Keine erhöhte Radioaktivität in Pazifikfischen nachweisbar
NewsDas Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat in Zusammenarbeit mit dem Kanton Jura Fische aus dem Pazifik auf Radioaktivität untersucht. Alle 26 Proben waren rechtskonform. In elf Fischen konnten noch Spuren von Radiocaesium aus dem AKW-Unfall von Fukushima von 2011 nachgewiesen werden.
Bei Grossverteilern und im Detailhandel im Kanton Basel-Stadt wurden 17 Fische mit dem Fanggebiet Pazifik erhoben. Neun Proben wurden im Kanton Jura erhoben. Die Proben umfassten Lachs, Thunfisch, Makrele, Kabeljau, Baramundi, Hechtmuräne und Dorsch.
Elf der 26 untersuchten Fische erwiesen sich als leicht mit Radiocaesium kontaminiert, während in keiner der Proben das kurzlebige 134Cs nachgewiesen wurde. Radiostrontium wurde in 23 der 26 Fische detektiert. Ein Zusammenhang zwischen der Art des Fisches und dem Nachweis von künstlichen Radionukliden konnte nicht festgestellt werden.
Aufgrund der vorliegenden Resultate mussten keine Massnahmen verfügt werden. Künstliche Radioaktivität in Fischen aus dem Pazifik wird nur in kleinsten Mengen nachgewiesen. Das Monitoring von Fischen aus dem Pazifik wird deshalb stichprobenweise fortgesetzt.
Fische aus dem Pazifik / Radioaktivität
Infobox
Im März 2011 verursachten ein Erdbeben und der darauf folgende Tsunami in Japan mehrere Reaktorhavarien in den Anlagen von Fukushima Daiichi. Infolge des Totalausfalls der Stromversorgung fiel die Kühlung in den Reaktorblöcken von Fukushima Daiichi aus. Dies hatte Kernschmelzen in drei Reaktoren zur Folge, welche zu erheblichen Emissionen mit radioaktivem Fallout führten. Dieser Fallout enthielt grössere Mengen an radioaktiven Spaltprodukten, darunter die kurzlebigen Radionuklide 131I (Iod-131), 132I (Iod-132), 136Cs (Cäsium-136), 132Te (Tellur-132) und 134Cs (Cäsium-134) sowie die langlebigen Nuklide 137Cs (Cs-137) und 90Sr (Sr-90.). Es wird geschätzt, dass über 90% des Fallouts in den Pazifik gelangten, ca. 4.10^15 Bq 137Cs. Mit einer Kontamination der Fische musste deshalb gerechnet werden. Das japanische Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei (MAFF) startete unmittelbar nach dem Unfall ein Fischmonitoring. Die Beanstandungsquote betrug 40% (Grenzwert: 100 Bq/kg) für Fische, die an den Küsten der Präfektur Fukushima gefangen worden waren. 2012 wurden erstmals kontaminierte Fische an der kalifornischen Küste gefunden. Die durchschnittliche Aktivität betrug 2.7 ± 0.5 Bq/kg Radiocäsium für Thunfische. Da das kurzlebige 134Cs-Nuklid detektierbar war, handelte es sich um Fallout des Unfalls in Japan.