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Verkaufsoffene Sonntage 2009 mit unterschiedlichem Erfolg

Medienmitteilung

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt

Am 1. November 2009 fand während der Herbstmesse zum ersten Mal - zusätzlich zu den Sonntagsverkäufen im Dezember - ein Sonntagsverkauf statt. Nun liegt die erste Auswertung der vom Statistischen Amt durchgeführten Befragung vor. Sie zeigt dass der Sonntagsverkauf während der Herbstmesse weniger erfolgreich ist als die etablierten Sonntagsverkäufe im Advent. Insbesondere kleinere Geschäfte beurteilen den zusätzlichen Sonntagsverkauf im Vergleich zu den Warenhäusern und den Einkaufszentren schlechter.

Das Statistische Amt hat am 22. April 2010 den Sozialpartnern die Ergebnisse der ersten Befragung zu den verkaufsoffenen Sonntagen während der Herbstmesse und im Dezember 2009 vorgestellt. In die Befragung wurden alle Geschäfte in den Quartieren Altstadt Grossbasel, Altstadt Kleinbasel und Vorstädte miteinbezogen. Ebenfalls angeschrieben wurden die Geschäfte an der Clarastrasse, der Güterstrasse und der Klybeckstrasse. Dazu kamen die Geschäfte in den Einkaufszentren M-Park, St. Jakob-Park und Stücki, sowie die Geschäfte am Neuweilerplatz und in Riehen. Insgesamt haben 923 Geschäfte vom Statistischen Amt einen anonymen Fragebogen erhalten. Die Geschäfte wurden befragt unabhängig davon, ob sie offen hatten oder nicht. Insgesamt wurden 429 Fragebogen ausgefüllt und zurückgeschickt. Die Rücklaufquote beträgt somit erfreuliche 46,5 %.

Am Sonntag während der Herbstmesse hatten 46,4 % der antwortenden Geschäfte offen. An den Sonntagen im Dezember war der Anteil der geöffneten Geschäfte mit 62,7 % am ersten und 65,3 % am zweiten verkaufsoffenen Sonntag jeweils höher. Die Geschäfte in den Einkaufszentren haben grösstenteils an allen drei Sonntagen geöffnet. Die Geschäfte an der Güterstrasse, an der Klybeckstrasse, am Neuweilerplatz und in Riehen nehmen hingegen weniger an den Sonntagsverkäufen teil.

Rund 40 % der Geschäfte, die am 1. November geöffnet hatten, sind zufrieden mit dem Sonntagsverkauf. Mit den Sonntagsverkäufen im Dezember sind mehr Geschäfte zufrieden. Am besten wird der zweite Sonntagsverkauf im Dezember eingeschätzt: Über 60 % der Geschäfte, die daran teilgenommen haben, sind zufrieden. Gemäss der Befragung lohnt sich der Sonntagsverkauf generell am ehesten für die Geschäfte in den Einkaufszentren. Die einzelnen Geschäfte in der Innenstadt finden die Sonntagsverkäufe weniger lohnenswert. Trotzdem will die Mehrheit der Geschäfte an den Sonntagsverkäufen in der Adventszeit festhalten. Weniger Akzeptanz haben die beiden zusätzlichen Sonntage: 42,2 % der antwortenden Geschäfte möchten nicht am Sonntagsverkauf während der BASELWORLD festhalten und 41,0 % brauchen den Sonntagsverkauf während der Herbstmesse nicht. An den verkaufsoffenen Sonntagen wird nur wenig Aushilfspersonal beschäftigt. In den befragten Geschäften waren an den drei Sonntagen im Jahr 2009 durchschnittlich 83,4 % der Verkäuferinnen und Verkäufer Stammpersonal.

Die Etablierung neuer zusätzlicher Sonntagsverkäufe in der Bevölkerung ist nicht von heute auf morgen zu erreichen. Die Auswertung der Befragungen zeigt die gleiche Problematik auf wie bei der Verlängerung der Ladenöffnungszeiten am Abend: Die grossen Warenhäuser und die Einkaufzentren sprechen sich für weitere Öffnungen aus. Kleinere Geschäfte sind tendenziell eher skeptisch. Auch wenn die Akzeptanz der beiden Adventssonntagsverkäufe grösser ist, waren doch 40 % der beteiligten Geschäfte des Herbstmesse-Sonntagsverkaufes zufrieden. Angesichts der Tatsache, dass die zusätzlichen Sonntage noch wenig bekannt sind, lässt dies grundsätzlich auf eine Zustimmung zu zusätzlichen Sonntagsverkäufen schliessen. Ausser in den Einkaufszentren St. Jakob-Park und Stücki werden sich aufgrund der derzeitigen Ergebnisse zusätzliche Sonntagsverkäufe vermutlich nur in der Innenstadt verankern. Diese war an den beiden Sonntagen (Herbstmesse und BASELWORLD) sichtlich belebt. Die neuen Sonntagsverkäufe sind von der Bevölkerung eindeutig genutzt worden. Gemäss den Medienberichten war der Sonntag während der BASELWORLD weniger beliebt. Man darf daher gespannt sein auf die Ergebnisse der Befragung zu diesem Sonntag, die im August vorliegen werden.

Wie mit den Sozialpartnern vereinbart, wird der Pilotversuch weitergeführt. Im Rahmen der Begleitung bzw. Befragung durch das Statistische Amt wird auch geklärt, ob aus Sicht der Verkaufsgeschäfte andere Sonntage für einen Sonntagsverkauf geeigneter wären. Nach Ablauf und Auswertung der gesamten Pilotphase werden die Sonntagsverkäufe - mindestens zwei, maximal vier - im Gesetz über die öffentlichen Ruhetage und Ladenöffnungen (RLG) verankert. Dem Grossen Rat wird ein entsprechender Gesetzesänderungsentwurf unterbreitet werden.

Weitere Auskünfte

Antonina Stoll, Telefon +41 (0)61 267 87 78 Amt für Wirtschaft und Arbeit Leiterin Bereich Arbeitsbedingungen (Methodische Hinweise) Catherine Comte, Telefon +41 (0)61 267 87 40 Statistisches Amt Wissenschaftliche Mitarbeiterin Alle Resultate unter www.statistik-bs.ch

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt