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Sonntagsverkauf während der BASELWORLD unterschiedlich bewertet

Medienmitteilung

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt

Die Ergebnisse der zweiten Befragung zu den verkaufsoffenen Sonntagen liegen nun vor. Die Befragung der Geschäfte zum Sonntagsverkauf während der BASELWORLD zeigt dass nur eine kleine Zahl von Geschäften diese Gelegenheit genutzt hat. Insbesondere grössere Geschäfte im Kleinbasel sowie Warenhäuser und Einkaufszentren schätzen jedoch die Möglichkeit an einem zusätzlichen Sonntag offen haben zu können.

Das Statistische Amt hat am 18. August 2010 den Sozialpartnern die Ergebnisse der zweiten Befragung der Geschäfte zu den verkaufsoffenen Sonntagen vorgestellt. In die Befragung wurden - wie bei der ersten Befragung - alle Geschäfte in den Quartieren Altstadt Grossbasel, Altstadt Kleinbasel und Vorstädte miteinbezogen. Ebenfalls angeschrieben wurden die Geschäfte an der Clarastrasse, der Güterstrasse und der Klybeckstrasse. Dazu kamen die Geschäfte in den Einkaufszentren M-Park, St. Jakob-Park und Stücki, sowie die Geschäfte am Neuweilerplatz und in Riehen. Insgesamt haben bei der zweiten Befragung 892 Geschäfte vom Statistischen Amt einen anonymen Fragebogen erhalten. Die Geschäfte wurden befragt unabhängig davon, ob sie offen hatten oder nicht. Insgesamt wurden 379 Fragebogen ausgefüllt und zurückgeschickt. Die Rücklaufquote beträgt somit 42,5 % und ist etwas geringer als bei der ersten Befragung (46,5 %).

Bei der zweiten Befragung stand die Bewertung des ersten Sonntagsverkaufs während der BASELWORLD im Vordergrund. Daneben wurden jedoch auch die Sonntagsverkäufe während der Herbstmesse 2009 und im Dezember 2009 ein zweites Mal bewertet. Die Befragung der Geschäfte zeigt, dass am Sonntag während der BASELWORLD 39,6 % der antwortenden Geschäfte offen hatten und somit weniger als an den anderen drei verkaufsoffenen Sonntagen. An allen vier möglichen Sonntagsverkäufen hatten insgesamt 35 % der antwortenden Geschäfte geöffnet, 13 % hatten nur an den beiden etablierten Sonntagen im Advent geöffnet und 10 % während der Herbstmesse und im Advent. Von allen vier Sonntagsverkäufen Gebrauch gemacht, haben insbesondere die Geschäfte in den Einkaufszentren, aber auch die Geschäfte an der Clarastrasse. Hingegen nehmen Geschäfte in den Vorstädten, in der Güterstrasse, an der Klybeckstrasse, am Neuweilerplatz und in Riehen kaum an den Sonntagsverkäufen teil.

Rund 35 % der Geschäfte, die am 21. März 2010 geöffnet hatten, sind zufrieden mit dem Sonntagsverkauf. Mit den Sonntagsverkäufen im Dezember sind mehr Geschäfte zufrieden. Auch bei der zweiten Befragung wird der zweite Sonntagsverkauf im Dezember am besten eingeschätzt: Über 70 % der Geschäfte, die daran teilgenommen haben, sind zufrieden. Zufrieden mit dem Sonntagsverkauf während der BASELWORLD sind hauptsächlich die Geschäfte an der Clarastrasse und in den Einkaufszentren.

Auch bei der zweiten Befragung zeigt sich, dass die beiden neuen Sonntagsverkäufe einen schweren Stand haben. Lediglich 16,6 % der antworteten Geschäfte möchten an einem Sonntagsverkauf während BASELWORLD und nur 23 % am Sonntagsverkauf während der Herbstmesse festhalten. Dagegen sind die beiden etablierten Sonntagsverkäufe im Advent unbestritten: Jeweils rund 60 % der Geschäfte, die an der Befragung teilgenommen haben, möchten an diesen Sonntagen festhalten. Dieser Wert hat sich seit der ersten Befragung (56,5 %) sogar noch etwas erhöht. Ein anderes Datum für einen Sonntagsverkauf wurde nur von 35 der antwortenden Geschäfte gewünscht. Am häufigsten wurde dabei der Sonntag vor Ostern mit 8 Nennungen als Alternative zum Sonntagsverkauf während der Herbstmesse und der BASELWORLD genannt.

Die zweite Befragung hat keine neuen Erkenntnisse gebracht. Sie hat vielmehr die Ergebnisse der ersten Umfrage bestätigt. Die kleinen und mittleren Geschäfte stehen den zusätzlichen Sonntagsverkäufen nach wie vor skeptisch gegenüber, lehnen diese sogar grossmehrheitlich ab. In den Aussenquartieren wurde von den neuen Möglichkeiten quasi kein Gebrauch gemacht. Die zusätzlichen Sonntagsverkäufe konnten sich im Gegensatz zu den beiden Adventssonntagsverkäufen noch nicht etablieren. Andere Sonntage wurden von den Verkaufsgeschäften auch nicht als geeigneter erachtet. Aufgrund der Umfrageergebnisse stellt sich sogar die Frage, ob die zusätzlichen Sonntagsverkäufe je auf eine grosse Akzeptanz im Detailhandel stossen werden. Es sind vor allem die Geschäfte an der Greifengasse und der Clarastrasse, sowie die Warenhäuser und die Einkaufszentren, die sich für die beiden zusätzlichen Sonntagsverkäufe 'Herbstmesse' und 'BASELWORLD' aussprechen. In einem gewissen Gegensatz dazu steht, dass die beiden Sonntagsverkäufe die Innenstadt sichtlich belebt haben.

Aufgrund der klaren Ergebnisse der beiden Umfragen wird in Absprache mit den Sozialpartnern und aus Kostengründen auf weitere Befragungen während der Pilotphase verzichtet. Der Regierungsrat wird dem Grossen Rat einen Gesetzesentwurf betreffend die Verankerung der Sonntagsverkäufe im Gesetz über die öffentlichen Ruhetage und Ladenöffnungen (RLG) - mindestens zwei maximal vier Sonntagsverkäufe - unterbreiten. Im Zusammenhang mit der von Grossrat Dieter Werthemann im Juni 2010 eingereichten Motion betreffend gleiche Gesetze für Ladenöffnungszeiten in Basel-Stadt und Basel-Landschaft werden sich der Regierungsrat und der Grosse Rat mit der Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten generell auseinandersetzen.

Hinweise

Alle Resultate der beiden Befragungen unter www.statistik-bs.ch

Weitere Auskünfte

Antonina StollTelefon +41 (0)79 313 60 21 Leiterin Bereich Arbeitsbedingungen Amt für Wirtschaft und Arbeit Methodische Hinweise: Catherine ComteTelefon +41 (0)61 267 87 40 Wissenschaftliche Mitarbeiterin Statistisches Amt

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