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Kantonale Bevölkerungsszenarien Basel-Stadt 2020

News

Das in den letzten Jahren beobachtete Bevölkerungswachstum im Kanton Basel-Stadt setzt sich gemäss dem aktuellen Mittleren Bevölkerungsszenario in den nächsten Jahren fort. Dabei wird für das Jahr 2040 mit rund 223 000 Einwohnern gerechnet.

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Im Rahmen der kantonalen Bevölkerungsszenarien wurden drei Szenarien gerechnet, die einen plausiblen Bereich der möglichen zukünftigen Bevölkerungsentwicklung abdecken. Die zugrundeliegenden Hypothesen werden jeweils mit Fachleuten aus allen sieben Departementen des Kantons Basel-Stadt erarbeitet. Das Mittlere Szenario stellt dabei das Referenzszenario dar, welches für Planungen im Stadtkanton aus heutiger Sicht am geeignetsten erscheint.

Die Bevölkerungsentwicklung im Kanton Basel-Stadt: Mittleres Szenario

Gemäss dem Mittleren Szenario wird der Kanton Basel-Stadt in den nächsten 20 Jahren stetig an Einwohnern zunehmen. Bis ins Jahr 2040 beträgt der Bevölkerungsanstieg 11% oder 22'000 Einwohner. Dieser Entwicklung liegt die Annahme zugrunde, dass Basel-Stadt als Wohn- und Arbeitskanton weiterhin attraktiv bleibt und somit eine entsprechende Nachfrage nach Wohnraum besteht, und durch den Bau neuer Wohnungen auch angeboten wird. Die Bautätigkeit ist vor allem im Wahlkreis Kleinbasel erheblich. Mit ungefähr 11'000 zusätzlichen Einwohnern zieht das Kleinbasel rund die Hälfte der zusätzlichen Bevölkerung bis 2040 an. Die Bevölkerung von Grossbasel-Ost und Grossbasel-West wächst im Mittleren Szenario um rund 10% bzw. 5% bis 2040. In Riehen und Bettingen wird bis 2040 mit einem Wachstum der Bevölkerung von rund 9% gerechnet.

Die demografische Alterung schreitet aufgrund der steigenden Lebenserwartung und des Eintritts von geburtenstarken Jahrgängen ins Rentenalter weiter voran. Die Bevölkerung ab 80 Jahren wächst bis ins Jahr 2040 deutlich, von heute 13'000 auf rund 17'000 Personen. Auch in der Gruppe ab 65 Jahren ist ein klarer Anstieg zu erwarten, von 39'000 auf rund 46'000 Personen. Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 Jahren wächst von heute 128'000 auf 137'000 im Jahr 2040.

Damit erhöht sich der Altersquotient, also das Verhältnis der Personen im Alter von 65 und mehr Jahren pro 100 Personen im erwerbsfähigen Alter, von 30 im Jahr 2019 auf 34 im Jahr 2040. Im Vergleich mit anderen Kantonen ist dies ein geringfügiger Anstieg; es ist heute absehbar, dass Basel-Stadt im Jahr 2040 gemessen am Altersquotienten einer der jüngsten Kantone der Schweiz sein wird.

Alternative Szenarien

Neben dem Mittleren Szenario werden zwei weitere Szenarien berechnet, ein Hohes und ein Tiefes Szenario. Im Tiefen Szenario wird mit einer geringen Wohnbautätigkeit und einer abnehmenden internationalen Zuwanderung gerechnet. Im Hohen Szenario wird hingegen von einer hohen Bautätigkeit und hohen internationalen Wanderungsgewinnen ausgegangen. Im Tiefen Szenario sinkt die Bevölkerung bis 2040 auf rund 193'000 Personen – ein Minus von etwa 4% im Vergleich zu 2019. Im Hohen Szenario wächst die Bevölkerung bis 2040 um 27% oder 54'000 Personen auf rund 255'000 Personen.

Einfluss von COVID-19 auf die Bevölkerungsszenarien

COVID-19 kann einen Einfluss auf die zur Berechnung der Szenarien benötigten Parameter haben und damit sowohl Grösse als auch Zusammensetzung der künftigen Bevölkerung beeinflussen. Aus heutiger Sicht sind die Folgen der Pandemie aber zu ungewiss, um mögliche Auswirkungen auf die Hypothesen der Szenarien abzuleiten. Bei vielen möglicherweise beeinflussten Parametern der Szenarien – beispielsweise Geburten, Wohnflächenverbrauch oder Bautätigkeit – sind die Folgen der Pandemie derzeit nicht absehbar oder nicht messbar. Im Moment bietet die kumulierte Sterblichkeit im Jahr 2020 im Kanton keinen Anlass, von der bisherigen Methode zur Bestimmung der Hypothesen zur Lebenserwartung abzuweichen.

Durch die Pandemie möglicherweise ausgelöste Veränderungen in der Bevölkerungszahl oder der Bevölkerungsstruktur werden auch ohne explizite Berücksichtigung von COVID-19 durch die drei verschiedenen Szenarien abgebildet, bspw. mit je nach Szenarien unterschiedlichen Sterbe- oder Geburtenraten. Das Statistische Amt und das Expertengremium sehen somit keinen Grund, zum jetzigen Zeitpunkt mögliche Effekte von COVID-19 in die Hypothesen einzubauen. Die Auswirkungen der Pandemie werden im kommenden Jahr neu analysiert.

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