Rotgefärbter Thun immer noch im Verkauf
NewsDas Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat in Zusammenarbeit mit dem Amt für Verbraucherschutz Aargau Thunfisch auf Rotfärbung und Histamingehalt untersucht. Zwei von vierzehn Proben mussten wegen täuschender Behandlung mit Pökelsalz beanstandet wer-den. Seit der Einführung unserer neuen Nachweismethode hat sich die Situation auf dem Markt markant gebessert.
Hochwertiges, teures Thunfischfleisch ist im frischen Zustand rot, verfärbt sich aber bei der Lage-rung schnell zu einem unansehnlichen braun. Um weiterhin den Anschein frischer Ware zu ver-mitteln, wird das Fleisch illegaler Weise mit Kohlenmonoxid- oder Nitrit-haltigen Zusatzstoffen künstlich gerötet.
Gefrorene Thunfischfilets und Saku, vorverpackt und aus dem Offenverkauf, wurden bei Grossverteilern, asiatischen Restaurants und Importeuren von Februar bis anfangs März 2020 in Basel-Stadt und im Aargau erhoben. Die Thunfischproben stammten aus Vietnam, Südkorea, China und den Philippinen. Bei vier Proben war nur das Fanggebiet (Pazifik, Indischer Ozean) deklariert.
Zwei Proben wurden positiv auf eine vorgängig erfolgte Nitrit/Nitratbehandlung getestet. Eine Probe aus China gelangte über Spanien in die Schweiz. Die andere Probe stammte aus Vietnam und wurde via Holland importiert. Diese Thunfischproben wurden wegen illegaler Behandlung mit Nitrit sowie wegen Täuschung beanstandet.
Verglichen mit letztem Jahr haben die Manipulationen deutlich abgenommen. Hauptgrund ist, dass es aufgrund unserer Interventionen einem Hauptimporteur für Europa mit Sitz in Holland gelungen ist, gefälschte Ware aus Vietnam zu identifizieren. Somit konnte ein wichtiger Lieferweg von manipulierten Thunfischen aus Vietnam in die Schweiz unterbunden werden.
Die Importeure und Händler sind weiterhin in der Pflicht, ihre rechtlich vorgeschriebene Selbstkontrolle entsprechend anzupassen und wahrzunehmen. Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt wird den Erfolg dieser Massnahmen durch weitere Marktkontrollen überprüfen.