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Hitze, Trockenheit und Saharastaub belasteten die Luft

Medienmitteilung

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt

Im Raum Basel nahm 2022 die Luftqualität im Vergleich zum Vorjahr etwas ab. Lange Schönwetterperioden und geringere Niederschlagsmengen führten zu höheren Ozonwerten. Die Feinstaubbelastung nahm nur geringfügig zu und der Gehalt an Stickstoffdioxid blieb gegenüber 2021 unverändert. Das schreibt das Lufthygieneamt beider Basel in seinem Jahresbericht 2022.

Luftmessung Hardwald Muttenz September 2022

Der Ozonwert ist im Jahr 2022 an verkehrsreichen Strassen gestiegen, weil Benzin- und Dieselfahrzeuge immer weniger Stickstoffmonoxid (NO) ausstossen. Denn Ozon wird durch Stickstoffmonoxid abgebaut: Je sauberer die Abgase, desto geringer der Ozonverbrauch. Aus diesem Grund wird seit Mitte 2021 auch am verkehrsbelasteten Standort Feldbergstrasse Ozon gemessen.

Im vergangenen Sommer war die Ozonbelastung im Vergleich zum Vorjahr auch aufgrund langanhaltender Hitzeperioden und weniger Niederschläge deutlich höher. In Basel wurde der Grenzwert zwischen 10 Stunden an der Messstation in der Feldbergstrasse (Vorjahr: noch keine Daten) und 385 Stunden an der Station Chrischona (Vorjahr: 95 Stunden) überschritten. Zum Vergleich: Laut Luftreinhalte-Verordnung (LRV) des Bunds darf der Grenzwert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter während nur einer Stunde im Jahr überschritten werden.

Die Höchstkonzentrationen lagen zwischen 132 Mikrogramm pro Kubikmeter an der Feldbergstrasse und 172 Mikrogramm pro Kubikmeter in Sissach. Im Vorjahr wurden hier 152 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen.

Leichte Zunahme der Feinstaubkonzentration

Sandstürme in der Sahara und ausbleibender Regen haben 2022 im Raum Basel zu leicht höheren Feinstaubkonzentrationen geführt. Der Grenzwert für Feinstaub PM10 von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel wurde an allen Messstationen eingehalten, an der Feldbergstrasse mit 20 Mikrogramm pro Kubikmeter jedoch nur knapp. Als Feinstaub PM10⁠ bezeichnet man Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 10 Mikrometer. Die Zunahme betrug im Vergleich zu 2021 zwischen einem und drei Mikrogramm pro Kubikmeter.

Für die feinere Feinstaub-Fraktion PM2.5 zeigt sich ein ähnliches Bild. Auch hier betrug die Zunahme zwischen einem und drei Mikrogramm pro Kubikmeter, wobei der Grenzwert der LRV von 10 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel mit Werten von 11 bis 15 Mikrogramm pro Kubikmeter durchs Band überschritten wurde.

Stickstoffdioxid seit mehreren Jahren stabil

Die Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) hat sich in der Region Basel im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Der Grenzwert der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel wurde an den verkehrsreichen Standorten wie der Feldbergstrasse oder im Hardwald an der A2 mit 37 respektive 33 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten. An verkehrsärmeren Orten in der Stadt und im Baselbiet wird der Grenzwert mit Jahresmitteln unter 20 Mikrogramm pro Kubikmeter seit längerer Zeit eingehalten.

Das Lufthygieneamt beider Basel veröffentlicht gemeinsam mit den Kantonen Aargau, Bern, Jura und Solothurn jährlich einen Bericht zur Luftqualität in der Nordwestschweiz. Der Jahresbericht ermöglicht, die einzelnen Schadstoffwerte aus der Region Basel mit den anderen Kantonen der Nordwestschweiz zu vergleichen.

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Verhaltensempfehlungen bei hoher Ozonbelastung im Sommer

In den kommenden Monaten wird die Lufttemperatur ansteigen und die Sonneneinstrahlung intensiver werden. Diese beiden Faktoren und Schadstoffe wie Stickoxide und flüchtige organische Stoffe führen zur Bildung von Ozon.

Das farblose Gas reizt Augen und Atemwege, kann gesundheitsgefährdend sein und einen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Lungen haben. Die Ozonbelastung ist während langanhaltender und heisser Schönwetterperioden im Sommer am grössten. Die höchsten Konzentrationen werden zwischen Mittag und Abend gemessen. In der Nacht baut sich Ozon in der unteren Luftschicht wieder ab.

Je nach Gesundheitszustand ist es deshalb ratsam, körperliche Anstrengungen an heissen Sommertagen auf die frühen Morgen- oder späten Abendstunden zu legen. Weiter ist empfohlen, Sport im Wald oder im Park zu treiben, wo es schattig und kühler ist.

Es ist zu beachten, dass die Empfindlichkeit gegenüber Ozon von Mensch zu Mensch sehr verschieden ist und jede Person anders auf die Belastung reagiert. Die airCHeck-App kann sich lohnen, um sich die aktuelle Schadstoffbelastung bzw. die Luftqualität an einem Ort anzeigen zu lassen.

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Weitere Auskünfte

René Glanzmann, Tel. +41 61 552 56 19 Leiter Luftqualität Lufthygieneamt beider Basel  

Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt