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Schulklasse schickt Junglachse auf weite Reise

Medienmitteilung

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt

Zusammen mit Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion und WWF Schweiz -- Schülerinnen und Schüler aus Birsfelden setzen heute am 6. Juni 3'000 Junglachse in die Birs aus. Damit übernehmen sie für das nationale Wiederansiedlungsprogramm und das WWF-Projekt „Lachs Comeback“ eine wichtige Rolle als Patinnen und Paten der kleinen Fische.

Seit mehreren Jahren engagieren sich die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Aargau zusammen mit dem Bund für das Programm „Lachs 2020“ der Internationalen Kommission zum Schutze des Rheins (IKSR). Ziel ist die Wiederansiedlung des Lachses in der Schweiz. Mit dem Projekt „Lachs Comeback“ unterstützt auch WWF Schweiz diese Anstrengungen, nicht zuletzt durch seine Informationsarbeit in interessierten Schulklassen.

Ende des 19. Jahrhunderts galt der Rhein als grösster Lachsfluss Europas. Rund eine Million Lachse schwammen den Rhein hinauf und hinunter. Entsprechend wichtig war der Lachsfang für die hiesige Wirtschaft. Diesem munteren Treiben wurde anfangs des 20. Jahrhunderts ein Riegel geschoben: Durch den Bau zahlreicher Wehre für die Nutzung der Wasserkraft können die Wanderfische ihre Geburtsgewässer nicht mehr erreichen. Seit rund 60 Jahren gilt der Lachs in der Schweiz als ausgestorben.

Mit jährlich wiederkehrenden Besatzmassnahmen in der Birs und weiteren Gewässern der Region wollen der Bund und die Kantone den Lachskreislauf wieder zum Leben erwecken. Zugleich überprüfen die zuständigen Fischerei-Fachstellen, ob die Jungfische in unseren Gewässern aufwachsen können. Bis zu zwei Jahre dauert die Entwicklung der jungen Lachse, bis sie in Schwärmen in Richtung Nordsee abwandern. Mit der Geschlechtsreife kehren die Elterntiere wieder in ihre Heimatgewässer zurück, um sich fortzupflanzen. Dabei legen sie Distanzen von bis zu 3000 Kilometern zurück.

Der Weg flussabwärts ist nicht ungefährlich. Zwar haben die grossen Rheinkraftwerke Turbinendurchmesser von 6 Metern und mehr und die Überlebensrate der abwandernden Lachse liegt bei rund 95 Prozent. Damit sich die Wiederansiedlungschancen von Lachspopulationen erhöhen, müssen mittelfristig aber auch fischfreundlichere Turbinen oder Bypässe zum Einsatz kommen. Weiter müssen alle Kraftwerke Fischwanderhilfen bauen, damit die Rückkehr des Lachses in Schweizer Gewässer programmgemäss gelingt. Im Fokus stehen dabei die bisher noch nicht passierbaren Wehre zwischen Strassburg und Basel. In diesem Zusammenhang wurde im vergangenen Jahr an der Ministerkonferenz in Basel ein wichtiger Etappensieg errungen. So verpflichtete sich die französische Regierung, die Passierbarkeit ihrer Kraftwerke bis ins Jahr 2020 herzustellen. Der diesjährige Lachsbesatz soll dem Versprechen für die Rückkehr des Lachses Nachdruck verleihen.

Hinweise

Mehr Informationen zur Medienorientierung vom 6. Juni 2014 auf der Homepage Amt für Umwelt und Energie

Weitere Auskünfte

Kanton Basel-Landschaft: Veterinär-, Jagd- und Fischereiwesen Daniel Zopfi, Stv. Leiter Jagd und Fischerei Tel. 061 552 62 82 Kanton Basel-Stadt: Amt für Umwelt und Energie Hans-Peter Jermann, Kantonaler Fischereiaufseher Tel. 061 639 22 32 Mirica Scarselli, Leiterin Fachstelle Oberflächengewässer Tel. 061 639 22 10 WWF Schweiz: Ruedi Bösiger, Projektleiter ‚Lachs Comeback‘ Tel. 044 297 23 24; mob 079 646 41 62 Martina Lippuner, Kommunikationsbeauftragte Tel. 044 297 23 14

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt