Illegale Färbung von Thunfisch nachgewiesen
NewsDas Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat in Zusammenarbeit mit den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Bern und Solothurn Thunfisch auf illegale Rotfärbung, Vitamin C und Histamin-Gehalt untersucht. Insgesamt mussten fünf von 37 Proben beanstandet wer-den. Drei Proben wurden mit Nitrit umgerötet, eine Probe war verdorben und bei einer Probe wurde zu viel Vitamin C eingesetzt.
Gefrorene Thunfischfilets, vorverpackt sowie aus dem Offenverkauf, wurden bei Grossverteilern, asiatischen Restaurants und Importeuren im September und Oktober 2021 in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Bern, Solothurn und Basel-Stadt erhoben. Die Thunfischproben stammten grösstenteils aus Vietnam, Sri Lanka und Spanien.
Hochwertiges, teures Thunfischfleisch ist im frischen Zustand rot, verfärbt sich aber bei der Lagerung schnell zu einem unansehnlichen Braun. Um weiterhin den Anschein frischer Ware zu vermitteln, wird das Fleisch illegalerweise mit Kohlenmonoxid oder mit Nitrit-haltigen Zusatzstoffen künstlich gerötet. Nitrit wird danach durch den bewussten Zusatz von Vitamin C (Ascorbinsäure) chemisch umgewandelt und ist somit nicht mehr nachweisbar.
Drei Proben wurden nachweislich durch eine illegale Nitritbehandlung künstlich gerötet. Alle drei Proben stammten aus Vietnam und wurden via Holland importiert. Diese Thunfischproben wurden deshalb beanstandet. Hingegen gaben unsere Resultate keinen Hinweis auf eine unzulässige Behandlung mit Kohlenmonoxid.
In 15 Fischen konnte der Verderbnisindikator Histamin nachgewiesen werden. Bei einem Thunfischfilet aus Sri Lanka lag der Wert deutlich über dem gesetzlichen Höchstwert. Dieser Fisch war somit als verdorben einzustufen und wurde beanstandet, obwohl er optisch und olfaktorisch einwandfrei erschien. Die übrigen Proben zeigten wenig bis kein Histamin und waren diesbezüglich in Ordnung.
Rund die Hälfte aller Proben wurde nachweislich mit Vitamin C behandelt. Ein Thunfischfilet mit ungenauer Herkunftsangabe (Südostatlantik) überschritt den Richtwert massiv, was nicht mehr der guten Herstellungspraxis entspricht. Das Thunfischfilet wurde deshalb wegen schlechter Herstellungspraxis beanstandet.
Die Problematik bezüglich Qualität und illegaler Farbstabilisierung von Thunfischfleisch ist in der Schweiz weiterhin ein Thema. Die Anzahl nachweislich manipulierter Proben hat verglichen mit den Vorjahren auf Grund unserer Kontrollen abgenommen. Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt wird seine analytischen Methoden weiterentwickeln und weiterhin entsprechende Marktkontrollen durchführen.