Abgasmessungen im fahrenden Strassenverkehr
MedienmitteilungDepartement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt
Das Lufthygieneamt beider Basel (LHA) führt von Anfang Juni bis Ende August 2023 in Basel und Bottmingen Abgasmessungen durch. Mit der Wiederholung der Messkampagne von 2018 wird geprüft, wie sich neue Motorentechnologien und alternative Antriebe auf den Schadstoffausstoss auswirken.
Der motorisierte Strassenverkehr stösst in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft rund 60 Prozent der gesamten Stickoxid-Emissionen aus. An stark exponierten Standorten wird der Jahresgrenzwert für die Belastung mit dem gesundheitsgefährdenden Gas Stickstoffdioxid (NO2) nach wie vor überschritten (siehe Jahresbericht Luftqualität 2022 des LHA).
Das LHA hat 2018 vor dem Hintergrund des Diesel-Abgasskandals Messungen des Schadstoffausstosses beim motorisierten Verkehr durchgeführt (siehe Medienmitteilung vom 18.09.2019). Die Resultate zeigten, dass benzinbetriebene Fahrzeuge die Abgasnormen mehrheitlich einhielten, dieselbetriebene Personen- und Lieferwagen hingegen bis zu fünfmal mehr Stickoxide ausstiessen, als erlaubt.
Nun ermittelt das LHA zwischen dem 5. Juni und Ende August 2023, wie sich die Belastung seither verändert hat und wie sich neue Technologien auf den Schadstoffausstoss auswirken. Das LHA führt in Basel an der Feldbergstrasse auf der Auffahrt zur Johanniterbrücke und an der Zürcherstrasse bei der Tram-Haltestelle Waldenburgerstrasse Messungen durch, in Bottmingen an der Bruderholzstrasse auf Höhe Einfahrt Känelmattstrasse.
Wie schon 2018 wendet das LHA ein sogenanntes RSD-Messsystem an. RSD steht für Remote Sensing Device. Dabei ermittelt ein optisches Messsystem beim vorbeifahrenden Fahrzeug die Abgaskonzentration und nimmt ein Bild des Kontrollschilds auf. Aufgrund des Kontrollschilds wird in der Fahrzeugdatenbank des Bundesamts für Strassen die Art des Antriebs sowie die Euronorm festgestellt und mit den gemessenen Werten verglichen.
Zum ersten Mal wertet das LHA auch deutsche und französische Fahrzeuge aus. Dazu arbeitet es mit den Partnerbehörden ATMO Grand Est (Frankreich) und der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (Deutschland) zusammen. Die Ergebnisse werden in einem Bericht veröffentlicht.
Mit allen involvierten Dienstleistern wurden Datenschutzvereinbarungen getroffen. Diese beinhalten, dass die erhobenen Daten nur zum Zweck der Ermittlung der Schadstoffkonzentration im Abgas der Fahrzeuge verwendet, sorgfältig zwischengespeichert und unmittelbar nach Abschluss der Analysen fachgerecht gelöscht werden. Die Aufsichtsstelle Datenschutz des Kantons Basel-Landschaft und der Datenschutzbeauftrage des Kantons Basel-Stadt haben das Projekt auf Einhaltung der Gesetzeskonformität geprüft und letzterer dem LHA eine entsprechende Bescheinigung ausgestellt.