewicht eingestellt, der Befallsdruck hat soweit abgenommen, dass sich gesunde Bäume durch Harzbildung genügend gegen Borkenkäfer schützen können.
Zerfressenes Holz liegen gelassen
Die grossen Mengen an geworfenem und gebrochenem Sturmholz hatten in den Jahren nach Lothar wie erwartet zu einer Massenvermehrung der Borkenkäfer geführt. Besonders krass war der Hitzesommer 2003, als sich drei Fluggenerationen von Käfern gebildet hatten. Die geschwächten Nadelbäume waren die Ursache dafür, dass die Käferzahlen drastisch stiegen. Damals mussten 20'000 Kubikmeter zerstörtes Holz geschlagen werden, um eine weitere Verbreitung des Borkenkäfers einzudämmen. Das war ein Zehntel der von "Lothar" geworfenen Menge. Ein Teil des Käferholzes wurde aus ökologischen Gründen bewusst stehen gelassen.
Die Massnahmen gegen den Borkenkäfer kosteten bis Ende 2003 rund zwei Millionen Franken. Davon gingen 1,4 Millionen zulasten von Bund und Kanton Basel-Landschaft, den Rest bezahlten die Waldeigentümer. Diese führten die Käferbekämpfung ab 2004 ohne Unterstützung der öffentlichen Hand weiter.
Überwachung mit Käferfallen
Derzeit ist nicht zu erwarten, dass sich die Borkenkäfer erneut massiv vermehren könnten. Das heisst aber nicht, dass nichts getan werden muss. Mit Hilfe von speziellen Monitoringfallen beobachten einzelne Forstbetriebe den Schwärmverlauf der Borkenkäfer. Hohe Fangzahlen zeigen eine zunehmende Gefährdung. Die grössere Aufmerksamkeit hilft, neue Käfernester rechtzeitig zu finden. Das Amt für Wald unterstützt solche Aktionen in drei ausgewählten Regionen. Die Forstbetriebe Liestal, Ergolzquelle (Rothenfluh und Umgebung) und Oberer Hauenstein (Langenbruck/Waldenburg) beteiligen sich an diesem kantonalen Monitoring mit je 20 Fallen. Details und die aktuellen Fangzahlen sind beim Amt für Wald abrufbar.